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Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 1: Das Efeumädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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ließ. Zwei Köter lagen vor ihm, alle Viere von sich gestreckt.
    »He! Da bist du ja!«, gellte Ulmes Stimme durch den Saal.
    Corellius machte seinen Schildbruder am Ende von einer der drei Speisetafeln aus. Mit aufgehellter Miene lief er zu ihm und setzte sich neben ihn auf die Bank. »Alles in Ordnung bei dir? Ist dir einer blöd gekommen?«
    »Ganz im Gegenteil.« Ulme verschlang ein Stück Röstbrot mit Schmalz und Speck. »Haben mir Essen gegeben und mich ein wenig ausgefragt. Alles nette Kerle.«
    Beim Anblick des Essens lief Corellius das Wasser im Munde zusammen. Schnell wandte er den Blick ab und ließ ihn stattdessen über die Männer an den Tafeln schweifen. Bei den meisten handelte es sich um Männer der Burgwache; vierschrötige Gesellen, die schweigend ihr Brot in sich hineinstopften, ab und an ihrem Nebenmann einen dreckigen Witz erzählten und dann gemeinsam mit ihm grölten. Corellius mochte sie auf Anhieb.
    Eine blonde Magd lief zwischen den Männern umher, versorgte sie mit Bier und Essen, ließ sich hier ein Münzlein in den Ausschnitt stecken und da in den Hintern kneifen. Für jeden noch so anrüchigen Blick und jede blöde Anmache hatte ihr rundes Gesicht ein Lächeln übrig.
    Schließlich gab es noch eine Gruppe von Männern und Frauen, bei denen es sich um die Forscher handeln musste, von denen Voxlar gesprochen hatte. Sie saßen etwas abseits der Wachen und steckten eifrig die Köpfe zusammen, um sich in irgendeinem theoretischen Diskurs zu ergehen. Die Bärte der Männer waren ebenso lang wie der von Voxlar und die Frauen sahen aus, als hätten sie ihr ganzes Leben lang noch keinen nackten Mann gesehen.
    »Hey, Herr Corellius!« Der Wachmann, der sie zum Efeuturm geführt hatte, winkte ihm vom anderen Ende des Tisches aus zu. »Hab mich noch gar nicht vorgestellt. Galeon ist mein Name!« Er sah zur Magd. »Sag mal, Efilda, warum hat mein Freund noch nichts zu essen vor sich? Beweg deinen Hintern!«
    Efilda mühte sich auch für ihn ein Lächeln ab. »Bin schon in Bewegung!«
    Corellius nickte Galeon dankbar zu. Es zahlte sich aus, den Leuten ab und an ein wenig Münzgeld zuzustecken. Man wusste nie, wann sie sich revanchieren würden. Er streckte die Beine aus und massierte, auf das Essen wartend, seinen Nacken.
    »Sag mal, was hat der Typ mit dem Rauschebart eigentlich noch von dir gewollt?«, fragte Ulme schmatzend.
    Corellius winkte ab. »Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen solltest.«
    »Hats mit der Sache in Sichelstadt zu tun?«
    Erstaunt wandte sich Corellius seinem Schildbruder zu.
    Dieser zuckte mit den Schultern. »Naja, bisher hatte es immer mit der Sache in Sichelstadt zu tun, wenn Leute mit dir allein reden wollten.«
    Lachend klopfte Corellius gegen Ulmes Schädel, sah er sich doch in dem bestätigt, was er Voxlar noch vor wenigen Augenblicken gesagt hatte. »Manchmal bist du echt schlau, mein Dicker.«
    Ulme mampfte weiter, die Backen zu einem Lächeln hochgezogen. »Wie hast du letztens gesagt? Alle, die mal meinten, ich wäre dumm, sind heute entweder tot oder eines Besseren belehrt worden.«
    »Sehr richtig, sehr richtig.«
    Die Magd kam und stellte einen Bierhumpen und ein mit Speck, Wurst und Brot beladenes Holzbrett vor Corellius ab.
    Er bedankte sich und machte sich ans Essen. Allmählich hob sich seine Stimmung. Besser in die Leeren Lande ziehen und eine geringe Überlebenschance haben, als ohne überhaupt irgendeine Chance am Galgen zu baumeln. Er und Ulme waren ausgezeichnete Kämpfer, das konnte er ohne falschen Stolz behaupten. Vielleicht würden sich auch die Wissenschaftler noch als nützlich erweisen. Also warum nicht ein wenig Hoffnung hegen?
    Ulme stieß ihn an. »Sieh mal! Da kommt einer zu uns.«
    Ein Jüngling hatte sich aus der Gruppe der Forscher gelöst und steuerte geradewegs auf sie beide zu. Bei seinem Anblick verschluckte sich Corellius beinahe an dem Stück Speck, das er gerade kaute. Er trug goldene Schnabelschuhe, rote Beinlinge und ein grünes Wams – eine Farbkombination, die bei Corellius spontanen Brechreiz hervorrief. Dies war jedoch die neueste Mode in Sichelstadt, wie er wusste; in der Hauptstadt hatte er mehr als genug Gecken in diesen Farben herumwatscheln sehen. Eingebildeter Gockel , dachte er und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Humpen.
    »Handelt es sich bei Euch um die Eskorte, wenn ich fragen darf?«, fragte der Geck mit näselnder Stimme. »Den gefürchteten Söldner Corellius Adanor aus dem Hause Adanor und seinen

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