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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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verpasst?«
     
     
    Ohne anzuklopfen, stürmte James in Arthurs Arbeitszimmer. Arthur wollte ihn für die Störung zurechtweisen, aber der Ausdruck im Gesicht seines Dieners ließ ihn innehalten. »Was ist los?«
    »Sir, das müsst Ihr Euch ansehen.«
    »Was?«
    »Ich kann es nicht erklären. Nun ja, ich könnte es versuchen, aber glaubt mir: Das wollt Ihr Euch nicht entgehen lassen.«
    Sofort stand Arthur auf, folgte James aus dem Zimmer, durch die Gänge und auf den Burghof hinaus.
    Als er sah, was dort vor sich ging, blieb er wie angewurzelt stehen. Ein Mädchen rannte im Kreis, während die anderen einander einen Stein zuwarfen und das Mädchen zu fangen versuchten.
    Alle kreischten vor Freude, klatschten und jubelten. Anscheinend spielten sie ein Spiel, von dem Arthur noch nie gehört hatte.
    Seine Augen suchten Isabel, denn so sicher er wusste, dass er atmete, wusste er auch, dass sie für die ausgelassene Stimmung verantwortlich war. Und tatsächlich, da war sie – sie klatschte, hielt die Hände an den Mund und rief: »Lauf zur dritten Base, Sarah! Das schaffst du!«
    Das rennende Mädchen, das ebenfalls laut lachte, berührte mit dem Fuß eine Art Matte und rannte dann weiter, während der Stein immer noch hin und her geworfen wurde. »Was, um alles in der Welt, tun sie da, James?«
    »Die Komtess nennt es Camelot-Baseball.«
    »Camelot-Baseball«, wiederholte Arthur erstaunt.
    Im Lauf der letzten Tage hatte er zugesehen, wie Isabel die Dienerinnen zu immer seltsameren Spielen animierte, aber dieses war mit Abstand das Seltsamste.
    Doch die Frauen schienen eine Menge Spaß zu haben. »Du hattest recht, James, das hättest du mir unmöglich angemessen beschreiben können. Dieser Anblick ist unbezahlbar.«
    Ohne die Augen von der bizarren Szene abzuwenden, fragte er: »Stimmt es, dass auch unsere Männer sehr zufrieden sind mit dieser Freizeitgestaltung?«
    »Oh, ja, Sir. Angeblich sind ihre Frauen und Freundinnen viel besser gelaunt, und sogar ihr Gang ist beschwingter geworden.«
    »Ist dir diese Veränderung auch an Mary aufgefallen?«
    »Meine Mary hatte schon immer einen beschwingten Gang, aber ja, ich sehe ihre Freude und Begeisterung, wenn sie mir von ihrem Tag erzählt. Sie hat mir auch berichtet, dass die Arbeit in der Küche, im Waschraum und in der Nähstube viel schneller vonstatten geht, da die Frauen mit neuem Schwung bei der Sache sind. Ich würde meinen, diese Pausen sind ein großer Erfolg.«
    »Auf Isabel ist eben Verlass«, erwiderte Arthur mit einem kleinen Lächeln. »Mit ihrem Einfallsreichtum begeistert sie ihre Mitmenschen, wo immer sie ist.«
    Fast hätte er laut gelacht, denn das war eine maßlose Untertreibung. Obwohl er sich jeden Morgen darauf freute, an die Arbeit zu gehen und einen neuen Tag zu beginnen, wartete er ungeduldig darauf, dass es endlich Abend wurde, damit er Isabel aufsuchen konnte. Und er sehnte sich nicht nur nach ihrem Liebesspiel, sondern auch danach, einfach in ihren Armen zu liegen und leise über den zurückliegenden Tag zu sprechen. Immer öfter bat er sie in wichtigen Angelegenheiten um Rat. Sie war eine aufmerksame Zuhörerin mit einer raschen Auffassungsgabe auch für Probleme, mit denen sie sich im friedlichen Dumont ganz gewiss nie hatte auseinandersetzen müssen.
    Ihre Vorschläge waren gleichzeitig durchdacht und – was war noch dieses Wort, das sie so gern benutzte? Ach ja.
Ulkig.
Oft begannen ihre Sätze mit: »Das klingt jetzt vielleicht ulkig, aber …«
    Im ersten Moment brachten ihre Ideen ihn meistens zum Lachen, doch je mehr er darüber nachdachte, desto deutlicher erkannte er ihre Vorzüge. Und immer, wirklich immer, regten ihre Vorschläge ihn zum Nachdenken an.
    Diese Eigenschaft liebte er sehr an ihr. Und er liebte auch ihre ungehemmte Leidenschaft im Bett. Oft reichte schon eine kleine Berührung an der richtigen Stelle, und sie ließ ihrer Begierde freien Lauf. Er verzehrte sich jedes Mal nach dem Moment, wenn sie endlich vollkommen nackt war und nur noch den blauen Kettenanhänger trug, den sie, soweit Arthur wusste, niemals abnahm.
    Ihre Haut, so weich und seidig …
    Plötzlich wurde Arthur bewusst, dass James etwas gesagt hatte.
    »Verzeihung, wie bitte?«
    »Ich habe Euch gefragt, ob Ihr außer der Komtess noch ein vertrautes Gesicht entdeckt.«
    Arthur blickte sich noch einmal um. Natürlich waren ihm einige der Frauen bekannt. Er hatte zwar mehr Diener, als er zählen konnte, sah es aber als seine Pflicht an, möglichst

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