Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
Erster für mich und die Meinen in die Schlacht ziehen würde, sollte es jemals dazu kommen, was Gott verhüten möge. Und ich bin sicher, dass es nicht seine Absicht war, mich zu betrügen.«
    »Aber er hat es trotzdem getan.«
    Arthur blickte zu Boden, fast so, als könnte er ihr nicht ins Gesicht sehen, während er flüsterte: »Ich fühle tief in meiner Seele, dass er mir treu und ehrlich ergeben sein möchte. Aber tief in meinem Herzen bin ich sicher, dass er … dass er sich in Gwen verliebt hat.«
    »Oh. Und Gwen?«
    »Ich glaube, sie erwidert seine Liebe.«
    »Hat sie es Euch gesagt?«
    »Nein, nein, natürlich nicht.«
    »Habt Ihr sie danach gefragt?«
    »Ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie zur Rede zu stellen. Wenn die Wahrheit ausgesprochen wird, zieht das schwerwiegende Konsequenzen nach sich. Wenn eine Königin ihrem Ehemann untreu ist, gilt das als Hochverrat, und darauf steht die Todesstrafe.«
    »Oh. Ist Gwen sich darüber im Klaren?«
    Gerade als Arthur zu einer Antwort ansetzte, raschelte es im Gebüsch. Er legte einen Finger auf die Lippen und formte lautlos die Worte: »Rührt Euch nicht.« Dann stand er auf und ging leise ein Stück den Gartenweg hinunter.
    Mit wild klopfendem Herzen sah Isabel ihm nach, bis er im Schatten verschwand. Wenn jemand ihnen nachspioniert und ihr Gespräch belauscht hatte, würde das Folgen haben – Folgen, die Isabel sich nicht ausmalen wollte. Unwillkürlich griff sie wieder nach ihrer Kette und überlegte, ob jetzt wohl ein Moment war, die darin enthaltene Kraft einzusetzen.
    Aber dann dachte sie an Vivianes Warnung. Wenn man die Kraft der Kette benutzte, musste man einen Preis dafür bezahlen, und sie hatte keine Ahnung, was dieser sein könnte. Welche Strafe würde ihr – und womöglich auch Arthur – blühen, wenn sie den Eindringling mit Hilfe von Vivianes Magie unschädlich machte?
    Hab keine Angst, Isabel, ich passe schon auf. Arthur muss dir seinen Kummer anvertrauen, lass den Dingen ihren Lauf.
    O danke, danke, Viviane! Du bist ein Schatz!
    Sie hörte ein leises Kichern. Dann kam ihr eine Idee.
    Hey, warte mal. Beobachtest du mich eigentlich die ganze Zeit? Ich meine, ich habe meinen Weg noch nicht gewählt, aber sollte ich mich dafür entscheiden, die Abzweigung zu nehmen, die mich ein bisschen … oder auch viel näher zu Arthur bringt …
    Isabel, ich bin eine Göttin. Mir ist nichts fremd, ich habe alles gesehen und gehört, aber ich gebe dir mein Wort, dass ich den Blick abwende, falls Kleidungsstücke abgelegt werden.
    »Das ist ja eine große Erleichterung«, murmelte Isabel.
    »Was ist eine Erleichterung, Mylady?«, fragte Arthur.
    Vor Schreck sprang Isabel auf. Der König war ebenso leise zurückgekommen, wie er gegangen war.
    »Verzeiht.« Er lächelte. »Ich wollte Euch nicht erschrecken.«
    »Ich … ich habe mich nur um Euch gesorgt. Ihr seid unbewaffnet.«
    »Es war nur ein Kaninchen. Kein Grund zur Sorge.«
    Aber Isabel fragte sich trotzdem, was – oder wer – da im Gebüsch gewesen sein mochte, bevor Viviane eingegriffen hatte.
    Doch nun nahm Arthur wieder neben ihr Platz, sah sie an und strich zart mit den Fingern über ihr Gesicht. Sie konnte ein lustvolles Stöhnen nur mit Mühe unterdrücken.
    »Es tut mir so leid, dass ich Euch mit meinen Kümmernissen belastet habe, Isabel.«
    »Glaubt mir, Eure Sorgen sind bei mir gut aufgehoben. Es ist mir eine Ehre, dass Ihr Euch mir anvertraut habt. Obgleich ich gestehen muss, dass es mich betrübt, dass ein so ehrenwerter Mann wie Ihr so etwas durchmachen muss.«
    »Es gelingt mir auch nicht sehr gut, fürchte ich.«
    »Sprecht mit Eurer Gemahlin, Arthur. Sagt ihr, wie Ihr Euch fühlt. Erlaubt ihr, Euch wenigstens eine Erklärung zu geben. Vielleicht ist Euer Verdacht ja ungerechtfertigt. Vielleicht wird Gwen durch das Gespräch der Ernst der Lage klar, und sie verspricht, die Sache zu beenden, ehe einem der Beteiligten etwas Schreckliches zustößt.«
    Arthur nickte. »Ihr seid sehr weise, Komtess Isabel. Und ich danke Euch, dass Ihr mir zugehört und mir Eure Gedanken mitgeteilt habt.«
    »Gern geschehen, Arthur. Ich hoffe, dass sich die Dinge für uns alle zum Besten wenden … ich meine natürlich, für Euch und Eure Gemahlin.«
    »Ihr habt einen anstrengenden Tag hinter Euch, und ich habe Euch schon viel zu lange wach gehalten. Vielleicht möchtet Ihr Euch jetzt lieber in Eure Gemächer zurückziehen?«
    »Ich bin kein bisschen müde, Arthur, aber wenn Ihr Euch jetzt

Weitere Kostenlose Bücher