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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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meinen Assistenten James Ridgewood vorstellen? James, das ist unsere hochgeschätzte Innendesignerin Pamela Gray.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am«, sagte James und drückte Pamela die Hand.
    Eddie klatschte sich auf die dicken Oberschenkel. »Ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Aufregung! Jetzt, wo Sie diesen wundervollen Brunnen gesehen haben, sagen Sie mir bitte, was Sie davon halten, Pamela.«
    »Was ich davon halte?«, wiederholte Pamela die Frage, um Zeit zu gewinnen. Sie und Eddie saßen nebeneinander auf einer der Bänke aus Marmorimitat, die den nun wieder stillen Brunnen umgaben. Da Eddie so breit war, hatte außer ihnen beiden niemand mehr Platz auf der Bank, und James stand neben ihnen. Hilflos schaute Pamela von Eddies vor Begeisterung funkelnden Augen zu James empor, der ihren Blick mit dem ruhigen, aufmerksamen Ausdruck eines höflich interessierten Schuljungen erwiderte. Nein, er war keine Hilfe, so viel war ihr sofort klar. Offensichtlich glaubte auch James an dieses Designdesaster.
    »Ja! Was halten Sie davon, das Herzstück in meinem Haus nach dem Vorbild dieses Brunnens zu gestalten?«
    Pamela betrachtete Eddie aufmerksam. Nein, der große Mann meinte es ernst, sein Anliegen war kein Witz. Er wollte das grausige Ding wirklich. Also räusperte sie sich und holte tief Luft, bevor sie antwortete.
    »Das ist definitiv eine sehr unkonventionelle Idee.«
    Eddie und James nickten enthusiastisch.
    »Aber ich muss zunächst ein paar Bedenken vorbringen. Erstens« – sie machte eine Handbewegung über das enorme Wasserfiasko – »die Größe. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie gesagt, Ihr Haus hätte eine Fläche von gut tausend Quadratmetern. Das ist natürlich viel Platz, aber ich fürchte, dass nicht einmal ein so großes Anwesen geeignet ist für einen Brunnen von solch« – sie hielt inne, um sich Worte wie
monströs
oder
grotesk
zu verkneifen – »überwältigenden Ausmaßen.«
    Eddie warf den Kopf zurück und lachte so laut und herzlich, dass einige Passanten stehenblieben und ihn anstarrten. »Jetzt verstehe ich, warum Sie so schockiert aussehen, meine Liebe. Ich möchte den Brunnen nicht
in
meinem Haus, sondern als Zentrum des Innenhofs. James, zeigen Sie unserer Pamela doch bitte, was ich meine.«
    Lächelnd zog James einen dicken braunen Umschlag aus einer wunderschönen weinroten Ledermappe und reichte ihn ihr. Darin befanden sich detaillierte Farbfotos und Grundrisse einer Villa im italienischen Stil, die u-förmig um einen hübschen, marmorgefliesten Innenhof angelegt war, der offenbar den Mittelpunkt der Anlage bilden sollte. Mit einem anerkennenden Nicken nahm Pamela die architektonische Qualität des Entwurfs zur Kenntnis. Dann blinzelte sie und schaute genauer hin. Quer über die farbige Wiedergabe des Hofs hatte jemand mit Bleistift Korrekturen gekritzelt.
Bäume entfernen, stattdessen römische Säulen, vielleicht in Gold, wie im Forum?
    Goldene Säulen? Ihr Blick wanderte zu einer Säule in der Nähe. Mit schäbigem Marmorimitat angestrichen, das Kapitell mit protzigen Schnörkeln verziert, erweckte sie den Eindruck einer bizarren Kreuzung zwischen Bordell und Bestattungsinstitut. Pamela war froh, dass sie saß, denn ihre Knie fühlten sich inzwischen richtig weich an. Sie warf noch einen Blick auf die Bleistiftkritzeleien.
Boden im Stil der Forum-Straßen statt Fliesen
. Voller Grauen sah sie nach unten. Die »Straßen« des Forums waren schlicht aus Beton, dem man die Struktur von Stein aufgezwungen hatte – auch hier eine billige Imitation, schlammbraun übermalt und lackiert. Eddie wollte doch bestimmt nicht den phantastischen Travertin durch Zement ersetzen!
    »Verstehen Sie jetzt? Ich möchte diesen Brunnen in den Hof meines Anwesens übertragen.«
    Pamela spürte, dass sich ihr Mund öffnete und wieder schloss wie bei einem Fisch an Land, während sie nach einer Antwort suchte.
    »Natürlich ist mir klar, dass der Hof, obwohl er recht groß ist, trotzdem nicht genug Platz für eine exakte Nachbildung des Brunnens bietet. Deshalb habe ich mich für eine Miniaturversion entschieden, nämlich ohne Cäsar, Artemis und Apollo.« Voller Zuneigung sah er zu der zentralen Statue. »Aber Bacchus möchte ich unbedingt behalten. Gott des Weins und der Fruchtbarkeit. In meinem Haus ist Wein immer willkommen, und natürlich auch Fruchtbarkeit« – er lachte polternd – »na ja, nach den Regeln der Ritterlichkeit sind solch pikante Themen ja nicht für die

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