Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
Vom Netzwerk:
Ohren einer Dame bestimmt. Deshalb sage ich für den Augenblick nur so viel, dass ich die Fruchtbarkeit der Kreativität und des geschriebenen Wortes fördern möchte.«
    Pamela ignorierte das verschmitzte Funkeln in den Augen des großen Mannes. Ihr stand der Sinn nicht im Geringsten danach, sich von ihm in eine Fruchtbarkeitsdiskussion verwickeln zu lassen.
    »Verstehe ich das richtig? Sie möchten die Aura des Brunnens, also etwas mit derselben Grundform und dem gleichen Design, nur in einem kleineren Format.«
    »Genau!«, grinste Eddie. »Und natürlich möchte ich das Ganze auch animiert.«
    Diesmal konnte Pamela nicht verhindern, dass ihr die Kinnlade herunterfiel, und sie machte sich nicht einmal die Mühe, den Mund wieder zu schließen.
    »E-entschuldigen Sie bitte, äh, M-Mr Faust?«
    Als Pamela sich umdrehte, sah sie drei pickelige Jungen im Teenageralter hinter sich stehen, die Eddie verzückt anstarrten, jeder mit einem Hardcover-Exemplar von
Pfeiler des Schwertes
in der Hand.
    »S-Sie sind es doch, oder nicht?«, stotterte der Größte der drei.
    Eddie nickte. »Ja, ich bin E. D. Faust.«
    »Geil!«
    »Ich hab euch doch gesagt, er ist es.« Der Große sah seine Mitstreiter triumphierend an. »Wir haben uns das Buch gerade gekauft und hätten furchtbar gern ein Autogramm von Ihnen!«
    Pamela konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Jungen waren auf ihre linkische Art sehr rührend, wie drei junge, ungeschickte Fohlen. Dann fiel ihr auf, dass der Pummelige, der am dichtesten bei ihr stand, versuchte, ihr in den Ausschnitt zu schielen. Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu und zog ihre Jacke zurecht. Männer! Ganz egal, ob sie fünfzehn oder fünfzig waren – es war doch immer das Gleiche mit ihnen.
    »Es ist mir eine Ehre, Jungs! Los! Sagt mir eure Namen«, rief Eddie mit großherziger Geste.
    »Taylor!« Jetzt vergaß der Pummelige Pamelas Ausschnitt und drängelte sich an seinen beiden Kumpeln vorbei, die »Jamie!« und »Adam!« riefen.
    Eddie lachte gutmütig, aber als die Drei auf ihn zustürzten, sah Pamela, wie er seinem Assistenten einen vielsagenden Blick zuwarf.
    »Miss Gray«, sagte James hastig in ihr Ohr. »Ich fürchte, wir haben nicht viel Zeit. Alles, was Sie brauchen, ist diese Mappe …« – er drückte ihr die Ledertasche in die Hand – »… und Ihren Zimmerschlüssel. Ich habe Sie bereits eingecheckt, und Robert hat Ihr Gepäck auf Ihr Zimmer bringen lassen.«
    »Es ist tatsächlich E. D. Faust!«
    »Ich dachte doch, ich kenne den Typen von irgendwoher!«
    Überrascht sah Pamela sich um. Mehrere Leute hatten sich neugierig um sie geschart und deuteten auf Eddie.
    »Es ist Eddies Wunsch, dass Sie dieses Wochenende damit verbringen, das Ambiente des Forums und von Caesars Palace in sich aufzunehmen. Am Montagmorgen wird er Ihnen dann einen Wagen schicken, der Sie zur Villa bringt. Alle Details finden Sie in der Mappe. Bis dann – und betrachten Sie die nächsten Tage als einen angenehmen Ausflug in die Magie von Las Vegas.«
    »E. D. Faust! Wow!«, ertönte in diesem Moment eine atemlose Stimme. Ein Mann stieß die Teenager beiseite, stürzte auf Eddie zu und schüttelte ihm überschwänglich die Hand. »Ich habe alle Ihre Bücher gelesen!«
    »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Literaturgeschmack, Sir!«
    Eddies Ton war herzlich, aber Pamela entging der gequälte Blick nicht, den er James zuwarf.
    »In der Mappe sind noch mehr Anweisungen sowie einige Kontaktnummern für den Fall, dass Sie uns vor Montag erreichen müssen. Jetzt muss ich mich wieder um ihn kümmern«, beendete James das Gespräch etwas überstürzt.
    Pamela beobachtete, wie James sich einen Weg durch die Menge zu Eddie bahnte und verkündete, Mr. Faust müsse jetzt leider gehen, weil er einen Termin für ein wichtiges Interview hatte, zu dem er auf gar keinen Fall zu spät kommen durfte. Eddie wuchtete seinen massigen Körper von der Bank, zwinkerte Pamela noch einmal zu und machte sich dann scheinbar widerstrebend auf den Weg zum Ausgang, verfolgt von seinen eifrig um Autogramme auf T-Shirts und sogar Handrücken bettelnden Fans.
    Kopfschüttelnd blieb Pamela zurück. Sie blickte der Menschenmenge nach, die dem Fantasy-Autor durch die künstliche Straße nachjagte, und fühlte sich ein bisschen wie Alice im Kaninchenbau. Der Andrang wurde immer größer. Hauptsächlich waren es Teenager, aber auch Männer mit Halbglatze und bis zum Knie hochgezogenen weißen Socken. Sie umringten Eddie, und

Weitere Kostenlose Bücher