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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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hundertzehn Jahre alt.«
    »Aber dann müssen wir innen anfangen.«
    Pamela und Vernelle seufzten wie aus einem Munde.
    »Na ja, es läuft also ganz gut. Was ist mit der Starnes-Renovierung?«
    »Alles wunderbar, Pamela. Der Boden im Salon der Bates und die Fenster bei den Thackerys ebenfalls. Würdest du bitte aufhören, dir Sorgen wegen der Arbeit zu machen? Schließlich hast du alles geklärt, bevor du gefahren bist, und ich bin durchaus in der Lage, mich um die laufenden Sachen zu kümmern. Wenn ich mit irgendetwas Neuem konfrontiert werde, ruf ich dich an.«
    »Versprochen?«
    »Ich geb dir mein Wort. Und hör mal, ich hab da eine Idee. Wie wäre es, wenn du dir zur Abwechslung ein bisschen Zeit für dich nimmst? Schließlich bist du in Las Vegas, Himmel noch mal! Geh aus, vergnüg dich ein bisschen. Du könntest sogar ein bisschen zocken.«
    »Zocken?«
    »Pammy, darum geht es doch in Las Vegas«, sagte V.
    »Ich glaube nicht, dass ich Lust auf Glücksspiel habe. Für mich ist das total sinnlos. Warum soll ich Geld ausgeben, wenn ich kein Essen oder Wein oder Klamotten oder ein Möbelstück dafür kriege? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Spaß macht.«
    »Pammy, ich glaube, du hast das Wesentliche des Glücksspiels nicht begriffen.«
    »Und das wäre?«
    »Sei ein bisschen verrückt! Lass los! Vielleicht gewinnst du den Jackpot.«
    Nachdenklich legte Pamela den Kopf schräg. »Womöglich hast du recht, V. Vielleicht betrachte ich das Projekt aus einer total falschen Perspektive. Vielleicht sollte ich aufhören, mir den Kopf nach etwas Geschmackvollem zu zermartern und lieber in Richtung von etwas Verspieltem denken.«
    »Ja«, meinte V. »Der Typ ist steinreich, und selbst wenn er ein bisschen überkandidelt ist, scheint er doch ganz nett zu sein.«
    »Stimmt«, bestätigte Pamela.
    »Na, dann sieh es doch mal so: E. D. Faust verdient seinen Lebensunterhalt mit Fantasy, und jetzt möchte er, dass du eine Phantasiewelt für ihn erschaffst, in der er leben kann. Mach dir keinen zusätzlichen Stress damit, dass du versuchst, dafür einen Entwurf wie aus dem
Architectural Digest
zu machen. Und Pammy, als ich vorhin gesagt habe, du sollst dir mal ein bisschen Zeit für dich nehmen, da hab ich nicht gemeint, du sollst arbeiten.« Sie hielt inne, und ihre Stimme wurde ernst. »Wie lange ist es her, seitdem du das letzte Mal Urlaub hattest?«
    »Du und ich sind …«
    »Nein, ich meine jetzt nicht unsere kleinen Einkaufstouren«, fiel V ihr ins Wort. »Ich rede von richtigem Urlaub.«
    Pamela seufzte. V kannte die Antwort auf diese Frage ebenso gut wie sie. Sie hatte seit Jahren keinen Urlaub gemacht, und der letzte war ein Albtraum gewesen – allein mit Duane in einer schicken mexikanischen Ferienanlage, die ganz auf Paare und ihr Bedürfnis nach Privatsphäre eingerichtet war. Es gab jede Menge Alkohol, was Duane ebenso gelegen kam wie die Tatsache, dass sie die meiste Zeit allein waren und er sich zwanghaft mit Pamela beschäftigen konnte. Sechs Tage lang hatte er sie nicht aus den Augen gelassen. Wenn sie nur daran dachte, bekam sie schon keine Luft mehr. Seit sie Duane verlassen hatte, war sie gar nicht auf die Idee gekommen, Urlaub zu machen. Wann hätte sie denn auch Zeit dafür gehabt?
    »Ich wollte keine schlechten Erinnerungen heraufbeschwören, Pammy«, sagte V leise. »Ich möchte nur, dass du daran denkst, wie lange du dich nicht mehr entspannt und einfach mal amüsiert hast.« V holte tief Luft und setzte im gleichen sanften Ton hinzu: »Seit du von Duane getrennt bist, hattest du nicht mal ein Date.«
    »O doch! Ich bin ausgegangen mit diesem … äh …« Erfolglos versuchte sie sich an den Namen des Textilvertreters zu erinnern, der sie vor ein paar Monaten zum Lunch ausgeführt hatte.
    »Ein schwuler Mann zählt nicht – vor allem nicht einer, an dessen Name du dich nicht erinnerst«, spottete V.
    »Der Typ war aber nicht schwul.«
    »Wenn du dich nicht an seinen Namen erinnerst, ist es völlig unerheblich, ob er schwul war oder nicht. Und mit wem hast du dich sonst noch verabredet?«
    Pamela kaute auf der Unterlippe.
    »Hab ich mir gedacht. Pammy, du bist in Vegas! Es ist Freitagabend, du hast genug Geld, du bist single und frei. Nein!«, rief sie, ehe Pamela argumentieren konnte. »Dein popliger Ex-Ehe-Klammeraffe hat dich sechs Monate lang nicht belästigt, und du bist jetzt seit eineinhalb Jahren offiziell von ihm geschieden. Du gehörst weder zu den Alten noch zu den

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