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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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ihn für einen angsteinflößenden, fetten Fremden hatte halten können. Von Zorn keine Spur mehr, und er war auch nicht fett, lediglich kräftig. Und sie mochte kräftige Männer – sehr sogar. Wärme floss von seinen Fingern in ihren Arm und durch ihren Körper hindurch, ließ ihre Nervenenden prickeln und machte ihre intimsten Körperteile feucht und bereit. Fasziniert starrte sie in seine dunklen Augen, beugte sich dichter zu ihm und wünschte sich, er würde die Hand von ihrem Arm nehmen und sie stattdessen zwischen ihre Beine legen …
    Bacchus lachte leise und streichelte ihren festen jungen Arm. »Komm doch nachher in meine Suite. Denk einfach an mich, dann wird dich deine Sehnsucht ins richtige Zimmer führen.« Erst als er sicher war, dass sein Befehl fest in ihrem Unterbewusstsein verankert war, unterbrach er den Kontakt mit ihrer Haut.
    Die Kellnerin schauderte wohlig. »Ja«, hauchte sie, und es klang wie ein Stöhnen.
    »Jetzt aber fort mit dir.« Er machte eine kurze Handbewegung, und ein Schleier hob sich von ihren Augen.
    Sie blinzelte und lächelte ihn zögernd an.
    »Kann ich Ihnen sonst noch was bringen, Sir?«
    »Später vielleicht«, antwortete er.
    Noch immer etwas benommen, entfernte sie sich. Bacchus studierte ihren wohlgerundeten Hintern und gestattete sich eine kurze Phantasie, wie sich dieser unter ihm anfühlen würde, wenn er später mit diesem entzückenden, jungen, frischen und von ihm völlig hingerissenen Mädchen zusammen sein würde. Er war ein Gott, er konnte sich ihrer grenzenlosen Liebe sicher sein. Moderne Sterbliche mussten ihm huldigen. Er tat der jungen Frau einen Gefallen, wenn er die berauschende Magie von Wein und Fruchtbarkeit in ihr ansonsten so stumpfsinniges Leben brachte.
    Aber er war der einzige Gott, der das Recht hatte, seine Macht bei den Sterblichen einzusetzen. Las Vegas war seine Entdeckung. ER WÜRDE SEIN REICH MIT NIEMANDEM TEILEN ! Vor allem nicht mit den goldenen Zwillingen. Er hatte die beiden mit ihrer Vollkommenheit und ihrer lässigen Arroganz schon immer gehasst. Sie hatten sich nicht damit zufriedengegeben, in Caesars Palace zu sitzen und mit den Sterblichen dem Glücksspiel zu frönen, sondern tatsächlich den Weg zu seinem ganz speziellen Platz gefunden – zu dem Brunnen im Forum!
    Ja, durch die Nymphen hatte er seine göttliche Macht spielen lassen und eigentlich vorgehabt, die Zwillinge damit zu schockieren. Er hatte die kleine schüchterne Sterbliche absichtlich ins Visier genommen und dazu gebracht, gerade genug Wein zu trinken, dass sie die Ereignisse, mit denen die Beschwörung besiegelt wurde, in Gang brachte. Er kannte Artemis’ Temperament – das kannte man überall im Olymp. Er war sicher gewesen, dass die Göttin versuchen würde, die Beschwörung zu verhindern – vor allem, nachdem er die Karikatur der eitlen Jägerin auf so eine eklatant respektlose Art eingesetzt hatte. Aber sie konnte sich nicht wehren, denn sonst hätten die Götterzwillinge sich wohl oder übel der sterblichen Welt zu erkennen geben müssen. Was für ein Spektakel das gewesen wäre! Natürlich wäre Zeus furchtbar wütend gewesen, aber sobald die Gewitterwolken sich verzogen hätten, wäre Bacchus durch das ausrangierte Portal geschlüpft und hätte wieder allein, ohne Einschränkungen und Regeln in seinem prächtigen Las Vegas herrschen können.
    Aber die Zwillinge hatten die Beschwörung nicht unterbrochen, und die junge Sterbliche hatte Artemis tatsächlich zur Erfüllung ihres Herzenswunsches verpflichtet. Apollo hatte sogar angefangen, ihr den Hof zu machen! Bacchus hatte die beiden beobachtet, wie sie den ganzen Abend geturtelt hatten, und er war fast sicher, dass der Gott des Lichts nichts von seiner unsterblichen Macht eingesetzt hatte, um die Frau zu verführen.
    Zorn brodelte in Bacchus Herzen. Apollo brauchte keine unsterbliche Magie, um eine Frau ins Bett zu kriegen. Er hatte einen muskulösen, perfekten Körper, und seine männliche Schönheit überstieg alle sterblichen Maßstäbe. Es war und blieb einfach unfair, dass der Lichtgott so reich gesegnet war.
    Bacchus hatte einen Platzregen vom Wüstenhimmel herabprasseln lassen, um das Stelldichein des goldenen Gottes zu stören. Aber auch das hatte nicht richtig geklappt. Dann hatte er die arglose Sterbliche geschubst, damit sie mit dem Absatz in einer Ritze steckenblieb. Von Rechts wegen hätte sie mitten in den Verkehr stürzen und der goldene Gott bei dem Versuch, sie zu retten, seine

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