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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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um acht treffen, habt ihr dann genügend Zeit, eure Familienangelegenheit zu klären?«
    Artemis nickte ihrem Bruder zu.
    »Ja«, antwortete er. »Ich hole dich in deinem Zimmer ab.«
    »Nein!«, rief Pamela viel zu hastig. Dann räusperte sie sich verlegen und hüstelte, als wäre die Wortexplosion ein Hustenreiz gewesen und kein Reflex. »Ich treffe dich in dem kleinen Weinlokal. Wie beim letzten Mal.« Sofort bereute sie, was sie gesagt hatte. Wie beim letzten Mal … als sie im Bett gelandet waren und sich bis nach Mittag geliebt hatten …
    Sein Lächeln war wie eine Liebkosung, denn auch er konnte sich nur allzu gut daran erinnern, was in der vorhergehenden Nacht geschehen war. »Ich werde da sein, liebste Pamela, ich werde in unserem Weinlokal auf dich warten. Wie das letzte Mal.«
    Diesmal hielt nichts ihren Rückzug auf.

17
    Das substanzlose Dunkel des Portals schimmerte, als die Zwillingsgötter aus der modernen Welt auf den Olymp zurückkehrten. Apollos markantes Kinn wirkte trotzig entschlossen, in seinen Augen loderte eine unausgesprochene Wut, und er gab seiner Schwester mit einer brüsken Geste zu verstehen, dass sie mit ihm den dicht gefüllten Bankettsaal verlassen sollte.
    »Ich hatte nicht vor …«, begann Artemis sich flüsternd zu rechtfertigen, aber Apollos zorniger Blick reichte, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Erst wenn wir in meinem Tempel sind. Allein«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er Aphrodite, die ihn zu sich auf ihre Chaiselongue winken wollte, zulächelte und höflich ablehnend den Kopf schüttelte. Die Liebesgöttin war umringt von einer Gruppe kichernder napaeischer Nymphen, die ihre leichten Gewänder abgelegt hatten und mit komplizierten Bauchbewegungen einen Fruchtbarkeitstanz einübten.
    »Napaeische Nymphen sind grässliche Plappermäuler«, flüsterte Artemis verschwörerisch.
    Apollo warf ihr einen empörten Blick zu. »Das gilt nicht nur für sie, sondern für euch alle.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Er nahm ihren Ellbogen. »Nicht hier. Nicht jetzt.«
    Bruder und Schwester gingen weiter durch die olympischen Gärten. Wenn jemand ihnen begegnete, grüßten sie freundlich, lehnten jedoch alle Einladungen zu Frohsinn und Belustigung ab. Schließlich gelangten sie zu den goldenen Toren von Apollos Tempel.
    Kaum waren sie in seinen Privatgemächern, machte Apollo seinem Ärger Luft. »Ich kann einfach nicht glauben, was du da für eine alberne Szene mit Pamela veranstaltet hast. Was hast du dir bloß dabei gedacht? Oder hast du vielleicht überhaupt nicht nachgedacht? Um ein Haar hättest du alles ruiniert.«
    »Alles ruiniert?«, wiederholte sie spöttisch. »Was meinst du mit ›alles‹? Diese weltbewegende Romanze, die du gerade erlebst? Das Band ist immer noch da, Apollo! Ich kann die Fesseln der Beschwörung fühlen, ich bin nach wie vor an sie gebunden. Was ist denn los? Warum gehst du nicht endlich mit der kleinen Sterblichen ins Bett?«
    Apollo wich dem durchdringenden Blick seiner Schwester aus.
    Die Augen der Jägerin wurden groß. »Du hast also längst mit ihr geschlafen«, hauchte sie. »Und es hat nicht funktioniert. Du hast ihre Herzenssehnsucht nicht erfüllt.«
    Apollo nickte unmerklich. Dann ging er zu einem Tisch, der in der Form seines Sonnenwagens geschnitzt war, und goss sich ein Glas des dort stets bereitstehenden Weins ein.
    »Du hattest keine Ahnung, dass du die Beschwörung nicht erfüllt hast.«
    Es war keine Frage, aber nach einem großen Schluck Wein antwortete Apollo: »Nein, ich hatte keinen blassen Schimmer.«
    »Ich verstehe nicht, was da los ist«, sagte sie. »Wie ist es denn gelaufen? Hat diese Sterbliche auf dich reagiert?«
    Über den Rand seines Weinkelchs hinweg funkelte Apollo seine Schwester entrüstet an. »Natürlich ist es gut gelaufen. Ich bin ja kein unerfahrener Jüngling.«
    »Dann hast du sie also befriedigt?«
    »Ja«, knurrte Apollo mit wütendem Gesicht.
    »Bist du ganz sicher? Du weißt doch, dass die Männer oft glauben, dass sie eine Frau zum Höhepunkt gebracht haben, obwohl sie in Wirklichkeit …«
    »Nein, sie hat mir garantiert nichts vorgespielt!«, blaffte Apollo.
    Die Wände des Tempels blitzten auf im blendenden Licht eines explodierenden Sterns. Artemis bedeckte hastig die Augen und wartete, dass der Wutanfall ihres Bruders vorüberging.
    »Na ja, irgendetwas ist aber schiefgegangen«, sagte sie nach einer Weile und schielte vorsichtig zwischen den Fingern hindurch,

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