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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Sorgen, dass ich verbrenne. Die Sonne und ich sind alte Freunde.« Träge stützte er sich auf einen Ellbogen und wandte sich ihr zu. »Bist du fertig?«
    Auf der Unterlippe kauend, studierte sie ihre Skizze. »Ich glaube schon. Mir gefällt es sogar, aber ich weiß nicht, ob ich Eddie überreden kann. Was meinst du?« Sie reichte ihm den Block.
    Apollo studierte den Entwurf gewissenhaft. Dann nickte er und antwortete: »Ich denke, es war eine gute Entscheidung, die kleinen Brunnen in den Dampfbädern ein bisschen verspielter zu gestalten, als du ursprünglich vorhattest.«
    »Ja, aber die Wände will ich ganz schlicht aus Marmor haben, denn dann ist der Effekt nicht mehr so protzig. Wenn Eddie mehr Verzierungen möchte, versuche ich ihn in Richtung des Mosaikfußbodens zu lenken, den du vorgeschlagen hast.«
    »Du hast gesagt, dass er immer betont, er möchte etwas Authentisches – bei diesem Entwurf kannst du ihm versichern, dass er gänzlich auf den alten Plänen eines funktionsfähigen römischen Bads beruht. Natürlich ist der Thron am Rand des zentralen Beckens nicht gerade …« Er stockte und sah zu Pamela auf. Aber das Lächeln in seinen Augen verblasste, als etwas hinter ihr seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
    »Da bist du ja! Endlich!«, rief eine frustrierte Frauenstimme hinter Pamelas Schulter. Ehe sie sich umdrehen konnte, um zu sehen, wer da sprach, war Phoebus schon aufgesprungen.
    »Welch unerwartetes Vergnügen«, sagte er.
    Vergnügen? Pamela fand, dass er viel eher verärgert als erfreut klang. Als sie über die Schulter spähte, musste sie sich die Hand über die Augen halten, um sie vor dem blendenden Licht der tiefstehenden Sonne zu schützen, in der die Silhouette einer großen, kurvenreichen Frau perfekt zur Geltung kam. Vage konnte Pamela die fließenden Linien eines kurzen Kleids ausmachen, sowie die Tatsache, dass die Haare der Frau so auf dem Kopf festgesteckt waren, dass sie an eine Krone erinnerten. Allerdings würdigte die Dame Pamela keines Blickes. Stattdessen begann sie sofort, Phoebus eine Moralpredigt zu halten.
    »Ich habe endlos auf dich gewartet. Du bist einfach nicht gekommen, deshalb war ich gezwungen, dich zu suchen.«
    Phoebus runzelte die Stirn. »Ich kann mich nicht erinnern, dir eine bestimmte Zeit gesagt zu haben, wann ich zurückkommen würde.«
    »Ich habe angenommen, du würdest auftauchen, nachdem du …«
    »Entschuldige, Pamela, ich bin unhöflich«, fiel Phoebus ihr ins Wort, packte die Frau am Handgelenk und zog sie um die Liege herum, so dass sie nun direkt vor Pamela stand. »Darf ich dich mit meiner Schwester bekanntmachen? Pamela Grey. Und meine Zwillingsschwester …« Er zögerte und warf der Frau einen scharfen Blick zu, »… Diana.«
    Pamela erhob sich und streckte lächelnd die Hand aus. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Diana. Und bitte geben Sie Phoebus nicht die Schuld, falls er sich verspätet hat. Das geht ausschließlich auf mein Konto. Als ich gemerkt habe, wie gut er sich im Rom der Antike auskennt, konnte ich einfach nicht aufhören, ihn mit meinen Fragen zu löchern.«
    Artemis blickte vom freundlichen Lächeln der Sterblichen zu ihrer ausgestreckten Hand, wobei die den missbilligenden Blick ihres Bruders fast ebenso deutlich spürte wie das Band der Beschwörung, das sie noch immer mit dieser Frau verband. Zögernd ergriff sie Pamelas Hand und staunte über deren selbstbewussten Händedruck.
    »Warten Sie!«, rief Pamela, und ihre Augen weiteten sich vor Staunen. »Ich weiß, wer Sie sind! Sie sind die schöne Frau aus der Show.« Ihre Augen huschten zu Phoebus. »Warum hast du mir nicht verraten, dass sie deine Schwester ist?«
    »Vielleicht war ihm meine Darbietung peinlich«, sagte Artemis und hob das Kinn ein Stück.
    »Das wäre aber unbegründet«, entgegnete Pamela, ohne den Blick von Phoebus zu wenden. »Sie waren umwerfend – sexy und verführerisch und ungeheuer romantisch.«
    Eine von Artemis perfekt geformten Augenbrauen zog sich in die Höhe. »Sie fanden das romantisch?«
    »Unbedingt!«, beteuerte Pamela und nickte begeistert.
    »Diana weiß selbst genau, dass ihre Darbietung mir nicht peinlich ist«, schaltete Apollo sich rasch ein. »Ich wusste nur nichts davon, dass sie gestern mitmachen würde, deshalb hat es mich überrascht. Ich hätte es erwähnt, aber nach der Show hatte ich andere Dinge im Kopf als die Auftritte meiner Schwester.«
    Er lächelte Pamela vielsagend zu.
    »Sagen Sie mir, Pamela«, fuhr

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