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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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ehe sie die Hand ganz vom Gesicht nahm. Sie hasste dieses grelle Licht. »Vielleicht konnte ihre Herzenssehnsucht nicht dadurch erfüllt werden, dass du nur einmal mit ihr schläfst.«
    »Ich habe auch nicht nur einmal mit ihr geschlafen«, erwiderte Apollo und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. »Wir haben uns die ganze Nacht geliebt, bis zum nächsten Mittag, um genau zu sein, und sie war genauso befriedigt wie ich.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Was, wenn Pamelas Herzenssehnsucht gar nicht so viel mit dem Liebesakt an sich zu tun hat?« Nervös auf und ab wandernd, versuchte sie, dem Problem auf den Grund zu gehen. »Ihr Wunsch ist zwar mit dem Liebesakt verknüpft – ich habe ja gespürt, wie sich die Verbindung zwischen uns letzte Nacht gelockert hat –, aber das von der Beschwörung hervorgerufene Band ist zweifellos noch immer zwischen uns vorhanden. Also geht es bei ihrer Herzenssehnsucht um mehr als nur um Sex.« Nachdenklich blieb die Göttin stehen und goss sich ebenfalls ein Glas Wein ein. »Ich konnte ihre Gefühle spüren, vor allem am Pool, als sie versucht hat, dich zu verlassen.«
    Apollo starrte seine Schwester an. »Was hat sie denn da empfunden?«, wollte er wissen.
    »Sie war verletzt, verwirrt und beschämt.«
    Stöhnend ließ er sich in einen Sessel sinken. Seine Schwester beobachtete ihn aufmerksam.
    »Du magst sie, stimmt’s?«, fragte sie leise.
    Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. »Ich glaube, ich bin dabei, mich in sie zu verlieben.«
    »Verlieben?«, wiederholte Artemis kopfschüttelnd. »Das kann nicht sein. Sie ist eine Sterbliche. Und außerdem auch noch eine Sterbliche aus der modernen Welt.«
    »Das ist mir klar«, antwortete er zähneknirschend.
    »Wie kommst du überhaupt auf die Idee?«, erkundigte Artemis sich spöttisch. »Du warst doch noch nie verliebt.«
    »Genau deshalb. Ich kenne das Gefühl überhaupt nicht, das mich umtreibt.«
    »Was? Was für ein Gefühl ist denn so überwältigend, dass es Liebe sein muss?«, fragte Artemis.
    »Pamela ist mir wichtiger als ich selbst. Ihr Glück ist mein Glück. Ihr Schmerz bringt mich zur Verzweiflung.«
    Die Göttin betrachtete ihn, als wäre soeben ein rätselhafter Ausschlag auf seinem Gesicht erschienen. »Vielleicht geht es vorüber, oder es legt sich mit der Zeit wieder – bis du es irgendwann vergessen hast.«
    »Aber genau das ist ja das Problem, meine liebe Schwester – ich will nicht, dass es vorübergeht oder weniger wird.« Er lächelte, aber ohne einen Funken Freude. »Heute Morgen war ich dermaßen selbstgefällig, dass ich dachte, die Liebe wäre ganz einfach. Ich habe meine Seelenverwandte gefunden, ich habe mit ihr geschlafen, und sie empfand offenbar das Gleiche für mich. Ich war ein arroganter Trottel.«
    »Du glaubst also, sie ist deine Seelenverwandte?«
    »Ja, ich fürchte, genau das glaube ich.«
    »Wenn das so ist, dann muss sie dich der Natur der Verbindung nach ebenfalls lieben«, konstatierte Artemis, die sich redlich bemühte, den bizarren Äußerungen ihres Bruders einen Sinn abzugewinnen.
    »Sollte man denken«, stimmte Apollo klagend zu.
    Artemis trommelte sich mit den Fingern ans Kinn. »Tja, sie ist sterblich. Wir sollten uns nicht über die Verwirrung wundern. Vielleicht ist es das! Pamela hat sich gewünscht, dass ihr Seelenverwandter in ihr Leben tritt – sie hat es zwar als Romantik bezeichnet, aber könnte das nicht das Gleiche bedeuten? Romantik … Liebe … wahre Herzenssehnsucht … Seelenverwandte … Sind das nicht alles Worte, die ein und dasselbe gleiche Phänomen beschreiben? Und wenn ich recht habe, dann würde es sogar erklären, weshalb die Beschwörung nicht erfüllt ist.«
    »Wie soll das einen Sinn ergeben? Wenn es ihre Herzenssehnsucht war, ihren Seelenverwandten zu finden, und wenn ich ihr Seelenverwandter bin, warum ist die Beschwörung dann nicht erfüllt?«
    »Sie muss dich als ihren Seelenverwandten erkennen und annehmen. Offensichtlich hat sie das jedoch noch nicht getan.« Artemis legte ihrem Bruder die Hand auf die Schulter. »Die Emotionen, die ich durch unsere Verbindung gefühlt habe, waren nicht von Liebe und Zufriedenheit durchdrungen. Pamela war gekränkt und durcheinander, sie hat sich nicht geliebt gefühlt.«
    Gequält sah Apollo sie an. »Ich weiß, dass sie in der Vergangenheit von einem Mann sehr verletzt worden ist, aber in meiner Arroganz habe ich geglaubt, ein kleines bisschen meiner unsterblichen Kraft und die

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