Göttin des Lichts
er viel eher einem jungen Gott.«
»Ach, jetzt reiß dich aber mal zusammen. Nichts geht über einen Jedi-Ritter! Außer Prinzessin Leia natürlich.«
»Vernelle! Du bist so was von überhaupt nicht hilfreich.«
»Sorry. Okay, was könntest du anziehen …? Wie wäre es mit dem anbetungswürdigen cremefarbenen Seidenkleid, du weißt schon – das mit den Spaghettiträgern. Das gehört zur Frühjahrsgrundausstattung und ist immer ein Hit. Du hast es doch dabei, oder etwa nicht?«
»Ja, hab ich. Aber erinnerst du dich auch an den Ausschnitt? Hallo! Es hat Spaghettiträger! Nackte Schultern und ein Dekolletee – das ist nicht gerade verführerisch, ohne allzu offenherzig zu sein«, wandte Pamela ein.
»Stimmt. Okay. Wie wäre es mit der schwarzen Hose? Die mit den kleinen Schlitzen, durch die man so einen hübschen Blick auf deine Waden hat?«
»Ja, ich glaube, die hab ich auch eingepackt.«
»Die könntest du mit einem von deinen ärmellosen Oberteilen kombinieren. Um ganz sicherzugehen, mit einem hochgeschlossenen. Auf diese Art zeigst du ein bisschen Bein, ein bisschen Arm und von allem anderen nur die Umrisse. Wenn er ein guter Junge ist, darf er den Rest auspacken, sobald er sich angemessen entschuldigt hat.«
»V, du bist unverbesserlich«, sagte Pamela.
»Ja, bin ich, aber ich weiß auch, was einer Frau steht.«
»Da hast du recht. Okay. Ich ziehe die Hose an. Und ich werde nicht mit ihm schlafen. Nicht schon wieder.«
»Mit ihm schlafen? Davon war nie die Rede. Vielleicht bin ich nicht hetero, aber sogar ich weiß, dass niemand mit einem Jedi-Ritter
schläft
.«
»Hör auf. Du weißt doch, dass ich über Sex rede.«
»Pammy, du kannst ruhig Sex mit ihm haben. Aber zuerst lass ihn zu Kreuze kriechen.«
Pamela wollte etwas erwidern, überlegte es sich dann aber anders. »Okay. Vielleicht.«
»Komm mir jetzt bloß nicht mit einem ›Okay, vielleicht.‹ Ich kenne den Ton. Was ist los? Raus damit, Mädchen.«
»Ich mag ihn«, sagte Pamela leise.
»Ja, das habe ich inzwischen begriffen. Aber warum ist das ein Problem?«
»Ich meine, ich mag ihn wirklich. Und das will ich nicht. Es ist einfach nicht schlau.«
»Pammy, jetzt hör mir mal zu. Dir von Mr. Kontrollfreak deine Zukunft versauen zu lassen – das ist nicht schlau. Dieser Phoebus ist vielleicht nicht der Eine. Womöglich ist er nur ein Mann, mit dem du in Las Vegas eine nette Affäre hast, und du wirst dich immer daran erinnern, dass er es war, der dich aus deinem Schneckenhaus gelockt hat. Aber wenn du nicht bereit bist, das Risiko einzugehen, wirst du niemals herausfinden, was er für dich ist. So ist die Liebe nun mal. Wenn du was gewinnen willst, musst du was riskieren.«
»Ich weiß aber nicht, ob ich das kann«, meinte Pamela. »Wir haben ja schon festgestellt, dass ich keine besonders gute Glücksspielerin bin.«
»Du kannst es«, erwiderte V fest.
»Was macht dich da so sicher?«
»Wenn du zum Alleinsein verdammt wärst, würdest du dir keinen Kopf wegen ›soll ich oder soll ich nicht‹ machen. Dann würdest du einfach akzeptieren, dass es sich am besten anfühlt, wenn du es nicht tust, und fertig. Sei ehrlich. Kannst du wirklich behaupten, dass du dich besser gefühlt hast, bevor du Phoebus kennengelernt hast?«
»Es war leichter«, antwortete Pamela trocken.
»Tja, Schatz, es ist auch leichter, die Vorhänge aus dem gleichen Material zu machen wie die Tagesdecke. Macht das irgendwas besser?«
Pamela verzog das Gesicht, während sie von Visionen perfekt abgestimmter Blümchenmuster überfallen wurde. »Nein, ganz bestimmt nicht.«
»Bitte geh das Risiko ein, Pammy. Du hast es verdient, endlich wieder richtig zu leben.«
»Ich hab dich lieb, V«, sagte Pamela.
»Das sagen die Mädels alle. Viel Spaß heute Abend. Und versuch, den armen Dreibeiner nicht zu überanalysieren. Denk dran, du kannst schlau sein, ohne dich zu verkrampfen.«
»Was?«
»Vergiss es. Zieh dich um.«
»Okay, ich ruf dich morgen an«, sagte Pamela.
»Ist dir eigentlich klar, dass das schon der zweite Anruf ist, in dem du deine Arbeit mit keinem Wort erwähnt hast?«
»Ach du große Scheiße! Ich verliere den Verstand. Wie ging es denn mit Mrs. …«, begann sie, aber Vs Lachen unterbrach sie.
»Pammy! Hör auf! Es ist gut, dass du mal was anderes als Ruby Slipper im Kopf hast.«
»Ja, aber …«
»Ja, aber alles ist in Ordnung. Wie üblich. Du musst dir keine Sorgen machen. Ruf mich morgen an, nach deinem Termin mit Faust. Und vergiss
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