Göttin des Lichts
riss ihre Gedanken von den Erinnerungen an seine nackte Haut los. »Und mir gefällt sie sogar. So etwas hab ich noch nie entworfen. Spannend, mal etwas ganz Neues zu machen. Na ja, vorausgesetzt, es gelingt mir, Eddie dazu zu überreden.«
»Ich glaube, das wirst du schaffen.«
»Ich hoffe es sehr, ich – O mein Gott!« Pamela blieb stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, und starrte auf eine Glasvitrine vor einem schicken kleinen Geschäft, in der eine Auswahl glitzernder und schimmernder Handtäschchen ausgestellt war. »Unglaublich – die ist ja perfekt!«
Vor lauter Aufregung ließ sie Phoebus’ Hand los und ging auf den Schaukasten zu. Eins der Täschchen sah aus wie ein Sparschwein für Kinder, das andere war einer hübschen Libelle nachempfunden, aber Pamela hatte nur Augen für das dritte, das die Form eines roten Schuhs hatte. Rote Perlen und Halbedelsteine funkelten unter den darauf gerichteten Strahlern – magisch und jedem wohlvertraut, der den Film
Der Zauberer von Oz
und Dorothys »Ruby Slippers« gesehen hatte.
»Die muss ich haben«, sagte Pamela und winkte einen aufmerksamen Verkäufer aus dem Laden herbei.
Apollo sah zu, wie Pamela, ganz im Bann des Täschchens, das aussah wie ein roter Schuh mit einem dieser Absätze, die sie so liebte, ungeduldig darauf wartete, dass der Mann den Glaskasten öffnete und es herausangelte. Andächtig nahm Pamela es in die Hand. Doch als sie das goldgeprägte Etikett umdrehte, das an der Schnalle hing, wurde sie blass.
»Hab ich das richtig gelesen – hier steht vier
tausend
Dollar, nicht vier
hundert
?«, fragte sie den Verkäufer zögernd.
»Ja, Madam, das ist richtig. Die Tasche ist ein Original von Judith Leiber.« Seinem Ton war zu entnehmen, dass der Name als Erklärung genügen sollte.
»Sie ist wunderschön.« Widerwillig gab Pamela dem Verkäufer das Täschchen zurück, und dieser stellte es wieder an seinem Platz im Schaukasten.
»Darf ich Ihnen sonst noch etwas zeigen, Madam?«
»Nein, danke«, antwortete Pamela traurig.
Der Angestellte klappte den Schaukasten zu und schloss ihn ab. »Rufen Sie mich einfach, wenn Sie meine Hilfe noch einmal benötigen.« Damit vollzog er eine abrupte Kehrtwende und kehrte ins Innere der schicken Boutique zurück.
»Kaufst du das Täschchen denn nicht?«, fragte Apollo. Der enttäuschte Ausdruck auf Pamelas Gesicht gefiel ihm überhaupt nicht.
»Machst du Witze? Es kostet viertausend Dollar. Ich kann es mir nicht leisten, für eine Tasche so viel Geld auszugeben.«
»Aber du hast vorhin gesagt, sie sei perfekt.«
»Ist sie ja auch. Perfekt, aber leider nur für viertausend Dollar.« Sie seufzte, hakte sich wieder bei ihm unter und zog ihn von dem Laden weg. »Gehen wir lieber, bevor ich anfange zu weinen.«
»Hast du denn keine viertausend Dollar?«, erkundigte sich Apollo im Gehen.
»Doch, die hab ich schon, aber ich hab sie nicht
übrig
– jedenfalls nicht übrig genug, um sie für eine extravagante juwelenbesetzte Tasche auszugeben. Selbst wenn sie die Form eines roten Slippers hat und meine Firma Ruby Slipper heißt. Na ja«, sagte sie wehmütig. »Vielleicht später mal.«
Apollo dachte an die Rolle mit Geldscheinen, die er in der Tasche mit sich herumtrug. Er konnte sich nicht genau erinnern, wie viel Geld er mitgebracht hatte, er hatte sich einfach ein paar Scheine von dem Stapel gegriffen, den Bacchus auf Zeus’ Befehl am Portal hinterlegt hatte. Er überschlug die Summe schnell im Kopf, kam aber zu dem Ergebnis, dass es wahrscheinlich keine viertausend waren. Für Pamela schien es eine große Summe zu sein – sicher mehr Geld, als sie annehmen würde. Verstohlen warf er einen Blick auf die Goldmünze, die direkt über ihrem Brustansatz baumelte. Sie hatte nicht einmal dieses Schmuckstück annehmen wollen, und sie hatte keine Ahnung gehabt, wie viel es wert war. Nein, Pamela würde ihm definitiv nicht erlauben, ihr das Täschchen zu schenken.
Als sie den Ladenbereich des Forums verließen und Caesars Palace betraten, machte der imitierte Steinboden einem üppigen Teppich Platz.
»Hier entlang«, sagte Apollo, wandte sich nach rechts und schlängelte sich an mehreren emsig blinkenden Spielautomaten vorbei. Dann ging er langsamer und blieb schließlich stehen.
»Sind wir falsch abgebogen?«, fragte Pamela.
Er lächelte. »Nein, mir ist nur gerade was eingefallen. Möchtest du ein kleines Risiko eingehen?«
Ihr hübsches Gesicht war ein einziges großes
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