Göttin des Lichts
Fragezeichen.
»Du möchtest die Tasche, aber du möchtest keine viertausend Dollar von deinem Geld dafür ausgeben. Aber wie wäre es, wenn du das Geld gewinnst? Würdest du die Tasche dann kaufen?«
»Ich denke schon …«
Mit einem Kopfnicken deutete Apollo auf die Automatenreihe direkt bei ihnen. »Ich hab das Gefühl, dass das Glück uns heute Abend hold ist.«
Pamela kaute auf der Unterlippe. »Aber ich bin keine gute Spielerin. Ich möchte immer wissen, was ich dafür bekomme, wenn ich mein Geld hergebe.«
»Dann erlaube mir, dir ein bisschen Geld zur Verfügung zu stellen.« Er griff in die Tasche, zog die Rolle mit den Scheinen heraus und blätterte sie kurz durch. Auf die meisten war entweder eine Fünfzig oder eine Hundert aufgedruckt.
»Herr des Himmels, Phoebus, hast du was gegen Kreditkarten?«
Er versuchte, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Bacchus hatte einmal erwähnt, dass die modernen Sterblichen irgendwie anders für ihre Einkäufe bezahlten, aber Apollo konnte sich nicht mehr richtig erinnern, was es gewesen war.
»Ich mag die Scheine«, erwiderte er, hielt inne und überlegte, was er sonst noch sagen könnte. »Nicht sonderlich bunt, aber irgendwie interessant.« Er überreichte Pamela einen Schein mit einer Hundert. »Nimm den hier, und füttere eine von den Maschinen damit. Mal sehen, was passiert.«
Pamela verzog das Gesicht und sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Ich kann doch nicht einfach so hundert Dollar in den Wind schießen, selbst wenn es deine sind. Und ich spiele wirklich nie. Ich fürchte, meine Einstellung verhindert, dass ich Glück habe.«
»Aber du hast doch Glück. Und du bist mein Glück.«
Seine Bemerkung zauberte ein zögerndes Lächeln auf ihr Gesicht. »Ich kann nicht einfach hundert Dollar wegwerfen.«
»Dann nimm diesen hier.« Wieder blätterte er die Scheine durch, bis er einen mit einer Fünfzig fand. »Denk dran, möglicherweise gewinnst du das Geld für deine Schuhtasche.« Bei der Erwähnung des Täschchens sah Apollo ein Licht in Pamelas Augen aufleuchten. Da wusste er, dass er gewonnen hatte.
»Okay, hier ist die Abmachung.« Sie nahm den Schein nicht, sondern wühlte in dem Geldstapel, bis sie einen Zwanziger fand. »Ich setze den hier, mehr nicht. Wenn ich gewinne, bekommst du die Hälfte, wenn ich verliere, schulde ich dir zehn Dollar.«
»Einverstanden«, sagte Apollo. »Welche Maschine sollen wir ausprobieren?«
Pamela betrachtete die Reihen blinkender, scheppernder, Automaten und fühlte sich ein wenig eingeschüchtert. Es war Sonntagabend nach acht, aber vor mindestens der Hälfte der Maschinen saßen Leute, die mit unbeirrbarer Konzentration Knöpfe und Hebel bedienten.
»Du bist doch derjenige, der meint, wir hätten Glück«, sagte sie. »Also entscheide du.«
Apollo rieb sich das Kinn und tat so, als würde er die Automaten prüfend betrachten. »Diese Maschine hier gefällt mir«, sagte er schließlich, nahm Pamelas Hand und zog sie zu einem Automaten ganz in ihrer Nähe. In dieser Reihe saßen nur zwei Leute, einige Plätze weit von der Maschine entfernt, die Apollo nun ansteuerte.
»Glücksrad. Bist du sicher, dass du das willst? Ich denke, es könnte ein schlechtes Omen sein, dass ich die Fernsehsendung nie gemocht habe. Ich bin nicht besonders gut in Rechtschreibung«, fügte sie achselzuckend hinzu. »Hab ich schon immer gehasst.«
»Du bist nervös.« Apollo hatte zwar nicht alles verstanden, was sie ihm erklärt hatte, aber ihr Ton und ihre Körpersprache waren eindeutig.
»Japp«, sagte sie und kam sich ziemlich albern dabei vor. »Du hast recht. Ich hab dir doch gesagt, dass ich es noch nie gespielt habe.«
»Betrachte es nicht als Spielen, sondern stell dir vor, du würdest dir deine Tasche verdienen.«
Sofort sah Pamela munterer aus. »Damit kenne ich mich jedenfalls aus.« Sie setzte sich auf den kleinen Polstersitz und inspizierte die Front der bunten Maschine. »Vermutlich steckt man das Geld hier rein«, sagte sie schließlich und stopfte den Zwanziger in einen schmalen Schlitz. Das Geld verschwand, die Maschine klickte und das Display zeigte an, dass sie nun über einen Kredit von zwanzig Dollar verfügte. Sie sah zu Phoebus hoch. »Fertig?«
»Fertig.«
Pamela griff nach der roten Kugel am Ende des silbernen Hebels und zog. Dann starrte sie gebannt auf das Fenster mit den drei Tafeln und bekam von den kleinen gebieterischen Gesten von Apollos Hand nicht das Geringste
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