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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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zweiten Klasse diese Sache mit Lindsey und der Schere war. Erinnerst du dich?«
    Helen verzog das Gesicht. »Und ob! Lindsey und die Schere! Sie wollte mich wirklich umbringen, oder?«
    »Allerdings. Sie war tierisch eifersüchtig auf dich. Aber ich wollte dir nie wehtun, ich musste mich nur vergewissern, dass ich nicht den Verstand verliere. Das war ziemlich unheimlich, weißt du?«, fügte sie beinahe entschuldigend hinzu.
    Helen lächelte und hatte ihr schon verziehen.
    »Ich schätze, ich kann dir keinen Vorwurf machen. Aber woher weißt du von den Blitzen?«
    »Weißt du noch, als wir neun waren, sind wir mit der Fähre gefahren, um uns das Aquarium in Boston anzusehen, und dieser gruselige Kerl mit der dicken Wampe hat uns immer angequatscht? Erinnerst du dich, wie er immer ›aus Versehen‹ gegen dich gestoßen ist und deine Haare gestreichelt hat?«
    Helen wusste es noch genau, obwohl sie sich sehr bemüht hatte, es zu vergessen. Da war dieser grauenvolle Geruch nach verbranntem Haar gewesen und der leere Blick in seinen Augen. Helen nickte und wollte gar nicht hören, worauf Claire hinauswollte.
    »Weißt du auch noch, wie er vor dem Anlegen plötzlich verschwunden war? Also, er ist nicht einfach weggegangen. Er hat versucht, dich zu packen, Len, und ich habe einen Stromschlag von dir auf ihn überspringen sehen. Der hat ihn direkt vom Deck der Fähre geschleudert. Es sah aus wie ein Blitz, aber er kam aus dir .«
    »Ich glaube, ich habe ihn umgebracht«, flüsterte Helen.
    »Er war vermutlich ein Kinderschänder! Dafür hast du einen Orden verdient«, beteuerte Claire. Helen sah, dass es ihrer Freundin ernst damit war. Wahrscheinlich hatte der Mann wirklich etwas Schlimmes vorgehabt, aber rechtfertigte das, ihm einfach so einen tödlichen Stromschlag zu verpassen?
    »Du weißt doch gar nicht, ob du ihn getötet hast. Außerdem war es ein Reflex. Ob er den Tod verdient hat oder nicht, spielt keine Rolle. Aber du solltest dich nicht für etwas schuldig fühlen, das in Notwehr geschehen ist«, versuchte Lucas sie zu beruhigen. Er berührte Helens Schulter. Sie rückte unsicher von ihm ab, weil sie nicht wusste, was sie empfinden sollte. Zum Glück wechselte Jason zum richtigen Zeitpunkt das Thema.
    »Du hast also immer gewusst, dass sie kein normaler Mensch ist«, sagte er zu Claire. »Hat dich das nicht gestört?«
    »Ich habe mir gelegentlich ein paar Sorgen gemacht, dass siemich in die Hölle schleifen und mir das Leben aussaugen könnte, aber ich dachte, das wäre immer noch besser, als Lindsey zur besten Freundin zu haben«, sagte Claire und lächelte. »Außerdem weiß ich nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber diese Insel ist voll von Weißen. Hier als Japanerin aufzuwachsen, ist nicht gerade einfach. Aber solange Lennie da war, hat es keine Rolle gespielt, wie eigenartig ich war, weil sie immer ein bisschen eigenartiger war als ich. Das war also sehr angenehm.«
    »Und du hast es in all diesen Jahren nie jemandem erzählt? Es nie vor jemandem erwähnt, vielleicht aus Versehen, als ihr noch klein wart?«, fragte Lucas skeptisch.
    »Komm schon, Lucas, ich bin doch nicht blöd! Ich habe ET gesehen und weiß, was die Männer in den weißen Kitteln ihm und Elliot angetan haben«, erwiderte sie mit empörter Miene. »Ich würde Lennie nie verraten. Oder euch.«
    »Danke«, sagte Lucas ein wenig verwirrt.
    »Wisst ihr, was ich nicht kapiere?«, fragte Helen, und somit war es an ihr, das Thema zu wechseln. »Wieso kann Claire in der Nähe sein, wenn ich diese Scion-Sachen mache, und es passiert nichts? Sie hat im Laufe der Jahre so oft meine Talente in Aktion gesehen, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals diese Magenkrämpfe bekommen zu haben.«
    Helen erklärte Claire den Fluch ihrer Mutter, aber ihre Frage konnte ihr keiner beantworten. Sie konzentrierten sich darauf aufzuräumen, so gut es ging, bevor Jerry heimkam. Claire bot an, über Nacht bei Helen zu bleiben, für den Fall, dass sie zu aufgewühlt war, um allein zu schlafen, aber Jason machte ihr sofort einen Strich durch die Rechnung.
    »Und was willst du machen, wenn Kreon wieder auftaucht? Dein Pocketbook nach ihm werfen und ihm die Meinung sagen?«, fragte er mit einem Kopfschütteln. »Ja, ja, ich weiß, dass ihr beide wie Schwestern seid, aber du bleibst auf keinen Fall hier.«
    »Ich bleibe. Du bringst Claire nach Hause«, sagte Lucas und übernahm unauffällig die Kontrolle, bevor Claire wieder eine Diskussion mit Jason vom Zaun brechen

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