Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
Vom Netzwerk:
darunterzuschlüpfen. Sie zögerte und wusste nicht, ob sie ihm sagen sollte, dass ihr Vater jeden Augenblick hereinkommen konnte.
    »Helen, auch meine Selbstbeherrschung hat Grenzen«, flüsterte er. »Und da du offenbar in dem durchsichtigsten Oberteil schläfst, das ich jemals gesehen habe, muss ich dich bitten, unter der Decke zu verschwinden, bevor ich eine Dummheit mache.«
    Helen schoss das Blut ins Gesicht und sie verschränkte hastig die Arme vor der Brust. Dann hechtete sie ins Bett und unter die Decke. Lucas lachte nur und breitete die Daunendecke so über ihr aus, als wäre sie eine unüberwindbare Barriere, die sie auf magische Weise daran hindern konnte »eine Dummheit zu machen«. Als sie sich bei ihm einkuschelte, legte er einen Arm um sie und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals.
    »Kein Grund, sich zu schämen. Nachdem ich dich im Nachthemd meiner Cousine gesehen habe, hast du nichts mehr zu verbergen. Aber warum hast du unter der Dusche geweint?«, murmelte er in ihr Haar. Sie konnte spüren, wie sich seine Lippen auf ihrer Kopfhaut bewegten, und spürte durch die Decke den Druck seiner Hüften, doch seine Arme hielten sie fest.
    Sie versuchte, sich zu ihm zu drehen und ihn aufzufordern, zu ihr unter die Decke zu schlüpfen, aber Lucas ließ es nicht zu.
    »Ich habe geweint, weil ich frustriert bin! Warum tust du das?«, flüsterte sie in ihr Kissen.
    »Wir können nicht, Helen«, war alles, was er sagte.
    Er küsste ihren Hals und beteuerte immer wieder, wie leid es ihm tat, aber er ließ nicht zu, dass sie ihn ansah. Allmählich bekam sie das Gefühl, dass er sie nur benutzte.
    »Bitte hab Geduld«, flehte er und hielt ihre Hand fest, als sie ihn berühren wollte.
    Sie versuchte, ihn aus dem Bett zu stoßen, um nicht länger neben jemandem zu liegen, der so ein grausames Spiel mit ihr spielte. Sie rangen ein wenig miteinander, aber er war darin viel besser als sie und vor allem viel schwerer, als er aussah. Er wehrte mühelos jeden ihrer Versuche ab, Arme oder Beine um ihn zu schlingen.
    »Willst du mich überhaupt, oder macht es dir nur Spaß, mich zu quälen?«, fragte sie. Sie fühlte sich zurückgewiesen und gedemütigt. »Willst du mich nicht mal küssen?« Endlich schaffte sie es, sich auf den Rücken zu drehen, und konnte ihm direkt ins Gesicht sehen.
    »Wenn ich dich küsse, werde ich nicht mehr aufhören können«, flüsterte er verzweifelt. Er stützte sich auf die Ellbogen und sah sie an.
    Zum ersten Mal an diesem Abend nahm sie ihn richtig wahr. Er wirkte unsicher und verletzlich. Seine Lippen waren voller Verlangen. Sein Körper bebte und eine feine Schweißschicht ließ seine Kleidung an ihm kleben. Helen seufzte. Aus irgendeinem Grund, der offensichtlich nichts mit mangelnder Begierde zu tun hatte, wollte er nicht mit ihr schlafen.
    »Du lachst doch nicht über mich?«, fragte sie misstrauisch.
    »Nein. Daran ist nichts komisch«, antwortete er. Er rollte sich von ihr herunter und legte sich neben sie, immer noch ganz außer Atem.
    »Aber aus irgendeinem Grund wird zwischen uns nie etwas passieren«, sagte sie gelassen.
    »Sag niemals nie«, verlangte er eindringlich. »Die Götter lieben es, mit Menschen zu spielen, die so etwas sagen.«
    »Magst du mich eigentlich? Mehr als auf eine ›Leben-und-Tod und wir müssen die Hundert Cousins davon abhalten, Krieg mit den Göttern anzufangen‹-Weise?«, fragte sie betont locker.
    Sie wusste natürlich, dass es die Unsicherheit war, die sie dazu verleitete, aber sie musste wissen, was er für sie empfand. Er stützte sich wieder auf die Ellbogen und sah sie an.
    »Natürlich mag ich dich«, sagte er eindringlich. »Das Einzige, was ich nicht tun werde, um mit dir zusammen zu sein, ist zuzulassen, dass unschuldige Menschen sterben. Und das war es auch so ziemlich.« Er drehte sich wieder auf den Rücken und fuhr sich durchs Haar. »Aber das ist anscheinend genug.«
    Helen wusste natürlich, dass noch wesentlich mehr dahintersteckte, als er zugab, aber sie wollte ihm keine Fragen stellen, auf die es womöglich nur schreckliche Antworten gab. Sie hatte für einen Tag genug Schreckliches erlebt.
    »Dann ist das ja geklärt. Ich mag dich auch. Und wenn eine Umarmung alles ist, was ich kriegen kann, ziehe ich sie allem anderen vor, was ich vielleicht von jemand anders kriegen könnte.«
    »Das sagst du nur, weil du noch nie mit einem Mann zusammen warst«, sagte Lucas und küsste sie am Haaransatz auf die Stirn. »Und jetzt schlaf«, befahl

Weitere Kostenlose Bücher