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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Lucas mit einem gezwungenen Lächeln. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Helen bemerkte, wieihm plötzlich auf der Stirn der Schweiß ausbrach. Sie wollte seinen Kopf berühren, um festzustellen, ob er Fieber hatte, aber da war Jason schon aufgestanden.
    »Ich nehme ihn, Helen«, sagte er, als er um den Küchentisch herumging. Er wollte Lucas hochheben, aber das ließ sein Cousin nicht zu. Also legte er den Arm um Lucas’ Schulter und stützte ihn.
    »Und nur bis zur Treppe, okay?«, verlangte Lucas. Jason nickte nur, denn die beiden waren so eng miteinander verbunden, dass Worte eigentlich überflüssig waren. Helen beobachtete, wie Noel hilflos die Hände hob.
    »Lass ihn sein eigenes Tempo finden«, besänftigte Castor seine Frau. Sie nickte. Dies schien ein Thema zu sein, das sie schon eine Million Mal besprochen hatten. Dann fiel ihr Blick auf die Reste des Brunchs.
    »Hector! Du bist an der Reihe, den Tisch abzuräumen!«
    Helen war aufgefallen, dass Noel dazu neigte, ihrem Ärger Luft zu machen. Dann musste sie einfach jemanden anfauchen. Lucas blieb zurzeit verschont, weil er verletzt war, und Jason konnte sie nicht anschreien, weil er Lucas half – also nahm sie sich den nächsten Jungen vor, den sie finden konnte. Dasselbe hatte sie auch gemacht, als Helen aufgewacht war. Mit ihr hatte sie noch freundlich gesprochen und danach Hector angebrüllt. Der arme Hector schien die volle Ladung ihres Frustes abzubekommen, und so, wie er mit einem Kopfschütteln in die Küche geschlurft kam, gewann Helen immer mehr den Eindruck, dass er momentan ihr Lieblingsprügelknabe war. Er tat ihr sogar ein bisschen leid, aber als sie dann sah, wie besorgt Noel hinter Lucashersah, der heldenhaft aus der Küche humpelte, konnte sie ihr noch nicht mal einen Vorwurf machen.
    Lucas blieb an der Tür stehen.
    »Dad?«, rief er, ohne sich umzudrehen. »Helen hat Fragen.«
    Castor, der immer noch am Kopfende des Tisches saß, nickte. Einen Moment lang schien er in Gedanken versunken, doch dann stand er auf. »Das dachte ich mir schon«, sagte er und lächelte Helen freundlich an. »Wollen wir in mein Arbeitszimmer gehen?«
    Castor führte sie im ruhigen Flügel des großen Hauses in ein noch nicht vollständig eingerichtetes Zimmer mit einem großartigen Blick auf den Ozean. Mehrere Ledersessel und Kartons mit Büchern in vielen verschiedenen Sprachen standen neben zusammengerollten Teppichen und noch nicht aufgehängten Bildern. An den gegenüberliegenden Seiten des Zimmers standen zwei große Schreibtische. Auf beiden türmten sich bereits Papiere, Umschläge und Päckchen.
    Die Glastüren an der hinteren Wand führten hinaus auf eine Terrasse direkt am Strand. Davor standen zwei Sofas und ein riesiger Sessel.
    Cassandra saß in dem großen Sessel und las ein Buch, das sie aber zur Seite legte, als Helen und Castor eintraten. Helen rechnete damit, dass Cassandra von ihrem Vater weggeschickt wurde, aber anscheinend hatte sie auf Castor und Helen gewartet. Woher Cassandra allerdings wusste, dass überhaupt eine Unterhaltung geplant war, war Helen ein Rätsel, nur Castor wirkte nicht überrascht.
    Castor bot Helen einen Platz auf einem der Sofas an. Dannwarf er Cassandra einen Blick zu, die in dem Riesensessel ganz winzig wirkte, und begann zu sprechen.
    »Was weißt du über die griechische Mythologie?«, fragte er.
    »Sie meinen so was wie den Trojanischen Krieg? Homer und das alles?«, antwortete Helen mit einer Gegenfrage. Als Castor nickte, zuckte sie mit den Schultern. »Ich weiß nicht viel darüber. Eine Königin namens Helena hat ihren Mann verlassen und ist mit dem trojanischen Prinzen Paris durchgebrannt. Ihr Mann hat sie daraufhin mit tausend Schiffen voller griechischer Soldaten verfolgt und es brach ein langer Krieg aus. Dann war da noch etwas mit einem hölzernen Pferd … aber mehr weiß ich nicht.« Helen lächelte verlegen. »Das Buch habe ich leider nie gelesen.«
    »Nun, ganz so war es zwar nicht, aber für den Anfang reicht es«, sagte Cassandra und hielt ihr das Buch hin, in dem sie gerade gelesen hatte. Es war ein Band, der sowohl die Ilias als auch die Odyssee enthielt.
    »Du kannst es behalten. Wir haben noch mehr davon«, sagte sie trocken.
    Das war das erste Mal, dass Cassandra in ihrer Anwesenheit so etwas wie einen Scherz gemacht hatte, und Helen zwang sich zu einem Lächeln.
    »Mein Sohn hat dir bestimmt schon erzählt, dass wir die Nachkommen derer sind, die man als griechische Götter

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