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Goettlicher Thor 1

Goettlicher Thor 1

Titel: Goettlicher Thor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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Freude und vielleicht sogar eine gewisse Erregung, weil es so neu war und anders und ... eben beinahe vergessen. Seit Jahren, wenn nicht seit Jahrhunderten.
    So blickte ich durch das Netz bis tief hinunter zur Erde, wo ich viele Schichten durchdringen musste, Hindernisse übersprang und letztendlich in einem winzigen Land mit vielen Bergen hängen blieb. Kein Meer weit und breit. Der Funke, der mich erreicht hatte kam aus einer Stadt namens Wien und war bereits wieder am Verblassen, obgleich er immer noch eine interessante Note hatte. Sehr interessant, sogar.
    „Oh, bei Odin! Es ist eine Frau!“ Die Erkenntnis traf mich wie eine doppelschneidige Axt und ich schrie meine Worte förmlich in die Weite des Universums, lachte und ärgerte mich zugleich. Nicht nur, dass der Funke neu war, so hatte er auch die Qualität einer reifen, fruchtbaren und sehr betörenden Frau. Ihre sexuelle Schwingung war nicht zu ignorieren und erinnerte mich automatisch an die Freuden meiner irdenen Leben vor einer halben Ewigkeit. Und diese Freuden waren zahlreich gewesen und ausschweifend. Ein Grinsen zog sich über mein Antlitz.
    FRAU.
    Wie lange war es her, seit ich die pure Weiblichkeit konsumiert und sexuelle Fre uden mit solch einem mystischen Wesen geteilt hatte? Und wie eindringlich war die Erinnerung nun selbst in dieser kosmischen Weite! Ich hatte die Frauen geliebt und jeden Zentimeter ihrer Körper, ihrer Wesen und ihrer Weiblichkeit genossen. Frauen waren ein Geschenk der Götter an die Männer und doch hatte ich diese Qualität bis zu dem Moment des Funkens nicht mehr wirklich wahrgenommen oder vermisst. Wie gesagt ... als Gott war man in Vielem gesättigt und zufrieden. Eins mit sich und dem Kosmos. Doch dieser kleine, glimmende Funke war so interessant und so verdammt verlockend, wie zehn Straßen der Gemeinsamkeit zusammen. Es war die Erinnerung an eine Erinnerung, vielleicht auch mehr, aber ich verspürte erstmals wieder das Bedürfnis nach heiliger Sexualität, fühlte diese lustvolle Gier in mir, die die Welt beflügeln oder vernichten konnte. Gier war teuflisch, gefährlich und allzu oft resultierte daraus etwas Verwerfliches. ABER! Es gab auch etwas Essentielles, das gewonnen werden konnte ... Liebe, Verbundenheit und Kraft. Und das war nun einmal das Um und Auf im Lebenszyklus aller Wesen. Sexuelle Kraft war das Bindeglied der Urzeit, vereinte Wesen, ordnete Universen neu und konnte so gut wie alle Grenzen überwinden. Und heilige Sexualität war viel mehr als nur die kurze, körperliche Befriedigung zweier Körper. Sie war die Ehrung durch Gesang und Schwingung, das Vollziehen eines göttlichen Aktes, das Erschaffen eines neuen kleinen Universums. So etwas gab es auch zu meiner Zeit selten und wurde oft mit Mythen aus dem Feenreich verglichen, aber ich war schon damals immer der Überzeugung gewesen, dass dies, neben der elementaren Fortpflanzung, der eigentliche Sinn des sexuellen Aktes sein musste: Göttliche Vereinigung. Der Akt der Paarung war das größte Gebet, das größte Lob und die größte Verehrung zu der ein menschliches oder ein anderes Wesen fähig war.
    Hm. Ich wunderte mich gerade, warum ich dem als Gott bisher nicht mehr Beachtung geschenkt hatte. Doch offenbar hatte Vollkommenheit und das Gefühl gesättigt zu sein auch den Verlust diverser Triebe zur Folge. Nur, dass ich diesen Verlust bisher nie wirklich wahrgenommen hatte. Gerade dieser kleine Funke aber hatte mich daran erinnert, denn er ließ mein Innerstes mehr leuchten. Nein, eigentlich prickelte es. Wie interessant! Kleine Flammen züngelten durch meine Göttlichkeit, machten mich heiß und drückten mich förmlich mit der Nase auf eben diesen Funken, der so fleißig weiter glomm, obwohl der Akt der Heilung längst beendet war. Diese Frau hatte einen Mann gerettet. Oder besser seine Seele und das mit solch einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, dass ich erstaunt war. Dabei spürte sich der Funke nicht wie eine geschulte Magierin an, oder nach einem Menschen mit überdimensionaler Zauberkraft. Nein, hier war nur der richtige Wille zum richtigen Zeitpunkt am Werke gewesen.
    Wahrlich entdeckenswert ... murmelte ich und wollte nicht Thor heißen, wenn ich diesem Funken nicht vollständig auf den Grund gehen würde! Der Frau wegen, aber auch der Magie wegen. Derartige Funken konnten womöglich die Straße der Gemeinsamkeit wieder in den richtigen Rhythmus bringen und das universelle System retten oder seine Lebensdauer zumindest

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