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Gold in den roten Bergen

Gold in den roten Bergen

Titel: Gold in den roten Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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– und wenn nicht, sind in einer Woche sowieso nur noch sein Mantel und sein Hut übrig … Aber ich wette, das nehmen sie mit.«
    Pinter stieg in die Kanzel, Fred folgte ihm, zog die Tür zu und verriegelte sie. Sie schnallten sich an, der Motor donnerte auf, die Rotorflügel begannen erst träge, dann immer schneller zu kreisen. Staub und kleine Steine wurden vom Luftdruck hochgeschleudert. Dann stieg der Hubschrauber aus der Schlucht hervor, kreiste noch einmal über den Aboriginals und dem Toten und nahm dann Kurs auf Ayers Rock.
    Auf das zeitraubende und völlig nutzlose Verhör der Eingeborenen hatte Pinter verzichtet. Woher die gestohlenen Sachen stammten, würde man nie erfahren. Die Aboriginals würden schweigen, sie zu fragen, wäre nur sinnlose Kraftverschwendung. Im Polizeiquartier von Ayers Rock aber faßte sich Pinter später an den Kopf und gestand, ein Rindvieh zu sein. Der Lieutenant, der die Station befehligte, hielt Pinter den Benzinkanister vor die Augen und tippte auf zwei mit weißer Ölfarbe gemalte Buchstaben. ›C.B.‹ stand da.
    »Weißt du, was das heißt?« fragte er dabei.
    »Ich ahne es …«, antwortete Pinter verlegen. »Bin ich ein Idiot!«
    »Chick Bullay …« Der Lieutenant stellte den Kanister auf den Boden. »Die Kerle hatten Berührung mit den Verschollenen. Wie es aussieht, haben die Halunken sie bestohlen, vielleicht sogar überfallen. Chick Bullay hätte nie freiwillig einen Kanister mit Benzin hergegeben. Pinter, da ist in der Wüste eine ganz große Schweinerei passiert! Kann sein, daß von den Vermißten gar keiner mehr lebt. Wir fliegen sofort mit zwei Maschinen zum Mount Currie und kassieren die Bande.«
    Nach einer halben Stunde kreisten zwei Hubschrauber über der grünen, engen Schlucht. Sie gingen so tief, wie es möglich war, aber sie sahen keine Aboriginals mehr.
    Einsam und nackt lag nur die Leiche von Petoo Balwinoo auf den Steinen … drei Geier flogen beleidigt davon, als der Luftdruck der Rotorflügel sie traf. Mit einem kalten Schauer über dem Rücken drehten Pinter und der andere Helikopterpilot ab.
    Professor Bensson hatte den Isolierten eine gute Nachricht zu verkünden: Sie konnten entlassen werden und nach Hause gehen. Der einzige, der zurückbleiben mußte, war Lieutenant Lindsay; er war mit dem toten Angurugu unmittelbar in Berührung gekommen.
    Bei einer Unterredung mit Dr. Tunin und Bensson gestand er, bei der Exhumierung des Aboriginals keinen Schutzanzug wie sein Grabtrupp getragen zu haben. Finch, Brenton und die anderen Soldaten, die man isoliert hatte, konnten das Hospital verlassen.
    »Wie kamen Sie bloß dazu, so verantwortungslos zu handeln?« bellte Captain Tillburg mit hochrotem Kopf Lieutenant Lindsay an. »Und Sie hatten sogar die Unverfrorenheit, sich tagelang in meiner Nähe aufzuhalten! Mich zu gefährden!«
    »Ich war nicht am Grab, Sir. Ich habe die Exhumierung durch das Fernglas beobachtet.« Lindsay wußte, wie dünn diese Verteidigung war.
    »Aber Sie standen schutzlos da, als der Sarg an Ihnen vorbei in den Wagen geschoben wurde.«
    »Der Sarg war geschlossen, Sir.«
    »Aber die Viren klebten am Deckel, ist Ihnen das jetzt klar? Lindsay, Sie haben mich schrecklich enttäuscht …«
    Lindsay schwieg, nahm eine stramme Haltung an und ahnte, daß in absehbarer Zeit seine Versetzung erfolgen würde. Er empfand das als ungerecht, aber es war aussichtslos, dagegen Beschwerde einzureichen. So etwas würde alles nur noch verschlimmern. Wer sich beim Militär beschwert, wird als Querkopf immer zu leiden haben. Das ist auf der ganzen Welt so, nicht nur bei der australischen Armee. Ein Soldat muß schlucken können, vor allem Ungerechtigkeit.
    »Wir haben die Inkubationszeit ausgerechnet«, teilte Professor Bensson mit. »Natürlich ist so etwas rein theoretisch, aber möglich. Nach diesen Berechnungen sind Sie über die gefährliche Zeit hinweg, denn Sie sind ja das dritte Glied der Kette, Captain. Das zweite kann Lindsay sein … Hammerschmidt ist es, das hat er bewiesen. Wie Tunin sagt: Eine menschliche Tsetse-Fliege. Sie können alle nach Hause gehen, aber ich bitte Sie, in den nächsten vierzehn Tagen keine allzu großen Menschenansammlungen aufzusuchen. Begnügen Sie sich mit Fernsehen, statt in Restaurants und Bars zu gehen.«
    »Und wie geht es Mrs. Dover?« fragte Captain Tillburg.
    »Gut. Kein Fieber mehr, der Allgemeinzustand kräftigt sich, die Haut Veränderungen sind gestoppt.«
    »Und ist es nun eine epidemische

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