GOLDAUGEN (German Edition)

bekommst dann die erste Tranche plus Spesen, und kauf dir ein paar ansehnliche Klamotten, damit du wie ein Märchenprinz aussiehst. Alle notwendigen Informationen erhältst du dann, O.K.?«
    » Das wäre echt nett, Oscar! Ich wiederhole mich, aber du hast dich völlig zum Positiven verändert, echt. Ich verspreche dir, dass ich mein Bestes geben werde. Dass du mir vertrauen kannst, muss ich dir nicht beteuern.«
    » Nein, weil du genau weißt, dass du dann eines Morgens damit rechnen müsstest, dass jemand an deinem Bettchen stehen könnte und dir eine Kugel in den Kopf jagt. Das ist das Schöne, wenn man mit Menschen arbeitet, die wenigstens in dieser Hinsicht eine professionelle Einstellung besitzen.
    Wenn ich dich jetzt so ansehe und künftig an dich denke, dann werden mir immer die Eier wehtun … aua !«
    Sie lachten, tranken noch ein en zweiten Espresso und unterhielten sich noch über alte Zeiten. Die Menschen begannen, Oscar Benson wahrzunehmen …

Kapitel 32
     
    Celine saß mit Pierre v or seinem Bildschirm im Archiv, sie lachte laut auf.
    » Schmollst du immer noch?«
    Sie nahm ihren Schnuffi in den Arm und küsste ihn auf die Stirn.
    »Du bist so süß, wenn du sauer bist. Wenn du mal unter das Volk gehen würdest, in eine Disco in Bordeaux zum Beispiel, würden sich die kleinen Teenies um dich reißen.«
    » Jetzt kommt diese Leier wieder.«
    Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und seufzte:
    »Ach herrje; ich habe dir erklärt, warum ich nur James und Franck von unserem Erlebnis erzählt habe. Ich hoffe immer noch, dass dein Gedächtnis zurückkommt, es wäre wichtig.
    Wir sehen dich als volles und erwachsenes Mitglied, du hast deine Reifeprüfung bestanden, glaube mir.
    Dein Ansehen in unserer Bruderschaft ist mit deiner Entdeckung der Funktion der Schatulle nochmals gestiegen. Du machst dir viel zu viel Gedanken, mein kleiner Schnuffi.
    Das kleine Notizbuch oder von mir auch Tagebüchlein genannt, ist auch nicht mit Geheimnissen gefüllt. Das meiste, was dort drin steht, kennst du. Es ist eine Ansammlung früher Gedanken von Sir Arthur, die wir heute zum Teil als unseren Verhaltenskodex kennen. Daraus hat William das Wenige entnommen, was er von der Bruderschaft und dem künftigen Automobilclub wusste.
    Alles andere hat er sich zusammengesponnen oder sonst wie in Erfahrung gebracht.
    Es enthält viel persönliches Gedankengut, das darauf schließen lässt, dass Sir Arthur mit dem Verlust seiner beiden guten Freunde nicht wirklich umgehen konnte. Franck und alle anderen möchten ihn in bester Erinnerung behalten und seine Person nicht in ein unrechtes Licht rücken. Es ist und bleibt unter Verschluss. Jetzt aber wieder zur Schatulle. Sie ist nun an einem sicheren Ort, kein Mensch wird sie je freilegen können!
    Nur unser kleiner Kreis weiß davon.
    Für den Fall, das s wir sie wieder benötigen, kann sie im Notfall wieder hervorgeholt werden.
    Ich denke , dass wir den Fluch der Druiden gebannt haben, aber ein kleines Restrisiko bleibt. Der Goldstaub wurde vielleicht das erste Mal in der Geschichte geteilt. Auf ein kleines Mädchen und einen Jungen. Ein Teil davon ist mit den Fluchplatten sicher verwahrt, der andere Teil liegt in einem unerschlossenen Gebiet in Kanadas Wildnis.
    Wir wissen nicht, wie der Goldstaub zu den Menschen an den verschiedensten Orten der Welt gelangte?
    Ich hoffe es für die Menschheit, das alles vorbei ist, aber absolut sicher sein können wir nicht! Unsere Forschungen an der Schatulle und den Bleiplatten mussten wir einstellen. Leider wurden deine Fotos der Bleiplatten nichts, vielleicht kann man sie gar nicht ablichten.
    Wir hätten sie anders kopieren sollen, vielleicht hätte ich die Geheimschrift irgendwann ei nmal entschlüsselt. Sei es drum! Nun kommen wir nicht mehr heran und sollten diese Gedanken auch mit begraben.
    Das heißt aber nicht, das s wir nicht weiter versuchen werden, Informationen zu sammeln und uns damit auseinanderzusetzen, um es zu verstehen. Wir sind alle glücklich wegen des Erreichten, wir werden uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Geschweige denn in einer gefühlten Sicherheit uns zurücklehnen und unvorsichtig oder träge werden. Wenn nie wieder ein verfluchtes Goldauge auftaucht - desto besser. Dann kümmern wir uns um das Geheimnis des roten Buches.«
    Pie rre durchzuckte ein Stromschlag …
    »Was für ein rotes Buch?«
    Celine lächelte geheimnisvoll.
    » Warte ab, ich habe erst kürzlich davon erfahren. In diesem Fall bist du