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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Sebastian lagen. Sie klopfte höflich an.
    » Bitte«, ertönte es energisch. Im Spielzimmer aller Männer im Schloss saß Sebastian Geigler im Sessel und las ein Buch. Er stand sofort auf, mit ernster Miene wie immer - war ihr erster Gedanke. Dieser Mann würde ihr immer ein absolutes Mysterium bleiben.
    So ein gut au ssehender Typ und so ein Muffel.
    » Guten Morgen Celine, geht es dir wieder gut?«
    » Danke, Sebastian.«
    Celine trat an ihn heran und um Gesagtes zu unterstreichen, küsste sie ihn auf die Wange. Dabei musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen.
    Er , ein Riese von fast zwei Metern, verzog immer noch keine Miene. Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Er berührte mit der rechten Hand seine Wange und lächelte, da war Celine schon längst wieder draußen. Für ihn kam diese Geste einem Ritterschlag gleich.
     
     
    » Hallo Schnuffi, hast du mich vermisst?«
    „ Schnuffi“ - Pierre saß am Computer.
    » Hallo Celine, nein!«
    Sie umarmten sich herzlich, freuten sich beide, sich zu sehen. Schon von der ersten Sekunde an waren Pierre und sie ein Herz und eine Seele.
    »Sag mal, gehen alle Schweizer zum Lachen in den Keller?«
    » Sebastian? Nein, nein! Der ist eigentlich lustig, der hat nur zu viel Muckis, das haut aufs Gemüt. Warum fragst du?«
    » Nur so, der ist immer so ernst, und einmal hat er mich verärgert. Da war mal eine Szene mit so einem Typen in Ägypten, als ich mit Franck auf einem Basar in Alexandria bummelte. Ich hasse, dass uns ständig jemand im Nacken sitzt. Na, jedenfalls stolperte so ein Typ über den Rollstuhl von Franck, mehr ein Versehen.
    Der schimpfte wie ein Rohrspatz, das hörte sich auf Arabisch einfach köstlich an.
    Sebastian hat ihm die Nase gebrochen, das fand ich nicht nett. Ich hasse sinnlose Gewalt. Der war auch nicht klein und zart, aber Sebastian ist ein Riese und Experte in was weiß ich was. Das war unnötig, er hat die Situation völlig falsch eingeschätzt.«
    » Vielleicht war es auch ganz anders? Gestern Abend aber hat er wohl deinen süßen Hintern gerettet, Babe!«
    Natürlich hatte Pierre recht, sie lächelte ihn süffisant an.
    » Das hat er gut gemacht. Ich hätte gern die Gesichter dieser Psychopathen gesehen, als er sie durcheinandergewirbelt hat.«
    Pierre zwickte sie in die Wange.
    »Ich weiß, du bist heiß auf die Schatulle, du wirst dich nicht mehr einkriegen, versprochen!
    Deine Uhr habe ich auch auseinandergenommen.
    Aber alles der Reihe nach, erst einmal zeige ich dir eine Videoaufzeichnung, die es in sich hat.«
    » Franck hat mir schon Andeutungen gemacht, alles äußerst interessant.
    Dennoch will ic h zuerst den Jungen sehen!«
    Pierres Gesichtszüge veränderten sich, erstarrten fast, dass es sie fröstelte.
    » Das hängt ja alles zusammen.
     
    Der Hohe Rat tagte oben im Speisesaal, ich befand mich im Archiv. Als wir eine Explosion vernahmen - ziemlich laut und heftig. Ich denke mal, sowohl Franck als auch ich haben zeitgleich übers Netzwerk in das Kamerasystem eingesehen. Niemand im Gebäude bewegte sich in diesen Minuten. Im Labor explodierten ein großer Behälter mit Salzsäure und ein anderer mit Salpetersäure.«
    » Hauptbestandteile von Königswasser!«
    Celine explodierte fast. Seine Miene normalisierte sich langsam wieder.
    » Ja genau. Physikalisch eigentlich unmöglich. Es hörte sich erst einmal lauter und schlimmer an, als es tatsächlich war. Ich meine das Labor! Aber schaue selbst.
    Ich teile das Bild und zeige gleichzeitig den Schleusenraum mit dem Jungen, das Labor, die Artefakt-Räume und das Archiv. Alles lief ziemlich synchron und zeitgleich ab, achte auf die Uhrzeitanzeige!«
    Celine versuchte sich auf den Ausschnitt mit dem Jungen zu konzentrieren, was ihr misslang. Ihre Augen wanderten fasziniert, entsetzt und ungläubig hin und her. Es war ihr nicht möglich , einen Fokus zu finden. Pierre musste es ihr mehrfach vorspielen.
    Sie sah, wie der Junge sich veränderte, er schrumpfte, verjüngte s ich. Die Gurte, die ihn fixiert hatten, lagen lose auf der weißen Liege und umschlossen das grüne Krankenhemd.
    Anschlüsse, Kabel und Schläuche, die seine Hirnströme und Funktio nen aufzeichneten oder aufrecht hielten, rissen ab und baumelten in der Luft herum. Ein Metallständer mit einem Tropf fiel krachend auf den weißen Fliesenboden. Das Krankenhemd hob sich an zwei Stellen an. Der Stoff fing an zu qualmen, fetzte auseinander. Dann schoss aus diesen Löchern ein goldener Staub heraus. Immer

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