GOLDAUGEN (German Edition)
dümmliche, abgeb rühte Egoisten, die eigentlich nichts besitzen, und nur auf dem Rücken von anderen als Parasiten dahinvegetieren.
Das sind keine Lebensleistungen, Ihr Sein ist ohne Sinn und jegliche tiefere Bedeutung.
Dann Ihre angepriesene Freundschaft und Loyalität zu Kowalsky, diese endet vor einem Gefängnistor. Das ist nur ein sinnbildliches Versagen nicht vorhandener Wertevorstellungen und Prinzipien! Und somit als geistiges Defizit zu deuten. Wir sind ein kleiner Kreis von Freunden, die immer füreinander da sind und tatsächlich für den anderen einstehen. Uns zeichnet eine Loyalität und Integrität aus, die weit über den Tod hinausgeht. Wir haben Reichtümer angesammelt, die Ihre kühnsten Träume nicht erreichen.
Unsere Verbindungen zu den einflussreichsten Menschen in allen Erdteilen sind sehr vielfältig. Wir führen Interessen zusammen und das seit vielen Generationen. Komplexe Interessen, die auch auf dem Prinzip des Gebens und Nehmens beruhen.
Manchmal ist es nur eine nette Geste, ein anderes Mal verschenken wir eine ganze Wasseraufbereitungsanlage für zehn Millionen Euro. Solche Verflechtungen von selbstloser Wohltätigkeit und Wirtschaftsinteressen erzeugen ei ne lang anhaltende Dankbarkeit …
Unser Band der Sympathie zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten. Sie meinen, wenn Sie einer Kellnerin hundert Euro Trinkgeld in den Ausschnitt ihrer Bluse stecken, muss sie gleichzeitig für Sie die Beine breitmachen. Und wenn sie dann auch noch widerspenstig ist, wird sie nachts nach Feierabend abgefangen , und zur Belohnung schneiden Sie ihre wundervollen langen Haare ab. Sie sind ein geisteskrankes, charakterloses Subjekt, Mr. Rosé!«
G érard Rosé schaute doch etwas verwundert, woher konnte er von dem Vorfall erfahren haben?
» Die Drohgebärden ihres Freundes gegenüber der Familie Dubloné lassen uns eiskalt. Warum? Weil wir die Möglichkeiten haben, zu agieren. Ist jemand aus unserem Freundeskreis in Gefahr, wirken wir dieser entschlossen entgegen. Unsere finanziellen Mittel sind schier unerschöpflich.
Wir könnten jederzeit eine ganze Armee rücksichtsloser Männer, eiskalte r Killermaschinen, Profis für Schmerzen anheuern, um solche Gauner wie Sie oder Kowalsky gänzlich auszuradieren.
Oder zu quälen oder zu Krüppel n zu schlagen. Das wäre aber zu einfach … und nicht angemessen.
Es wäre ihren erbärmlichen Charakteren zu ähnlich und unse rer Geisteshaltung nicht würdig. Ich sehe es an Ihrer Mimik, dass Sie vielleicht im Ansatz begreifen, in was für einem Dilemma Sie stecken, und dennoch haben Sie keine erkennbare Angst.
Woran lie gt das?«
Bislang saßen sich Houkri und Rosé allein im Wohnzimmer auf dicken Sesseln gegenüber und ließen sich nicht aus den Augen. Nun betraten zwei muskulöse Männer in dunklen Anzügen und mit typischen Sonnenbrillen den Raum und stellten sich hinter Hassan. Sie sprachen kein Wort, ihre Mienen waren teilnahmslos. Gérard rutschte ein wenig von links nach rechts, mimte aber weiterhin den Coolen.
» Sollen diese beiden Gorillas mir Manieren beibringen? Ist nicht nötig, vielleicht würden die beiden auch nur den zweiten Platz machen? Glauben Sie im Ernst, ich würde hier so lässig mit Ihnen plaudern, Ihr abgefucktes Gequatsche über mich ergehen lassen, ohne eine kleine Rückversicherung? Nein, ich weiß, dass Ihr Freund Dubloné und Sie Mitglieder eines elitären Automobilclubs sind. Jeder von Ihnen ist Milliardär. Armselige Würste seid ihr, und sonst nichts! Das geht mir und meinem Freund Kowalsky völlig am Allerwertesten vorbei. Wir kennen euch Typen zur Genüge. Ihr quatscht von Einfluss und so einem Müll, wenn wir euch dann zwischen unseren Fingern haben, und ihr fürchterliche Schmerzen erleidet, pisst ihr euch in die Hose. Ihr trinkt, esst und müsst auf die Toilette wie jeder andere, seid ihr etwa was Besseres? Was bildet ihr euch auf euer vieles Geld nur ein, ihr habt es doch auch nur anderen geklaut. Glaubt ihr im Ernst, ihr seid sicher? Nein, irgendwann sind eure vielen gekauften Beschützer nicht da und dann erwischen wir euch. Solche Geldsäcke wie ihr beide betteln dann besonders laut um Gnade. Ich habe es schon persönlich erlebt … Eingepisst hat er sich und wollte mir noch seine Frau zur Verfügung stellen. Nein, euer Geld schützt euch nicht! Wir werden nicht locker lassen und euch Pack lehren, was es heißt, uns auf die Füße zu treten.«
Er pfi ff laut zwischen seinen Zähnen.
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