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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Japaner eine grüne Notausgangsleuchte mit einem kleinen laufenden Männchen genauso erkennen kann wie ein Franzose.
    Wäre die Leuchte mit der jeweiligen Schrift beklebt, hätten Schrift- und Sprachunkundige im Unglücksfall e in Problem - mit fatalen Folgen. Heute setzen einige neuere Symbole derartige Gefühle frei, wie es wohl vor Jahrhunderten einmal gewesen sein muss.
    Fußballvereine mit ihren jeweiligen Trikots und d en Vereinszeichen auf der Brust. Sie müssen sich unterscheiden und werden fast als Reliquien verehrt. Diese Art von Symbolik erzeugt gewaltige Emotionen bei Millionen von Menschen. Solche Massen erreichen sonst nur Glaubenssymbole. Ich sage ja, man muss aufpassen, sich nicht im Thema aufzuhängen.
    Nun aber zwei kleine Beispi ele zur Bedeutung der Schatulle:
    In westlichen Gefilden erzeugt der Drache oft ein Schreckbild, aber im ostasiatischen Raum hat er eine positive Symbolik. Er ist dort ein Glücks- und Regenbringer, steht für Fruchtbarkeit und kaiserliche Macht.
     
    Dann der Greif, für mich das mystischste aller Fabelwesen. Viele verwechseln schon die Bedeutung des Wortes, es handelt sich in keiner Weise um einen Greifvogel. Du hast ihn ja in der bekannten Version beschrieben. Ein sehr bedeutendes Mischwesen.
    In seiner Erwähnung vielleicht älter als die anderen drei auf unserer Schatulle. In der altägyptischen Mythologie taucht er als Wesen des Himmels auf. Ich habe mal eine Stein malerei gesehen, als er der Sonne entfliegt. Ungefähr aus der Zeit um viertausend Jahre vor Christus. Es gibt so viele Darstellungen und Legenden um ihn, gerade auch aus alten Hochkulturen. Bei den Babyloniern wurde er als gutartiger Dämon dargestellt. Bei den alten Griechen, und bis nach Indien und China, gibt es ähnliche Erzählungen und Mythen um den Greif - als Wächter vom Gold!
     
     
     
     
    Diese Bedeutung, dass er der Wächter, Bewacher und Hüter dieses Edelmetalles ist, bekräftigt mich in meiner Schlussfolgerung, dass diesem Fabelwesen die wichtigste Rolle auf der Schatulle zusteht. Gib m ir mal bitte deine starke Lupe.«
    Celine untersuchte den Deckel, Zentimeter für Zentimeter, drehte sie, nahm sich alle Seiten und die Unterseite vor. Sie schob sie wieder etwas vor sich her und atmete tief durch.
    » Schnuffi, vermesse sie und dann suchen wir innen weiter.«
    » Was hast du entdeckt, was finden wir innen?«
    » Hab Geduld!«
    Pierre nickte und schob die Bleitäfelchen beiseite und zog die Schatulle zu sich heran. Die Prozedur des Vermessens dauerte nicht lange. Diese Daten gab er gleich in seinen Rechner ein.
    » Sie misst exakt vierzig mal vierzig Zentimeter und sechsunddreißig Zentimeter hoch. Die Tafeln später?«
    Ce line nickte, Pierre holte einen spiralförmigen Gegenstand aus seinem Koffer.
    » Das ist eine bewegliche Spezialkamera, damit können wir im Inneren - hoffentlich sehen, was geschieht, wenn wir außen an den Holzfiguren drehen.«
    Celine nickte beeindruckt … Sie kannte ja seine technischen Spielereien zur Genüge.
    Pierre schloss das USB-Kabel der Kamera an den Laptop an, steckte die sehr kleine Linse durch das Schlüsselloch, und schon sahen sie einen dunklen Bildschirm.
    » Moment, ich kann zaubern.«
    Im Außenrand des Kameragehäuses war eine Lampe integriert, die nun leuchtete. Jetzt sahen sie den Innenraum, er drehte den biegsamen Kopf nach allen Seiten.
    » O.K., drehe du die fabelhaften Bakerboys, ich bediene die Kamera und zeichne alles auf.«
    Celine drehte ganz vorsichtig abwechselnd an allen vier Fabelwesen. Links, rechts, hoch, runter. Einzeln, zwei gleichzeitig, im Kreis, alle möglichen Varianten waren bald durch.
    Sie lächelten sich an und starrten immer wieder gebannt auf den Bildschirm. Viel war auf den ersten Blick nicht zu erkennen.
     
     
    » Die Aufzeichnung schauen wir uns später noch einmal an, aber erst machen wir innen weiter.«
    Pierre klappte den Deckel auf, innen war das Holz auch geschwärzt. Wieder nahm er Maß, es war nicht viel zu sehen.
    » Die Innenwände und der Deckel sind etwa drei Zentimeter dick, dick genug, um darin Riegel oder eine Mechanik zu verbergen. Wie der Doc schon erwähnt hat, sind die fünf Tafeln insgesamt fünfzehn Zentimeter hoch. Die Schatulle wurde für diese angefertigt, sie passen auf den Millimeter von der Breite und Höhe hinein. Aber sie ist sechsunddreißig Zentimeter hoch und der Boden „schwebt“ zu weit oben. Oder kam er später dazu? Was ist darunter? Und die Mechanik des alten Verschlusses ist

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