GOLDAUGEN (German Edition)
in dem Deckel und den Seitenwänden verborgen. Aber wie soll das funktionieren? Der obere Rand ist ringsherum durchgängig geschlossen. Es sind keine Öffnungen, wo ein Riegel durchstoßen oder ein Zugmechanismus einwirken könnte, zu erkennen. Nur die beiden Bügel links und rechts, die das Öffnen des Deckels ermöglichen. Es ist unlogisch oder der Erbauer war ein Genie wie Leonardo da Vinci – vielleicht war er es höchstpersönlich!«
» Ja so einer, nur dass Leonardo zu der Zeit nicht mehr lebte, er verstarb 1519. Dieser hier war auch ein Meister seines Fachs, er stand dem Genie in nichts nach. Schnuffi, du bist der Technik-Freak, was können wir noch ausprobieren, ohne etwas herauszubrechen oder zu zerstören?«
» Ich habe eine Idee … zieh mal die Vorhänge zu, es muss dunkel sein.«
»Hast du die Leuchte vom CSI ?«
» Lustig. Nein, es ist eine normale UV-Lampe, das schwarzblaue Licht wird uns einen noch so kleinen Spalt und vielleicht andere Spuren aufzeigen.«
Er strahlte das Holz von innen ab, ganz systematisch.
»Schau, Celine.
Siehst du, das sind Druckspuren, warte … nimm du mal die Leuchte !«
Pierre spreizte die Finger an beiden Händen und drückte an vier Stellen gleichzeitig an der Kante des Bodens. Und an anderen Stellen.
Nichts bewegte sich.
»Schade, ich dachte, das wär 's.«
»Nein , das hat jemand anderes schon versucht. Vielleicht der Idiot, der die glorreiche Idee hatte, das neue Schloss einzubauen! Es wäre auch zu einfach.«
Ce line zog die Vorhänge wieder hoch, irgendwie behagte ihr die Dunkelheit nicht. »Tja, dann kommen wir im Moment nicht weiter, dann konzentrieren wir uns erst einmal auf die Bleiplatten.«
» Da du mir nicht erzählst, was du mit der Lupe gesehen hast, werde ich es dir erst einmal nachtun und die Außenwände und den Deckel checken. Mach du eine kleine Pause.«
» O.K., dann rufe ich in der Zeit noch einmal Franck an. Warum er sich nicht meldet, ist mir ein Rätsel. Der kann doch nicht immer noch sauer sein?«
Celine nahm ihr Handy und versuchte es, sie bekam aber keine Verbindung.
»Ich habe keinen Empfang, gib mir mal bitte dein Handy.«
Pierre holte es, wählte die Nummer von Franck und gab es ihr.
»Nichts … deins funktioniert auch nicht!« »Gib mal her. Seltsam … das kann nicht sein. Wir nutzen kein normales Mobilfunknetz. Der WAC betreibt ein eigenes satellitengestütztes Mobilfunknetz. Ich versuche, in unser System zu kommen, das Internet nutzen wir auch über Satellit.«
Er klickte mit Schallgeschwind igkeit auf seinen Tasten herum.
» Kann die Schatulle das verursacht haben?«
» Sehr unwahrscheinlich, nein ausgeschlossen. Du trägst heute eine Stahl-Rolex, richtig?« »Ja.«
» Wenn du oder ich, sofern ich denn eine besäße, eine goldene Uhr umhätte, wären die Zeiger vielleicht wieder stehengeblieben, das mag sein. Das werden wir auch nochmals ausprobieren. Diese neuen Handys, die wir jetzt alle benutzen, enthalten keine Goldlegierungen mehr.
Nein, für den Satellitenausfall muss es einen anderen Grund geben. Ich komme mit meinem Rechner auch nicht ins Internet. Dann muss ich über W-LAN des Hotels ins Web. Irgendjemand hat den Satelliten abgeschaltet oder stört unsere Frequenz.
Gleich … nein, es gibt keine Informationen bei der ESA, dass unser Satellit Fehlfunktionen hat. Selbst für solch einen Fall haben wir vorgesorgt, wir würden sofort auf einen anderen Satelliten umgeleitet werden. Für diesen Luxus gibt der WAC jedes Jahr ein Vermögen aus.
Da will uns jemand gewaltig ärgern. Da weiß irgendwer, dass unser Kreis absolut abhörsichere Mobiltelefone benutzt, und möchte die Kommunikation untereinander verhindern oder zumindest einschränken.
Wer weiß das alles und hat die Macht dazu?
Ich gehe jetzt ins Netzwerk des Châteaus und schaue mir die Überwachungskameras an.
N ein, hier sieht alles normal aus.
Was niemand kennt und wiederum ausgelagert ist, ist unser Cloud- Postfach. Sicher liegen dort schon Nachrichten für uns.«
» Ich hoffe, du hast recht, ich rufe jetzt mal übers normale Festnetz in Frankreich an.«
Celine nahm das Hoteltelefon und wählte die Nummer von zu Hause, es klingelte.
» Château Le Verdon sur-Mer, von Baron Franck Dubloné, mein Name ist Gernot, was kann ich für Sie tun?«
» Gernot, Frau Dubloné hier, ist alles in Ordnung im Schloss?«
» Frau Baronin, natürlich, was sollte schon sein?«
»Ach nichts, ich wollte nur mal Hallo sagen, wir sind morgen wieder zurück.
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