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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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ging es nicht ums Gewinnen. Sophie war von ihren Eltern als Trophäe benutzt und für die eigenen Zwecke missbraucht worden.
    Liebe war verständnisvoll und großzügig. Respektvoll. Wohlwollend. Und genau deshalb liebte Sophie ihren Beruf, der ihr die Möglichkeit bot, Paare auf Basis gemeinsamer Wertvorstellungen und ähnlicher Bedürfnisse zusammenzubringen. Es ging nicht um Äußerlichkeiten, obwohl der erste Eindruck eines Menschen natürlich eine wichtige Rolle spielte. Aber dahinter musste noch mehr sein, etwas wirklich Verbindendes, ein tiefes Verständnis. Liebe.
    Als Sophie die Kapelle verließ und die Steinstufen hinunter auf die Straße ging, fühlte sie sich immer noch ziemlich mitgenommen. Draußen war es bereits dunkel geworden, und ein kalter Herbstwind trieb raschelndes Laub vor sich her.
    Sophie schlug den Kragen ihres schwarzen Samtcapes hoch, während sie auf eine wartende Limousine mit Chauffeur zuging. Der warme weiche Stoff hatte etwas Tröstliches. Das extravagante schwarze Cape mit der brillantenbesetzten Silberschnalle war ein Erbstück ihrer Mutter. Sophie erinnerte sich an ein gerahmtes Foto aus ihrer Kindheit, das ihre Eltern bei einem Filmfestival auf dem roten Teppich zeigte, ihre strahlende Mutter in dem schwarzen Samtcape.
    Das Foto gab es schon lange nicht mehr. Nach der Scheidung hatte ihre Mutter alles vernichtet, was sie an ihre Ehe erinnerte – Briefe, Fotos und sogar sämtliche Kleider aus jener Zeit. Nur das Cape war ihrer Zerstörungswut entkommen. Ihre Mutter hatte es bei einer ihrer Reisen nach England zu Sophies Großmutter vergessen, wo die sechzehnjährige Sophie es zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter in einem Schrank entdeckt hatte.
    Nur kurze Zeit später erreichte die Limousine ihr Ziel. Sophie betrat langsam das Schloss, wo der Empfang stattfinden würde, gab ihr geliebtes Cape an der Garderobe ab und ging dann in Richtung Festsaal. Vor den großen Doppeltüren zögerte sie einen Moment, während ihr klar wurde, dass sie allein war und niemand ihr Beachtung schenken würde. Ihre Eltern hatten mit ihrer Schönheit und ihrem Charme die ganze Welt bezaubert. Sophie bezauberte niemanden. Aber das wollte sie auch gar nicht, weil sie überzeugt war, dass sie nur so in Ruhe leben und die Kontrolle behalten konnte. Und das war das Wichtigste für sie, eine Art Überlebensstrategie.
    Mit einer schnellen Handbewegung strich sie den feinen Jerseystoff ihres schlichten schwarzen Abendkleides über den Hüften glatt, dann betrat sie den Festsaal.
    Und erstarrte im selben Augenblick.
    Das kann nicht sein, schoss es ihr durch den Kopf, während sie instinktiv einen Schritt zurückwich. Dabei hätte sie fast einen Kellner angerempelt, der ein randvolles Tablett mit gefüllten Champagnergläsern balancierte.
    Sie stammelte eine Entschuldigung und schaute wieder auf den Mann auf der anderen Seite des Raumes.
    Nein, sie irrte sich nicht, das war er. Unverkennbar. Scheich Zayed Fehz. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Und jetzt … o Gott … jetzt schien es gar, als käme er geradewegs auf sie zu.
    Sophie trat überstürzt den Rückzug an und floh in den großen eleganten Vorraum der Damentoilette, um zu überlegen, was sie tun sollte.
    Was wollte er hier? Die Antwort lag auf der Hand. Er hatte sie um Hilfe gebeten, und sie hatte sich geweigert. Deshalb war er ihr gefolgt. Ziemlich dreist, wirklich.
    Sie wagte sich fast zwanzig Minuten nicht aus ihrer Deckung. Erst als ein lauter Tusch die Ankunft des Brautpaars verkündete, wusste sie, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich der Realität zu stellen. Aber vielleicht hatte das Schicksal ja Erbarmen mit ihr, vielleicht war Zayed verschwunden.
    Was natürlich nur ein frommer Wunsch war. Sie hatte die Damentoilette kaum verlassen, da verstellte er ihr auch schon den Weg.
    „Oh, was für eine Überraschung! Wie war die Lesung in Vancouver?“, erkundigte er sich zynisch.
    Sophie schluckte, ihr Herz begann zu rasen. Sie bekam keinen Ton heraus und wünschte sich ihr Samtcape, um sich darin verkriechen zu können.
    „Wie ich gehört habe, war weniger Andrang als erwartet, sodass Sie früher gehen konnten“, behauptete er. „Waren Sie sehr enttäuscht?“
    Ihre Augen schleuderten wütende Blitze. „Nein.“
    „Dann war Ihr wenig glanzvoller Auftritt also nicht der Grund für Ihre überstürzte Abreise?“
    Sophie spürte, dass sie rot wurde, aber sie war machtlos dagegen. „Ich kann es nicht glauben, dass Sie mir bis hierher

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