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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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umgeschrieben wurde und man seine Nase und Finger am liebsten mitten in allem haben wollte, was vielleicht den Stift des Schicksals führte.
    »Manvil, sagen Sie …« Er war weg. »Na gut. Besser später als gar nicht.« Eierkopf hatte seinen Auftrag ausgeführt. Unten hatte Ty den Saal vom Speisezimmer der Familie aus betreten. Er ging auf Krücken. Nicks ging neben ihm und versuchte auszusehen, als wäre sie nicht nur da, um ihn aufzufangen, wenn er fiel. Ty führte eine Gruppe aus der Brauerei an, die einen dieser großen, hölzernen, viertausend Liter fassenden Bottiche hinter sich herzogen, wo das Bier kurz zur Ruhe kommt, bis sich die größten Ablagerungen abgesetzt haben. Später würde der heilige Nektar weiterwandern, in Fässer und Tonnen, die der Kunde dann zu Gesicht bekam. Alle Gruppen stellten sich Fragen über den Bottich, aber die Leute waren zu misstrauisch, um jemanden außerhalb ihrer eigenen Clique zu fragen. Ty gab mir ein aufmunterndes Zeichen mit dem erhobenen Daumen. Ich warf ihm einen Handkuss zu. Wir kamen heute gut miteinander aus. »Geh und sag es deinem Dad«, bat ich Alyx. »Ich habe mir gerade noch ein Ass gegeben. Alles ist vorbereitet, und wir warten nur noch auf Schrauber.«
    »Wir warten nur noch auf Schrauber. Gut.«
    »Er wird es verstehen.«
    Sie verschwand.
    »Glaubst du, dass sie es trotz des langen Weges behält?«, erkundigte sich Tinnie.
    »Du bist bösartig. Und sie ist deine Freundin.«
    »Vergiss du das bloß nicht. Also gut. Du hast alle, die du jemals kennen gelernt hast, an einem Ort versammelt. Was zum Henker hast du mit ihnen vor?«
    »Oh, ich werde ihnen allen Kummer bereiten. Richtigen Kummer. Es sei denn, ich schaffe es, mir selbst Kummer zu bereiten, weil ich mich zu einem kompletten Idioten mache.«
    »Glaubst du, dass die Buchmacher noch Wetten annehmen? Und wenn ja, wie stehen die Wetten?«
    »Heb deinen Rock hoch.«
    »Hier? Man kann mich zwar ab und zu für ein kleines Abenteuer aufs Kreuz legen, Garrett, aber …«
    »Fünf Zentimeter sind hoch genug.« Ihr Hermelin reichte bis zum Boden. »Ha! Dachte ich's mir doch!«
    »Was?«
    »Du trägst deine grünen Schuhe! Ich weiß nicht, ob sie es sind, die dich verderben, oder ob du sie nur anziehst, wenn du dich in dieser Stimmung befindest, aber …«
    »Sie sind da.«
    Ja, sie waren da. Die Jungs aus der Lamp-Brauerei waren angekommen. Sie wirkten echt sexy in ihren glänzenden, silberbeschlagenen Ketten. Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Logistik ein Problem werden würde, aber Schrauber hatte sich schon darum gekümmert und damit gerechnet, dass er irgendwann wieder Gestaltwandler kontrollieren musste. Und zwar besser als vorher.
    »Fünf … Sechs. Ich dachte, es wären mehr. Es sollten mehr sein. Mist, es sind doch nur fünf.« Der Sechste war Schrauber selbst. Er war verkleidet und nicht wirklich angekettet. Er tat, als wäre er ein kleiner buckliger Lehrling des Folterknechts, der mit den Ketten klapperte. Vermutlich erkannte ihn niemand außer Singe und mir.
    Singe zeigte mehr Courage, als ich für möglich gehalten hätte. Sie war nicht nur hier, sondern sogar in aller Öffentlichkeit, dort, wo alle sie sehen konnten. Immerhin hielt sie sich dicht an den Wänden.
    Die Rechts-Heinis waren zwar von ihrer Gegenwart verblüfft, aber es störte sie nicht weiter. Nicht halb so viel jedenfalls wie die Anwesenheit von Morpheus Ahrm und Belindas selbstbe-wussten Schlägern. Rattenvolk blieb ja bekanntlich bei seinem Leisten.
    Es waren alle da, die ich erwartet hatte. Singe hatte allerdings bisher noch keine Gestaltwandler gefunden außer denen, die Schrauber hereingeführt hatte. Aber sie suchte weiter. Ich rechnete mit verschiedenen Überraschungsgästen.
    Adolph Sankt Norden hastete durch die Menge auf mich zu. Er schien vor jeder Berührung zurückzuzucken. Offenbar wollte er aus dem Schraubstock, und zwar schnell. Seine entzückende Nichte hielt sich einen Schritt hinter ihm. Tama fühlte sich sichtlich unwohl und machte sich scheinbar ernsthafte Sorgen. Vielleicht lag das daran, dass hier einige wirklich bösartige Gestalten herumstanden. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie Schwierigkeiten gehabt hätte, sich selbst im übelsten Umfeld gelassen zu tummeln. Sie hatte mich bereits als eine erstklassige Überlebenskünstlerin beeindruckt, die zu kühler Überlegung und raschen Entscheidungen fähig war.
    Während Adolph die Belindas und Tinnies und Wingers beäugte und es ihn offenbar

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