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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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das ist der Kerl, der so elegant mit dem Spazierstock herumfuchtelt, hat den einen, auf den er gerade einschlägt, namentlich identifiziert.«
    »Ich glaube, mich beschleicht allmählich so eine Ahnung, warum der Sturmwächter so interessiert ist.«
    Mich auch, falls Tücker Hintefotz das war, was ich vermutete. »Gehen wir runter und beruhigen sie.«
    »Lassen Sie sich erst mal kurz was von Daumen Schrauber flüstern.«

 
100. Kapitel
     
    Storey beruhigte sich erst, als er merkte, dass den guten alten Trail der Schlag getroffen hatte. Einige Gestaltwandler bluteten heftig. Die versilberten Fesseln schwächten sie vollkommen. Tom wimmerte wie ein geprügeltes Kind. Die Stimme des Kerls, der im Stall und auf der Treppe von Todds Zimmer gewesen war, sagte: »Wir hätten den Mistkerl umbringen sollen, als wir noch die Chance dazu hatten.« Ich wusste nicht, ob er mich oder Storey meinte.
    Die Jungs aus der Bruderschaft Des Wolfs waren an den nächsten Pfeiler gekettet. Einige wirkten ziemlich mitgenommen. Sie sahen Gesichter, die sie erkannten. Gesichter, die zu Wesen gehörten, die nicht einmal menschlich waren. Leute, die sie manipuliert hatten … Ein Blick auf Gerris Genord machte mir klar, dass er das bereits herausgefunden hatte. Vielleicht während er im Al-Khar geschmort hatte, vielleicht sogar schon in der Nacht, als er Mecki Lancelot getötet hatte. Vielleicht wusste er ja auch die Antwort auf die Schlüsselfrage.
    Wer?
    Ich hatte eine Idee, und die trug ein Namensschild, auf dem »Großmond« stand. Nur leider konnte ich ihn nicht ins Bild einpassen. Wenn ich der aktuellen Beweislage folgte, war Adolph Sankt Norden der wahrscheinlichere Kandidat.
    Die anderen Wölfe behandelten Genord keineswegs kühl. Block und Schrauber hatten ihnen nichts verraten. Sie vertrauten ihrem Kumpel noch immer. Das war irgendwie rührend. Heutzutage ist Vertrauen eine Tugend, die im Sterben liegt und bald ausgestorben sein dürfte.
    Das bedeutete auch, dass ich Genord falsch eingeschätzt hatte. Er war ein Einzelkämpfer-Typ. Man muss mit einem Mann durch die Hölle gegangen sein, wenn man ihm so vertraut. »Wollen Sie jemanden nicht in die Klemme bringen?«, fragte ich Genord.
    Er sah durch mich hindurch. Er würde mir nichts verraten. Wenn eine Vereinbarung fällig war, würden seine Kameraden sie schließen. Wir konnten sie ja nicht für immer festhalten.
    Diese Haltung entsprang auch einer gemeinsamen Vergangenheit in der Hölle. Ich erinnerte mich daran. Ich vermisste sie. Aber all die Jungs, mit denen ich das erlebt hatte, waren fort. Mir ist nur noch der schwache Abklatsch von Freundschaft mit Morpheus und einigen anderen Typen geblieben.
    In der Küche erhob sich Gebrüll, das alle Gäste hören konnten. Neersa Bintor bellte wie eine wütende Seeelefantenkuh. Bevor ich noch dafür sorgen konnte, dass nicht alle dorthin rannten und somit der Rest des Hauses unbewacht blieb, stürmte die massige Frau in den Ballsaal. Sie trug jemanden über der Schulter, einen Wandler, der mitten in der Verwandlung erwischt worden war. Er wand sich wie eine verkrüppelte Schlange. In der anderen Hand hielt Neersa einen Fleischhammer, der aussah, als könnte man mit ihm auch die Stangen eines Zirkuszelts in den Boden rammen. Sie musterte kurz die erstaunten Zuschauer, sah mich und warf mir den Wandler aus zehn Meter Entfernung zu. Er ließ eine Menge Haut auf dem Steinboden zurück.
    »Ich, nämlich, ich versuch, die Küche zu führ'n, du, Garrett, du da. Du solltest mir 'ne bessere Hilfe geben als den Dieb da, den, du. Und lass auch deine Ratte aus meiner Küche, die da, du da.«
    Hinter ihr gelang es Pular Singe, gleichzeitig unschuldig und stolz auszusehen. Sie hatte den Eindringling aufgespürt.
    Mir fiel auf, dass wir versäumt hatten, Neersa Bintor in unsere Pläne einzuweihen. Das war ein Versehen, das uns die Göttin des Gusseisens sicher nicht so schnell vergeben würde. In der Hierarchie der Weider-Villa rangierte Neersa Bintor direkt hinter Max und – aber sehr knapp – hinter Manvil Gilbey.
    Ich entschuldigte mich untertänigst vor aller Augen. Ein gewisser bunter kostümierter Buntspecht amüsierte sich königlich auf meine Kosten. »Leih mir mal kurz deine Krücke, Storey«, sagte ich. Ich hämmerte drei- oder viermal gegen die Seite des Ruhebottichs. Der Vogel machte »Pieps« und flog wieder zu seiner Stange auf dem Kronleuchter.
    »Hör zu, du Vogeljunge, du. Ich hab in meiner Küche kein' Platz nich' für Ungeziefer,

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