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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Besuch.«
    Max' Blick zuckte kurz zu Gilbey hinüber. Aha. Es war also Manvils Idee, hm?
    »Haben Sie eine Ahnung, wer dieser unbekannte Drahtzieher ist?«, fragte Gilbey.
    »Nur ein Gefühl, aber keinerlei Beweise. Aber wenn die Situation hier so viel Druck bekommt, wie ich das gern hätte, dann wird jemand den Finger heben und sagen: ›Er hat mich dazu gebrachte«
    Gilbey schürte wieder das Feuer. Max blickte nachdenklich hinein. »Das ist noch nicht alles«, sagte ich, »aber das sind die Vermutungen, mit denen ich heute Abend arbeiten kann. Wir werden sehen, wie sich die Dinge weiterentwickeln.«

 
99. Kapitel
     
    Ich stand an der obersten Stufe der großen Freitreppe, von der aus ich den großen Saal der Weider-Villa überblicken konnte. Tinnie kuschelte sich unter meinen linken Arm. Morpheus hatte mich daran erinnert, sie ja auf die Gästeliste zu setzen, und mir damit vermutlich mehrere Jahrhunderte Fegefeuer erspart. Morpheus' umsichtiger Rat machte ein klein wenig von seinem Gottverdammten Geschenk wett.
    »Wenn es nicht geschmacklos wäre, würde ich fragen, wer gestorben ist«, sagte Tinnie. Unter uns befanden sich eine Menge Leute verschiedenster Überzeugungen und Allianzen, die meistens in trübseligen Grüppchen zusammenstanden. Außer Mr. Gressers Personal waren da noch hart dreinblickende Männer von Dajahns Freicorps und der Brauerei, meine Freunde und sogar einige von Belindas Gefolgsleuten.
    »Manche Festivitäten kommen einfach niemals richtig in Schwung. Mist!«
    »Was?«
    »Eierkopf hat Winger mitgebracht.« Winger hatte sich wohl gesagt, es wäre eine besondere Herausforderung, sich mit Raufbolden und Gesetzeshütern abzugeben. Ich blickte hoch. Ein bunter Klecks hielt sich krampfhaft am größten Kronleuchter fest und beäugte die Meute. Der Vogel war sehr aufmerksam und hatte seit über einer Stunde keine einzige zotige Bemerkung fallen lassen. Das war absolut ungewöhnlich. Ich machte mir Sorgen. Selbst Morpheus hatte es nicht bemerkt. Wenn wir es so lassen konnten …
    Manvil Gilbey verließ Max' Arbeitzimmer. »Dauert es noch sehr lange?«
    »Ich vermisse noch einige wichtige Figuren … Wenn man vom Teufel spricht. Da kommen Oberst Block und die Geheimpolizei.« Noch mehr harte Jungs tauchten auf, aber sie gehörten vermutlich nicht zu Schraubers geheimer Geheimpolizei. Er hatte sicher etwas dagegen, wenn sie ihre Gesichter in aller Öffentlichkeit zeigten. Sie kamen durch die Vordertür und zogen ein paar Ketten hinter sich her. Einige meiner Gäste hatten anscheinend nicht freiwillig an der Veranstaltung teilnehmen wollen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Beutler, Sattler, Gerris Genord und seine gefangenen Freunde. Genord schien besonders unglücklich darüber zu sein, dass er an die Stelle seiner Missetaten zurückkehren musste.
    Er und seine Kumpane wurden zu einer Bank gezerrt, die an einen Pfeiler angekettet war. Dort waren sie nicht allein. Auf der Bank saßen bereits acht verzweifelte Brüder Des Wolfs, die nicht schnell genug entwischt waren, als Leutnant Rammler den »Dudelsack« durchgeblasen hatte. Offenbar hatte Rammler sogar Sankt Norden damit überrascht. Er sagte mir, dass Sankt Norden unglaublich aufgebracht darüber gewesen wäre, laut Tama Montezuma, die im Augenblick das ganze Reden für ihn zu übernehmen schien.
    Alyx trat zu uns. »Das ist aber eine schrecklich große Menge Männer, die sich alle nicht mögen. Und dann sind sie Nase an Nase an einem Ort zusammengepfercht.« Sie hatte sich herausgeputzt. Und zwar hinreißend. Sie sah aus, als wollte sie hinuntergehen und dafür sorgen, dass sich die Jungs ihretwegen gegenseitig an die Gurgel gingen. »Es überrascht mich, dass du es geschafft hast, sie alle antanzen zu lassen.«
    »Hey. Hier wird das beste Bier der Stadt serviert. Und zu allem Überfluss ist es auch noch Freibier.« Mein Blick glitt zu Trail und Storey und Miss Trimm. Und zu Medford Shale. Shale hatte sich geweigert, im Tor zum Himmel zu bleiben. Und alle vier machten heroische Anstrengungen, sicherzustellen, dass sie einen genügend großen Anteil von Weiders Bestem bekamen.
    Der wahre Grund, warum die meisten Leute gekommen waren, war Angst. Angst, nicht zu kommen. Sie könnten ja vielleicht etwas Entscheidendes verpassen. Wir befanden uns in der Geschichte TunFaires in einer angespannten Epoche. Es war eine Zeit, in der man besser Schritt mit den Ereignissen hielt. Es war eine Zeit, in der die Zukunft von sich selbst jede Minute

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