Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
dich abgefärbt?«, fragte ich. Er machte sich über mich lustig. Auf Singes Kosten.
    »Hey!« Er wollte sich wehren, überlegte es sich dann aber anders. »Gut. Dann lass uns über den Papagei spotten.« Der war glücklicherweise nicht da, um sich zu verteidigen. Offenbar war ich immer der Letzte, der erfuhr, was diese aufgerüschte Krähe vorhatte. Oder auch, was dieses Geschöpf, das ihre Fäden zog, dachte. Wir würden uns einiges an den Kopf werfen, wenn diese Sache hier vorbei war.
    »Ich wünschte, das hättest du schon vor einem Jahr beschlossen. Dann hättest du ihn vielleicht unter Wasser halten können, bis du herausgefunden hättest, wie lange er ohne Luft zu holen überlebt.« Singe zuckte zusammen. Sie hatte sich immer noch nicht an unsere Neckereien gewöhnt. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, dass wir uns nicht gleich das Fell abziehen würden. »Ich spiele mit dem Gedanken, dein Pilzgulasch mit
    Katzenfutter aufzupeppen. Danach würdest du aufwachen und wärst mit Winger verheiratet.«
    »Das geht nicht. Sie hat schon irgendwo einen Ehemann. Und ich bin verlobt.«
    »Wirklich? Wann ist dir das denn passiert?«
    »Oh, schon lange vor meiner Geburt. Ich spreche aber nicht oft darüber. Meine Großeltern haben es arrangiert. Sie waren Einwanderer und haben die Traditionen hochgehalten. Das versuchen sie immer noch.«
    »Ich wette, du bist eine große Enttäuschung für sie.«
    »Sie vergießen bei jeder Familienfeier Menschentränen.«
    »Wann willst du damit anfangen, diese arme Frau unglücklich zu machen?«
    »Das liegt schon lange zurück. Sie ist nicht zu der Zeremonie erschienen.«
    »Kluge Frau.«
    »Sie kannte mich eben nicht. Wenn sie mich gekannt hätte … Ich weiß nicht, ob ich mich aus dieser Lage hätte herauswinden können. Die alten Leutchen sind stur wie Felsbrocken. Sie tun immer noch so, als wäre das meine Schuld gewesen. Auf Indalirs Familie können sie es auch schlecht abschieben. Die ist königlichen Geblüts. Als ob irgendein Elf, der kein blaues Blut in den Adern hat, so wie dieser Adel jeden bespringt, der nicht schnell genug vor ihm weglaufen kann.«
    »Ich bin froh, dass du keiner von diesen Tunichtguts bist, die die Frauen so faszinierend finden.«
    »Das ist eindeutig eine Schwäche, die du mir nicht vorwerfen kannst.«
    Pular Singe blieb stehen. Sie drehte sich langsam um, und ihr Naschen verzog sich, als sie witterte. Morpheus verstummte und spähte ebenfalls in die Nacht hinaus. »Ich hatte gehofft, dass sie uns in dem Tunnel verlieren würden.«
    »Nein«, sagte Singe. »Das sind keine Verfolger. Es sind die beiden bösen Männer, die entkommen sind. Sie sind hier auf den Karren gestoßen.« Sie ließ sich auf alle viere sinken und lief schnüffelnd im Kreis.
    »Zufall?«, murmelte ich. »Oder verabredet?«
    Morpheus stellte die entscheidende Frage. »Woher wussten die beiden, wo sie langkommen würde? Sie wusste es doch selbst nicht. Sie ist einfach nur weggelaufen.«
    »Wenn sie glaubte, dass heute Abend das Ende ihres Wegs kommen würde, dann hat sie jemanden draußen postiert. Wer achtet schon auf einen Zwerg, der eine Bierbesorgung macht?«
    »Es gibt den Geruch von Furcht«, erklärte Singe. »Meist von dem Kutscher, aber auch von der Frau. Ich glaube, dass sie nicht damit gerechnet hat, die bösen Männer zu treffen.«
    »Denen wollte sie ganz bestimmt nicht begegnen«, meinte Morpheus. »Nach dem. was sie durchgemacht haben, werden sie wohl eine ganze Hühnerfarm mit ihr rupfen.«
    »Wenn sie so weit gekommen sind, dann nur, weil man es ihnen erlaubt hat«, sagte ich. »Es wird sehr bald noch jemand auf ihrer Fährte sein, Singe. Vielleicht der kleine Mann, der so sehr versucht zu verbergen, wer er ist.«
    Morpheus zupfte an seinem Stockdegen. »Trägst du eine Waffe?«
    »Ich bin zwar kein Soldat, aber ich bin vorbereitet.« Ich wünschte mir, dass ich meinen Nussknacker dabei hätte. Ich brauchte ein paar mehr von diesen Dingern.
    »Fällt dir auf, wie leer die Straßen sind?«
    »Hier ist nie viel los. Und außerdem sind Zentauren durch die Gegend getrabt. Vielleicht sind sie ja noch in der Nähe.« Es war trotzdem ungewöhnlich ruhig.
    Singe quiekte. »Blut. Die Richtung ändert sich. Hier entlang.«
    »Ich bin hier blind«, erinnerte ich sie. »Ich bin mit Menschenaugen geschlagen.«
    »Da drüben«, sagte Singe.
    Ich ging hinterher, und Morpheus folgte mir. »Ihre Augen sind auch besser als meine«, gab er zu.
    Der Schatz am Ende dieses

Weitere Kostenlose Bücher