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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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dunklen Regenbogens war ein zusammengeschlagener Zwerg. Er war nicht tot, aber nur, weil Beutler und Sattler es nicht für nötig gehalten hatten, ihn umzubringen. Sie wollten nur seinen Karren. Wir ließen ihn für Meister Schrauber liegen. Singe nahm die Fährte wieder auf. Sie verschwendete keine Zeit und machte mit der Jagd weiter.
    Der Zyniker in mir – oder vielleicht auch der praktische Geschäftsmann – sagte mir, dass ich mich mit ihr jetzt gut stellen musste, weil sie später ein Phänomen werden würde. Sie brauchte nur ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, ein bisschen mehr Erfahrung und ein bisschen mehr Kraft in ihrer Persönlichkeit.
    Ich hielt Schritt, keuchte aber. »Ich bin erschöpft«, sagte ich. »Diese letzten Tage waren einfach sinnlos. Jeder, den ich kenne, ist darin verwickelt, und alle geraten aneinander und kommen sich in die Quere …«
    »Manchmal funktioniert die Welt eben so, Garrett«, erwiderte Morpheus. »Wenn alle in eine andere Richtung gehen, kommt niemand von der Stelle.«
    Das konnte ich zwar verstehen, aber es befriedigte mich nicht. Alle sprangen in den Schlamm, und alle schlugen um sich, während sie gleichzeitig große Worte im Mund führten.
    Ich knurrte. Morpheus lachte und sagte: »Jetzt drückst du wieder auf die Tränendrüse, nur weil sich alle Menschen, die du kennst, so benehmen, wie Menschen das eben tun.«
    Wir sind wirklich ein Stamm von Schleimbeuteln, aber es gefällt mir nicht, daran erinnert zu werden. Es wäre schöner, glauben zu können, dass einige von uns dem Licht entgegenkletterten, ohne irgendwelche Hintergedanken zu haben.
    Singe wurde langsamer. Ich nutzte die Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen. Das Rattenmädchen flüsterte: »Der Karren ist direkt vor uns.« Das wusste ich. Ich hörte das Rumpeln der eisenbeschlagenen Räder auf den Pflastersteinen. »Es ist ein kleiner Karren, der von zwei Ponys gezogen wird.« Das war kein Überraschung, weil Zwerge keine große Lust auf große Wagen und große Huftiere hatten. »Ich rieche frisches Blut.«
    Die Kälte, die immer kam, wenn ich an Beutler und Sattler dachte, umhüllte mich. Ich war beinahe abergläubisch, was diese beiden Jungs anging. Ich hatte zwar nicht direkt Angst vor ihnen, aber ich fürchtete die Konfrontation. Sich ihnen zu stellen war so, als fordere man die Kräfte der Natur heraus.
    »Sie sind immer noch ziemlich angeschlagen«, bemerkte Morpheus. »Die Zeit im Gefängnis dürfte kein Urlaub für sie gewesen sein.« Er klang beinahe so, als wollte er sich das selbst einreden. Vielleicht hatte er ja auch Bedenken.
    Die Bösewichter fuhren nach Norden. Sie würden bald in ein Gebiet kommen, wo das Nachtvolk sich aufhielt. Niemand würde gern arbeiten, wenn einem die Fremden dabei über die Schulter sahen. Wir mussten uns beeilen.
    »Du gehst nach rechts und schnappst dir den Kutscher«, sagte Morpheus. »Ich gehe nach links.«
    »Ich?«
    »Du bist größer und schwerer. Du hast mehr Hebekraft.«
    Dagegen war schlecht etwas zu sagen. »Jetzt?«
    »Ohne wie üblich herumzutrampeln. Du willst doch nicht, dass sie dich kommen hören?«
    Trampeln? Ich machte keinerlei Geräusche. Ich hörte nur das Kratzen von Singes Krallen auf den Pflastersteinen.
    Mittlerweile war es hell genug, dass ich vage Schatten erkennen konnte und nicht mehr gegen Wände und Wassertröge lief. Schon bald erkannte ich den Zwergenkarren. Morpheus lief im Gleichschritt neben mir. »Ich sehe ihn«, murmelte ich.
    »Dann los.«
    Mein Herzschlag beschleunigte sich rapide. Diese Konfrontation hatte mich schon seit Jahren im Schlaf verfolgt.
    Irgendwo krächzte etwas »Kräh!«. Es war eindeutig papageiisch. Es klang nicht wie eine Warnung, also wollte er mir damit sagen, dass er nur ein wohlwollender Zuschauer war. Was allerdings kein großer Trost war, denn selbst wenn er Verstärkung holte, würde die kaum rechtzeitig eintrudeln.
    Singe musste ziemliche Angst haben. Sie ließ sich ein Stück zurückfallen.
    Alle Geräusche, die ich machte, wurden von den Flüchen des Kutschers übertönt. Er konnte diese eigensinnigen Ponys nicht dazu bringen, schneller als Schritt zu gehen. Zwergenponys haben nur eine Geschwindigkeit. Schritt. Die einzige Alternative dazu ist Stillstand. Den Gang legen sie bei exzessiver Brutalität automatisch ein.
    Komisch. Zwergenponys sind Zwergen sehr ähnlich.
    Ich packte den rechten Arm des Kutschers und nutzte meinen Schwung, um ihn vom Bock zu ziehen. Ich wusste nicht, welchen der beiden ich

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