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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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des Bieres perlte erfrischend auf meiner Zunge, Hummeln summten sich von Blüte zu Blüte und neben dem Papierkorb hatte jemand sein Eis fallengelassen. Ein bisschen stellte ich mir so das Paradies vor, allerdings ohne Papierkörbe. Warum eigentlich?
    Leise fragte Raik mich schließlich, wie weit ich mit meiner Renovierung bin und was ich sonst noch tue. Eher lustlos erstattete ich Rapport und fügte gleich die Erzählung des Bratkartoffelessens bei Herrn Luchterhand hinzu, nicht ohne zu erwähnen, dass dieser auf der Spur der absolut vollkommenen und perfekten Bratkartoffel sei.
     „Der hat ja 'nen Schatten!“, entgegnete Raik dazu nur trocken.
     Was ich eigentlich bei meinem Nachbarn gesucht hatte verschwieg ich, ebenso meine seltsamen Erlebnisse im Keller.
     „Duuhuuuu, sag mal, was macht man eigentlich mit einem Glasschneider?“, fragte ich stattdessen vorsichtig.
     „Mit 'nem Glasschneider? Na damit kannst du Glas zuschneiden!“, sprach es und lehnte sich zurück.
     „Ja, toll. Ich meinte eigentlich, wozu man ein Gerät braucht, welches Glas schneidet. Ähm, warum sollte man Glas schneiden wollen? So als normaler Mensch?“
     Raik wendete sein Gesicht zu mir und sah mich aufmerksam mit einem atemberaubenden Blau von der Seite an: „Na damit kann man zum Beispiel Löcher in Fensterscheiben schneiden, wenn man irgendwo einbrechen will. So sieht man das manchmal im Fernsehen.“
     Super. Genau das hatte ich eigentlich nicht hören wollen. „Gibt es denn auch noch was anderes, wozu man die als Heimwerker benutzen kann?“
     „Denke schon. Fensterscheiben zuschneiden? Vielleicht zur Herstellung von Glasmosaiken?“
    Vor meinem inneren Auge sah ich Herrn Luchterhand, mit Glasschneider und Brecheisen bewaffnet, bunte Glasstückchen zu einem orthodox-russischem Kirchenfenster zusammenpuzzeln. Vergnügt schlurfte ich demonstrativ laut mit dem Strohhalm den letzten Rest Weiße aus der kleinen Kuhle in der Mitte meines Trinkgefäßes und streckte meine nackten Füße in die Abendsonne.
     „Wieso? Brauchst du einen?“, fragte er mich spöttisch.
     Geschickt lenkte ich nach einem albernen Lachen das Gespräch auf seine Erlebnisse der letzten Tage und sofort begann er übersprudelnd von den Strapazen zu berichten, denen er als Finanzverwalter ausgeliefert war. Bürokratische Banken, launische Kunden, schwankende Kurse und ein unüberblickbares Steuerdickicht.
     „Für wen verwaltest du denn die Finanzen?“, wollte ich wissen.
     „Hauptsächlich für meinen Schwiegervater, äh, ehemaligen Schwiegervater.“
     „Ach?“, sagte ich, „Der Albert von der Taubeninsel?“
     „Ja, genau der.“
     „Der muss ein ziemliches Vermögen haben, wenn er es extra verwalten lassen muss und dann kommt ja noch der Grundbesitz dazu.“
     „Ja, es reicht, dass ich ebenfalls gut davon leben kann.“ Raik zwinkerte.
     „Und das, obwohl du von Annette geschieden bist?“
     „Ja, klar! Ich wohne sogar noch dort. Annette ist mit ihrem neuen Ägyptologie-Professor für ein Jahr nach Ägypten gegangen. Der alte Herr vertraut mir weiterhin vollkommen. Nächstes Wochenende findet übrigens ein großer Ball statt, weil er seinen 96. Geburtstag feiert. Wenn du Lust hast, lade ich dich dazu ein...“, er lachte und setzte hinzu: „...bist ja auch sowas wie Verwandtschaft - entfernte.“
     „Ein Ball? Ach du Schreck. Bestimmt alles piekfein und gezwungen, wa?“
     „Ach Quatsch. Er besteht darauf, es Ball zu nennen, in Erinnerung an alte Zeiten, aber eigentlich ist es ein ganz normales Gartenfest. Und vor allem bin ich dort.“ Sein Grinsen wurde breiter.
     „Aber sag mal, 96? Ich dachte, er ist schon längst so alt?“
     „Nein“, antwortete Raik und legte mir seinen Arm um die Schulter, „er wird es erst übermorgen. Was ist nun?“
     „Uhhh, ich hab’ schlechte Erinnerungen an Gartenfeste. Ich komme nur, wenn ich da kein Tauziehen oder ähnliche Spiele machen muss.“
     „Neee, garantiert nicht. Kindergeburtstag ist das nicht. Jeder darf machen, was er möchte.“
     Meine Neugier überwog trotz anfänglichen Zögerns, schließlich gab es bloß wenige Menschen, die schon einen Fuß auf die Taubeninsel gesetzt hatten, und ich sagte zu.
     Als wir gegen zweiundzwanzig Uhr den Park verließen war es noch immer taghell und in der kleinen Nische an der Mauer lag nun ein altes Bügelbrett. Dies erschien mir als symbolisches und vorausschauendes Omen weit weniger günstig. Es mit Nichtachtung strafend

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