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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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ich so dumm und unwissend bin. Ich getraue mir nicht zu sagen, dass ich mit 34 Jahren noch nie...
    Aber wird sie es nicht ohnehin merken? Vielleicht, wenn ich mir besonders viel Mühe gebe, stört es sie nicht. Und wenn sie mich wirklich liebt, ist das dann nicht nebensächlich?
    Ich habe gerade . Mir kommt es schon, wenn ich nur an sie denke. Ich durfte ihre Brüste anfassen. Sie sind so üppig, weich und warm. Und sie hat sich über mich gebeugt und mit ihnen mein Gesicht berührt. Was für ein Wahnsinns-Gefühl! Ich stelle sie mir jetzt immer so vor. Während ich das schreibe, könnte ich schon wieder. Ich werde mir jedes einzelne Mal mit notieren, damit ich niemals die Leidenschaft und das Begehren vergesse, die ich heute für sie empfinde. Und wer weiß, vielleicht irgendwann, kann ich ihr ja sogar meine gesammelten 'Ergüsse' überreichen, als Beweis meiner Liebe, denn ich möchte, dass sie alles über mich weiß und meine tiefsten Abgründe kennt.
    Ach ja, da fällt mir ein, zum Abend hin, als sich die Schäfchenwolken in ihren wunderschönen blauen Augen spiegelten, da sagte sie: „Klaus (ich mag den leicht klirrenden Klang, mit dem sie meinen Namen ausspricht), das war ein herrlicher Tag!“ Für mich auch, Liebes, für mich auch!
     
    ***
     
    Rein und gleißend brach sich das Licht der Nachmittagssonne an den kühlen, frisch geweissten Wänden. Bei weit aufgerissenen Fenstern entfernte ich die letzten Farbspritzer von Scheuerleisten und Fensterscheiben, während ein leichter Farbgeruch mein Gehirn fast unmerklich umnebelte. Doch nicht nur Farbdämpfe waberten durch mein Geruchszentrum, auch ein pausenloser Lärm, verursacht durch mehrere Baggerfahrer, welche sich auf der Anliegerstraße irrsinnig zu schaffen machten, durchdröhnte meinen Kopf im Endlostakt, bis ich nichts mehr wahrnahm, sondern ein physisch vibrierendes Unbehagen und eine nervöse Gereiztheit verspürte. Vollkommen fertig ließ ich mich auf das satinseidene Bett fallen, wo ich beinahe eingenickt wäre, jedoch jedes Mal von dem inneren Dröhnen wieder hoch schreckte, welches sich inzwischen bis in meine Zehenspitzen fortgepflanzt hatte. Leicht angewidert schleppte ich mich in die Küche um zu überlegen, was ich mit diesem Tag noch anfangen sollte, nachdem die Arbeit für heute getan war. An Schlafen war nicht zu denken, obwohl ich mich fühlte, als müsste ich eine Woche lang besinnungslos alle Viere von mir strecken.
    Nach einer warmen Dusche versuchte ich es mit positivem Denken, welches schließlich in dem Einfall mündete, mir eine schallisolierte und klimatisierte Schlafkabine in die Wohnung setzen zu lassen. Doch schnell verwarf ich diesen Gedanken, denn ich wusste aus Erfahrung, dass Klimaanlagen eine ebenso aufreizende Wirkung auf mein Befinden haben. Aber vielleicht half es ja, wenn ich mich ablenkte. Vor mich hin fluchend suchte ich das kleine Kärtchen, welches ich gestern von dem Bücherstapel im Flur entwendet hatte. Endlich fand ich es in einem Hosenbein der Jeans wieder, die ich achtlos in eine Ecke neben dem Kleiderschrank geworfen hatte. Zögernd tippte ich die Zahlen in das Telefon, als der Hörer auf einmal begann, die Melodie von „In der Halle des Bergkönigs“ zu schrillen und ich ihn vor Schreck fast fallengelassen hätte.
    „Ja?“, fragte ich müde und hörte am anderen Ende eine fremde, irgendwie auch sehr vertraute Stimme.
    „Was machst du heute?“, fragte mich diese.
    „Das weißt du doch“, antwortete ich ziemlich kühl, was mir gleich darauf leid tat, und ich überlegte, ob ich erwähnen sollte, dass ich ihn gerade beinahe angerufen hätte.
    „Ach so. Na ich wollte nicht stören“, hörte ich, danach ein Schweigen.
    „Warte mal, ich bin für heute fertig. Was gibt’s denn?“
    Raik brachte lässig hervor, dass er dachte, wir beide könnten ja mal den Biergarten unsicher machen, natürlich ohne Bier, oder auch mit, aber nicht zuviel, oder so, vielleicht außerdem auf einen kleinen Spaziergang. Nur so. Nur wenn ich Lust hätte.
    Ich seufzte angestrengt in das Telefon und machte damit klar, dass jedwede körperliche Bewegung für mich an diesem Tag nicht mehr in Frage käme. Aber Biergarten wäre in Ordnung, denn ich hatte sowieso noch nichts gegessen. Er wollte wissen, ob er mich abholen solle, doch die peinliche Erinnerung an seinen letzten Besuch brachte mich dazu, einen Treffpunkt am Park zu verabreden. Eine halbe Stunde hatte ich Zeit, um aus einem bemitleidenswerten und bedauernswürdigen Wrack

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