Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
»nationale Berühmtheit«?«
    »Exakt. Hast du etwas gefunden?«
    »Nichts.« Die Unterlagen, die er durchgesehen hatte, hatten von Smokey gehandelt, aber nichts Nennenswertes enthalten. Er hatte sie zuerst lesen wollen, für den Fall, dass eine Zensur erforderlich war. Aber Smokey war offenbar ein sehr verschlossener Mensch gewesen und seine Umtriebe waren nirgendwo schriftlich festgehalten.
    Um ein Uhr gähnte Fiona und meinte, sie wolle duschen. »Noch einmal?«
    »Ich glaube, ein paar Schimmelsporen aus der Hütte haben in meinem Haar Wurzeln geschlagen.«
    »Wenn du zurückkommst, unterhalten wir uns über das, was du heute Nacht aufgeschrieben hast. Vielleicht hattest du ja ein paar brauchbare Ideen.«
    »Sicher«, sagte sie und ging ins Bad.
    »Ich lege in der Zwischenzeit das erste Video ein!«, rief Ace ihr nach.
    »Tu das«, murmelte Fiona, als sie die Badezimmertür hinter sich schloss. Die Wahrheit war, dass sie für sich allein sein wollte, um endlich den Tränen nachgeben zu können, gegen die sie schon länger ankämpfte. Sie hatte den Großteil der Nacht darauf verwandt, irgendeine Verbindung zwischen sich und Ace herzustellen. Sie hatte versucht, sich an alles zu erinnern, was ihr Vater ihr über sein eigenes Leben erzählt hatte, aber sie war immer so erfüllt gewesen von Dingen, die sie ihm hatte erzählen wollen, und John Burkenhalter war ein sehr guter Zuhörer gewesen.
    Sie stieg unter die Dusche und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie war ein Macher, und tatenlos herumzusitzen, machte sie wahnsinnig. Wenn sie doch nur einen Hinweis finden würden, irgendeine Spur, dann könnten sie wenigstens etwas tun.
    Es verging eine ganze Weile, bis sie aus der Dusche kam und ins Schlafzimmer hinüberging, um sich anzuziehen. Sie zog eine italienische Seidenbluse an, von maskulinem Schnitt und gerade dadurch sehr elegant. Als sie die silberne Gürtelschnalle über der Gabardinehose schloss, ging ihr durch den Kopf, dass sie im Gefängnis kaum Gelegenheit haben würde, Seide zu tragen.
    Sobald sie die Tür zum Salon öffnete, schaltete Ace den Ton des Fernsehers ab. »Frank hat Recht«, sagte er verächtlich. »Das ist die schlechteste Serie, die ich je gesehen habe. Mir ist noch nicht einmal klar, warum sie Raphael heißt.«
    Sie hielt das Gesicht abgewandt, damit er ihre Augen nicht sah. Sie hatte versucht, die Rötungen zu überschminken, aber es war dennoch offenkundig, dass sie geweint hatte. »Was genau ist so schlecht daran?«, fragte sie.
    »Michael hat Sendungen aus Texas und aus New York beigelegt, wo die Sendung bereits ausgestrahlt wurde. Die Zeitungen drücken es besser aus, als ich es könnte. Hör dir das an: Raphael ist eine Mischung aus Kevin allein zu Haus und Die Schatzinsel und dazu noch schrecklich verworren. Sechs der degeneriertsten Männer, die man sich nur vorstellen kann, sind auf der Suche nach einem Schatz - und um den zu bekommen, sind sie bereit, jedem alles anzutun. Sind das etwa Inhalte, die wir unseren Kindern vermitteln wollen?-«
    Ace blickte zu Fiona auf, aber sie erwiderte nichts darauf. »Hier ist noch eine Folge«, sagte er. »-Obgleich Raphael angeblich eine Kindersendung ist, ist sie mit sexueller Anzüglichkeit durchsetzt - vor allem homosexueller Natur. Die Handlung dreht sich um Diebstahl und Betrug und es kommt kein einziger liebenswerter oder ehrenhafter Charakter darin vor. Ma Mills ist ganz offensichtlich eine Puffmutter, und der lispelnde Ludow, der ständig ein Messer mit Perlmuttgriff um sich wirft, ist schlicht verachtungswürdig. Craddock hat ...<«
    »... einen nervösen Tick«, ergänzte Fiona und hob den Kopf. Ihre Augen weiteten sich.
    »... einen nervösen Tick«, sagte Ace zeitgleich. »Und Hazen...<« Er verstummte und blickte fragend zu Fiona auf. »Hast du nicht gesagt, du hättest die Sendung nie gesehen?«
    »Gib mir das mal her«, sagte sie und riss ihm das Blatt aus der Hand. »>Hazen mit seiner...«« Sie blickte zu Ace auf. »>... Narbe vom Arm bis zum Ellenbogen, die aussieht, als hätte er mit irgendeinem Ungeheuer gefochten und den Kampf beinahe verloren ...-«
    Fiona ließ sich auf das Sofa fallen und das Blatt entglitt ihren kraftlosen Fingern.
    Ace konnte sehen, dass sie geschockt war, wusste aber nicht, weshalb. »Hast du die Sendung doch schon einmal gesehen? Ist das das Problem? Vielleicht wusste Hudson ...«
    »Das ist die Geschichte meines Vaters«, entgegnete Fiona leise. »Und sie heißt nicht Raphael, sondern Raffles. Dieser

Weitere Kostenlose Bücher