Goldschatz
sollten.«
Ace hielt den Stift schreibbereit über dem Papier. »Zum Beispiel?«
»Ich weiß nicht. Wenn mein Vater die Verbindung zwischen uns beiden ist, dann ist er möglicherweise auch das Bindeglied zwischen uns und Roy.«
»Was aber nicht zwingend der Fall sein muss. Der Grund, weshalb Roy dich ausgewählt hat, hat möglicherweise nicht das Geringste mit mir zu tun.«
»Stimmt«, sagte sie und wandte sich wieder von ihm ab.
»Aber es wäre logischer, wenn mein Vater die Verbindung zwischen uns allen wäre. Wann sind mein Vater und Roy sich begegnet? Hat mein Vater Roy in irgendeiner Weise geholfen?«
»Oder hat Roy deinem Vater etwas getan?«, meinte Ace ruhig. »Vielleicht hat Roy deinem Vater und meinem Onkel etwas angetan und hatte das Gefühl, an uns etwas wieder gutmachen zu müssen.«
Fiona musterte ihn eine Weile blinzelnd und setzte sich dann zu ihm auf das Bett. »Du hast auch schon darüber nachgedacht, habe ich Recht?«
»Sehr viel sogar.«
»Wenn wir uns stellen, werden wir nie etwas in Erfahrung bringen, richtig?«
»Ich bezweifle es«, bestätigte er sanft.
Fiona sah ihm in die Augen, die trotz seiner äußeren Entspanntheit zu lodern schienen. »Du willst auch nicht, dass wir uns stellen, stimmt’s?«
»Du bist ausgerastet, als du erfahren hast, dass dein Vater nicht der war, für den du ihn gehalten hast, und du bist fast verrückt geworden, als du gefeuert worden bist«, stellte Ace in neutralem Tonfall fest.
Fiona wich seinem Blick aus. »Das stimmt.«
»Und du hast die Hütte verabscheut. Menschen auf der Flucht können nicht in Fünf-Sterne-Hotels wohnen -nicht, wenn sie nach Informationen forschen.«
»Stimmt, ich habe die Hütte verabscheut.«
»Und es sieht ganz so aus, als würde jemand versuchen, dich zu töten.«
»Und es ist ihm gelungen, nicht wahr? Bin ich nicht so gut wie tot? Meine Arbeit, mein Leben, alles wurde mir genommen. Ich bin an einem Abend schlafen gegangen,
und als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, lag ein Toter auf mir. Seitdem ...«
»Seitdem befindest du dich in Gesellschaft eines Mannes, den du auf den Tod nicht ausstehen kannst, und musstest ohne den geringsten Komfort auskommen.«
»Ich ...«
»Was?«, unterbrach er sie. »Es macht dir nichts aus, auf eine Dusche zu verzichten? Auf vernünftiges Essen? Auf...«
»Ich verabscheue dich nicht«, fiel sie ihm barsch ins Wort. »Du bist... Inzwischen ... Ich meine, du ...«
Fiona bemerkte ein verräterisches Glitzern in seinen Augen. »Du Mistkerl!«, stieß sie hervor und sprang abrupt auf. »Du hast das alles geplant, richtig? Es war nie deine Absicht, dass wir uns stellen. Du hast mich so manipuliert, dass ich versuche, dich zu überreden weiterzumachen.«
»Ich möchte, dass du völlig frei deine eigenen Entscheidungen fällst«, entgegnete er, bemüht, ernst zu bleiben. Aber ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
»Du hattest Recht, ich kann dich nicht ausstehen!«, zischte sie, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn zornig an. »Ich hasse dich, hasse und verachte dich! Und ich hoffe, man spricht dich schuldig und führt die Guillotine wieder ein und ...«
Ace lachte laut auf. »Komm schon, das meinst du nicht ernst. Eben hast du doch noch gesagt, dass du mich nicht verabscheust.«
»Das war gelogen!« Sie wollte davonstürmen, aber er bekam den Saum ihres Morgenmantels zu fassen.
»Ich glaube nicht, dass du mich hasst«, sagte er mit weicher Stimme.
»Und ob ich das tue!« Sie zerrte an ihrem Morgenmantel und versuchte, ihm den Stoff aus der Hand zu reißen. »Du bist der gefühlloseste, unsensibelste Mann, der mir je begegnet ist. Und sterbenslangweilig. Das Einzige, was du dir im Fernsehen ansiehst, sind Vögel. Alles, was du dir anhörst, sind Vogelstimmen. Du beobachtest Vögel, schreibst über Vögel. Denkst nur an Vögel.« Sie musste ins Schwarze getroffen haben, denn sie registrierte mit Genugtuung, dass der selbstzufriedene Ausdruck von seinem Gesicht verschwunden war.
Mit einem honigsüßen Lächeln fuhr sie fort. »Du scheinst zu glauben, dass jede Frau hinter dir her ist. Mag sein, dass das auf deine alten Damen mit den blau gefärbten Haaren zutrifft, die du um Geld anbettelst, aber ich will nichts von dir. Du teilst überhaupt nichts! Du machst aus allem ein Geheimnis und versteckst dich in deinem Schneckenhaus. Mir tut jede Frau Leid, die dumm genug ist, ihr Leben mit dir verbringen zu wollen. Wenn sie lange genug mit dir in einem Bett
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