Goldschatz
die Spielzeugfirma gearbeitet, die das Merchandising von Roys Fernsehsendung übernehmen wollte. Und du wurdest von ihm zur Millionenerbin eingesetzt.«
»Davon wusste ich nichts«, erwiderte sie laut. Ace hob beschwichtigend die Hände. »Mich brauchst du nicht zu überzeugen. Ich war dabei, schon vergessen?«
»Nicht wirklich. Du hast nichts gesehen, oder? Du hast nicht gesehen, dass jemand anders Roy getötet hat, nicht wahr?«
»Nein«, bestätigte er. »Leider nicht. Ich habe oben an Deck geschlafen, ein Geräusch gehört und bin hinuntergestiegen. Und als ich die Kajüte betrat, sah ich Roys Leiche auf dir liegen.«
Fiona senkte den Blick. Sie wurde nicht gern an diese furchtbare Nacht erinnert.
»Was hältst du davon, wenn wir uns gegenseitig versprechen, heute Nacht über all das nicht zu reden?«, schlug Ace vor. »Wir haben uns entschieden und wir haben noch eine letzte Nacht, in der wir es uns gut gehen lassen können. Wir können diese Suite nicht verlassen, aber wir können uns bringen lassen, was immer du möchtest. Du kannst deine sämtlichen neuen Kleider anprobieren und ...«
»Und was dann? Soll ich sie ins Gefängnis mitnehmen? Wird die Polizei sie für mich aufbewahren, solange ich eine lebenslängliche Strafe absitze für einen Mord, den ich nicht begangen habe?«
»Zwei«, sagte er. »Vermutlich wird man uns zwei Morde zur Last legen.« Er griff nach der Fernbedienung des Fernsehers. »Möchtest du dir einen Film ansehen? Wir können uns auch von meinem Vetter ein Video bringen lassen.«
»Nein!«, herrschte sie ihn an. »Ich will mir keinen Film ansehen. Ich will...«
»Ich finde, du solltest dich beruhigen«, bemerkte Ace geduldig, trat an den Tisch und schenkte ihr noch ein Glas Champagner ein. »Hier, trink das. Iss etwas Schokolade. Und es gibt noch Käsekuchen mit frischen Himbeeren obendrauf. Du musst dich beruhigen. Es gibt keine andere Möglichkeit, als sich zu stellen«, sagte er sanft. »Du hast es ja erlebt. Jemand hat versucht, dich umzubringen. Er oder sie hat auf dich geschossen und nicht auf mich. Auf dich. Wenigstens bist du im Gefängnis vor dem Mörder sicher.«
Sie leerte ihr Champagnerglas in einem Zug und Ace schenkte ihr nach. Als sie noch ein drittes Glas intus hatte, begann sie sich zu entspannen. Zumindest ließ die Panik etwas nach.
»Komm«, sagte er und hielt ihr ein Tablett mit köstlichen Desserts hin. »Machen wir es uns gemütlich. Wir sollten heute Abend wirklich entspannen, denn morgen werden wir all unsere Kräfte brauchen.«
»Versuchst du etwa, mich zu verführen?«, fragte sie, um gleich darauf zu ihrem eigenen Entsetzen albern zu kichern.
»Möchtest du das denn?«, fragte er ernst.
»Ich wette, du hast es drauf, Ace Montgomery. Sag mal, warum nennt man dich eigentlich Ace, wenn du doch tatsächlich Paul heißt?«, fragte sie, als sie ihm ins Schlafzimmer folgte.
»Ich war Klassenbester - ein Ass eben«, antwortete er ohne zu lächeln und stellte das Tablett auf das riesige Doppelbett, das einen Großteil des Zimmers einnahm. »Ich hätte um zwei einzelne Betten bitten sollen.«
»Warum? Wir haben doch schon gemeinsam in einem viel schmaleren Bett geschlafen als diesem.«
»Mag sein, dass du geschlafen hast«, brummte Ace und griff nach der Fernbedienung. Er streckte sich auf dem Bett aus, war aber so weit entfernt von Fiona, dass sie ebenso gut in zwei verschiedenen Zimmern hätten sein können.
Sie aß Käsekuchen und der viele Champagner schien etwas in ihrem Inneren zu beruhigen. Und ihre Gedanken zu klären.
»Die Öffentlichkeit hat mich anscheinend schon für schuldig befunden und somit ist anzunehmen, dass man mich verurteilen wird. Egal ob ich diesen Mord begangen habe oder nicht«, sagte sie ruhig. »Vielleicht wäre es doch richtig, weiter zu kämpfen.«
Ace schaltete auf einen anderen Kanal. »Und was ist mit den Schüssen, die man auf dich abgefeuert hat? Hast du den Unbekannten vergessen, der dich jagt?«
Sie holte tief Luft. »Ich will ja nicht melodramatisch klingen, aber ich wäre lieber tot als den Rest meines Lebens im Gefängnis.«
Ace antwortete nichts darauf, und wenn er nicht so still dagelegen hätte, hätte sie vermuten können, er hätte ihr nicht zugehört.
»Verstehst du denn nicht? Wenn ich meinen Namen nicht reinwasche, werde ich nie wieder ein normales Leben führen können. Auch wenn ich mangels Beweisen freigesprochen werde, würde der Skandal mir anhaften und ich würde nie wieder einen Job in der
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