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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Im Tunnel schossen Sky King und Regal Blue weiter auf die Transkriptoren von Baltimore. Sanders schaute zuerst zu ihnen und dann zu den Lichtern des Zuges, die rasch näher kamen.
    »Ihre Freunde sollten sich beeilen«, sagte er.
    »Ich gehe nicht ohne sie.«
    Roosevelt zog sein Schwert und lief zu Sky King und Regal Blue. Sky King drehte sich zu ihm um. Sein Gesicht war schmerzverzerrt; ein Pfeil ragte aus seinem rechten Oberschenkel.
    »Hau ab!«, rief Sky King. »Wir haben keine Zeit. Du musst von hier weg!«
    Roosevelt schüttelte den Kopf. »Wir gehen zusammen.«
    Sky King packte Roosevelt am Arm. »Nein. Heute Nacht wirst du alleine gehen. Wir werden sie aufhalten, solange es geht.«
    Die Baltimore-Transkriptoren rückten langsam im Schutz ihrer Schilde vor. Inzwischen waren es sehr viel mehr, als Roosevelt und die anderen hätten bekämpfen können. Sanders zog Roosevelt an der Schulter. »Wir müssen los«, drängte er. »Wenn wir jetzt nicht abhauen, kommen wir nie von hier weg.«
    »Verschwinde«, sagte Regal Blue. »Und verändere die Welt für uns.«
    »Also gut.« Roosevelt nickte.
    »Der Zug wird zwölf Sekunden stehen bleiben, länger nicht«, erklärte Sanders und warf Roosevelt eine Tasche mit Kleidung zu. »Ziehen Sie die Sachen jetzt gleich an. Schnell.«
    Roosevelt öffnete die Tasche und fand den Overall eines Bauarbeiters sowie einen Schutzhelm und Stiefel. Er zog seine Rüstung aus und wechselte in die Arbeitskleidung. Mit einem durchdringenden Kreischen hielt der Zug auf der Schiene unter ihnen.
    »Los«, sagte Sanders. »Springen Sie. Steigen Sie in den letzten Waggon. Arden wird Sie dort treffen.«
    Roosevelt nickte, warf einen letzten Blick zu Regal Blue und Sky King und sprang. Das Dach des Maglev bestand aus glattem Metall, und er rutschte zur Kante. Verzweifelt versuchte er, sich festzuhalten, doch das glatte Metall bot ihm keinen Halt. Seine Beine hingen bereits in der Luft, und er drohte hinabzustürzen, doch im letzten Augenblick ertasteten seine Finger eine Sicherheitslampe an der Zugseite. Er packte zu. Sein Körper kam mit einem Ruck zum Stehen, und seine Knie schlugen gegen die Wand.
    Dann setzte der Maglev sich wieder in Bewegung und nahm rasch Fahrt auf. Roosevelt spürte den Luftzug. Nicht mehr lange, und der Zug würde unter den Hafen tauchen und ihn unter Wasser ziehen. Roosevelts Knie war taub vor Schmerz; dennoch gelang es ihm, sich wieder aufs Dach zu ziehen. DerZug erreichte nun seine volle Geschwindigkeit. Der Fahrtwind wurde zum Orkan, der Roosevelt vom Dach zu wehen drohte.
    Vorsichtig kroch er zu der Lücke zwischen den Waggons und sprang dazwischen. Über ihm ertönte ein Surren, als der Wasserschutz sich über den Zug schob – ein Plexiglasmantel, der alles abdichtete. Augenblicke später raste der Zug steil nach unten und erbebte leicht, als er ins Wasser eindrang. Die Wellen des East River schlugen über Roosevelt zusammen.
    Er öffnete die Tür und betrat den Waggon.

Der Weg hinaus
    D er Zug war voll. Gut gekleidete Menschen saßen schweigend auf den Sitzen und lasen Zeitung. Mit gesenktem Kopf ging Roosevelt nach hinten. Die Wunde in seiner Seite schmerzte, und er presste die Hand darauf. Wenn die Wunde blutete, würde es ihn verraten.
    Der letzte Waggon war für seinesgleichen reserviert. Hier drängten sich Transkriptoren auf den Sitzen. Sie waren auf dem Weg in die Stadt, um dort jene Arbeiten zu verrichten, die kein anderer machen wollte. Die meisten Männer waren wie Roosevelt gekleidet; die Frauen hingegen sahen nach Zimmermädchen und Köchinnen aus. Roosevelt fand einen freien Platz neben einem Transkriptor in Kanalarbeiteruniform, setzte sich und wartete auf Arden.
    Die Waggonbeleuchtung wurde gedämpft, sodass die blaue Dunkelheit draußen zu sehen war. Weiße Blasen glitten an den Scheiben entlang. Roosevelt dachte an Sky King und Regal Blue.
    Schließlich jagte der Zug wieder steil nach oben und durchbrach die Wasseroberfläche. In der Ferne war der Genico Tower zu sehen. Er kam rasch näher – eine elegant geschwungene Masse aus Glas und Licht tief in Manhattan. Schon bald würde der Zug mitten durch dieses Gebäude hindurchfahren.
    Roosevelt sah, wie Arden zwei Waggons weiter vorne gelassen aufstand, seine Zeitung zusammenfaltete und sie auf den Sitz warf. Der Detective drehte sich um, machte sich mit einer Tasche auf den Weg und ging wortlos an Roosevelt vorbei. Roosevelt wartete kurz; dann stand er auf und folgte Arden. Der Detective stand

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