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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Meter hoch und einen Meter breit. Er führte leicht bergab und leitete stinkende Abwässer an ein unbekanntes Ziel.
    Die drei Gefährten bewegten sich voran, so schnell sie konnten, während über ihnen die Schlacht tobte. Plötzlich hörte Roosevelt ein anderes Geräusch – fünf oder sechs flüsternde Stimmen, ein Stück den Tunnel hinunter. Baltimore-Transkriptoren, irgendwo rechts.
    Roosevelt packte sein Schwert und drückte ein Ohr an die Tunnelwand. Er konnte sie hören. Sie waren mit ihnen hier unter der Erde.
    Doch vor ihnen war alles schwarz, und das Licht ihrer Fackel wurde von der Dunkelheit verschluckt. Vorsichtig drangen die Gefährten weiter voran, und die Stimmen wurden wieder leiser. Dann verstummte auch der Lärm der Schlacht, bis schließlich völlige Stille herrschte.
    Geh weiter!, trieb Roosevelt sich selbst an. Seine Beine brannten allmählich von dem gebückten Gang. Dann war plötzlich der Stein unter seinen Füßen verschwunden; stattdessen tat sich ein schwarzes Loch vor ihm auf. Roosevelt blieb stehen und hob die Hand.
    Sie hatten einen Bruch im Tunnel erreicht. Vor ihnen war nur Dunkelheit; aber sie hörten das ferne Geräusch von fließendem Wasser. Regal Blue entzündete einen seiner Pfeile an der Fackel, spannte den Bogen und schoss den brennenden Pfeil in die Dunkelheit. Die Gefährten beobachteten, wie der Pfeil dreißig Meter entfernt gegen eine Felswand prallte und dann neun oder zehn Meter in die Tiefe fiel, wo er brennend liegen blieb.
    Mitten durch diesen Tunnel verlief eine einzelne Betonschiene. Ein Maglev-Gleis. Sie hatten einen der Zugtunnel erreicht, der von der Insel nach Lower Manhattan führte. Die Strecke verlief direkt unter ihnen.
    Plötzlich leuchtete ein großer Scheinwerfer auf und blendete sie.
    Sky King hob den Bogen und legte einen Pfeil ein.
    Ein Mann trat hinter dem Scheinwerfer hervor und regelte das Licht ein wenig herunter. Der Mann war dünn und schwarz, und er trug die goldene Marke eines Detectives um den Hals. »Immer mit der Ruhe«, sagte er und hob die Hand.»Mein Name ist Dwayne Sanders. Ich bin Detective und arbeite mit Arden zusammen. Kommen Sie her, schnell. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Der Mann hielt ein pistolenförmiges Gerät in der Hand und hielt kurz inne, als er Sky King und Regal Blue erblickte. »Es sollte nur einer kommen.«
    »Es gab eine kleine Änderung des Plans«, erwiderte Roosevelt.
    Sanders schüttelte den Kopf. »Für mich nicht.«
    »Meine Freunde kommen mit, oder ich gehe auch nicht. Verstanden?«
    Sanders dachte kurz nach und nickte schließlich. »Also gut. Aber wie ich bereits sagte, wir haben nicht viel Zeit.«
    Sanders trat näher, nahm Roosevelts Arm und drückte das Gerät auf die Unterseite seines Handgelenks.
    »Was tun Sie da?«, fragte Roosevelt.
    »Wir müssen den Überwachungschip rausholen«, sagte Sanders und betätigte den Abzug. Eine Metallzange schloss sich um Roosevelts Handgelenk, und eine Nadel drang tief unter seine Haut. Instinktiv riss er die Hand zurück, als er ein Brennen verspürte.
    »Es dauert nicht lange.« Sanders verstärkte seinen Griff.
    Hinter sich, tief im Tunnel, hörten sie Stimmen und sahen Licht. Sky King drehte sich um. »Da kommt jemand!«
    Der Schmerz in Roosevelts Arm nahm zu, während Sanders hektisch versuchte, den Chip zu entfernen. Roosevelt spürte, wie Sanders mit der Nadel unter der Haut nach dem Ding suchte. Regal Blue und Sky King hatten sich derweil zu beiden Seiten des Tunnels postiert. Sky King löschte seine Fackel, und Regal Blue hielt den Bogen gespannt und spähte den Tunnel hinunter. Fackellicht flackerte an den Wänden. Dann sah Roosevelt eine kleine Gruppe Baltimore-Transkriptoren,die sich schnell bewegten. Sky King schoss einen Pfeil ab und traf einen der feindlichen Transkriptoren mitten in die Brust. Die anderen huschten zu den Seiten davon und verschwanden aus dem Blickfeld.
    Roosevelt hörte bereits den Zug näher kommen. Sanders war inzwischen der Schweiß ausgebrochen. Noch immer werkelte er unter Roosevelts Haut herum. Nach einem letzten stechenden Schmerz sah Roosevelt, wie ein winziger Chip aus seiner Haut hervorgezogen wurde.
    »Ist er das?«, fragte Roosevelt.
    Sanders nickte und legte den Chip in ein kleines Metallkästchen.
    »Das Kästchen verhindert, dass man den Chip orten kann. Wir pflanzen ihn später einem der toten Transkriptoren ein. Dann wird man annehmen, Sie wären in der Schlacht gefallen.«
    Das Geräusch des Zuges wurde immer lauter.

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