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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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vorne und schleuderte den brennenden Krug hoch in die Luft. Roosevelt beobachtete, wie die brennende Ölsonne aufging und mit einem Flammenschweif die Luft durchschnitt. Hunderttausend Augenpaare folgten ihrem Flug; tausend Kameralinsen bewegten sich im Einklang, und sechzig Millionen Menschen beugten sich auf ihren Sofas vor.
    »Da kommt es!«, schrie jemand. Roosevelt drückte sich an die Mauer, so fest er konnte. Ein Rauschen erfüllte die Luft; dann schlug das Geschoss auf die andere Seite der Mauer ein. Das riesige Tongefäß zerbarst. Brennendes Öl spritzte heraus und bedeckte Transkriptoren und alles andere in seiner Umgebung. Roosevelt schloss die Augen. Die Hitze versengte ihm das Gesicht, und das Krachen dröhnte ihm in den Ohren. Irgendjemand packte ihn am Arm. Sky King zog ihn die Mauer hinunter, weg von der Hitze.
    Roosevelt öffnete die Augen wieder. Eine Seite der Burg stand lichterloh in Flammen. Dicker schwarzer Ölrauch verdunkelte den Himmel, sodass die Zuschauer kaum noch zu erkennen waren. Brennende Transkriptoren sprangen schreiend von der Burgmauer in die Becken unten. Das Wasser zischte, als es Flammen löschte und verbranntes Fleisch kühlte.
    Roosevelt schaute über die Mauer und sah, dass der Tribock wieder schussbereit gemacht wurde.
    Die Braves füllten Eimer mit Wasser aus den Becken und schütteten es auf die Flammen. Das Wasser zischte und verdampfte sofort wie auf einem heißen Grill. Ein Krachen verriet, dass der Tribock wieder geschossen hatte. Ein weiterer brennender Öltopf rauschte durch die Luft heran. Wenige Augenblicke später schlug das Geschoss ein, und erneut brannte alles lichterloh.
    »Raus aus der Burg!«, brüllte Sky King. »Verteilt euch auf dem Feld!«
    Leitern wurden an der Burgmauer heruntergelassen. Roosevelt stieg eine dieser Leitern hinunter, rutschte jedoch aus und stürzte. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus der Lunge. Kurz lag er benommen auf dem Gras, während über ihm die Flammen züngelten. Dann sprang er auf, lief von der Burg weg und bildete mit den anderen Transkriptoren eine auseinandergezogene Linie von ungefähr dreißig Metern.
    Sky King drehte sich zur Seitenlinie um, deutete auf Coach Sharp und rief: »Gib uns mehr Männer! Wir können die Burg jetzt einnehmen!«
    Über ihnen brüllte das Publikum nach Verstärkungen. Sharp schaute Sky King an; dann drehte er den Braves den Rücken zu. Die anderen Trainer taten es ihm nach.
    Das hieß nichts anderes, als dass sie auf sich allein gestellt waren. Niemand würde ihnen zu Hilfe kommen.
    Roosevelt hörte einen Schrei von der anderen Seite und sah, wie sich das Burgtor langsam öffnete. Das Fallgitter wurde hochgezogen, und aus der Öffnung marschierten Transkriptoren in Orange und Schwarz auf sie zu. Baltimore griff an. Sie versuchten, die Kontrolle über das Schlachtfeld zu übernehmen. Sie versuchten, die Braves zu töten.
    Von einem Augenblick auf den anderen fiel Sky King förmlich in sich zusammen und ließ die Schultern hängen. Dann war er an Roosevelts Seite.
    »Ihr geht heute Nacht?«, fragte Sky King.
    »Wir werden es versuchen.« Roosevelt nickte.
    »Ich bin dabei.«
    Die Transkriptoren von Baltimore kamen mit schwingenden Schwertern auf sie zugerannt. Der Tribock feuerte einen letzten Schuss, und der Feuerball schlug direkt hinter Roosevelt in die Burgmauer. Glut und Flammen regneten auf den Boden.
    »Wir haben keine Zeit mehr, groß und breit darüber zu reden. Abgemacht?«, fragte Sky King und streckte die Hand aus.
    »Abgemacht.« Roosevelt ergriff die Hand. »Heute Nacht suchen wir die Freiheit.«
    Langsam drehte Sky King sich wieder zu den Transkriptoren von Baltimore um, die auf sie zustürmten. »Vielleicht ist es dafür schon zu spät.«
    Roosevelt schaute sich um. Die New Yorker Transkriptoren sammelten sich und bildeten eine Verteidigungslinie vor der brennenden Burg. Das Feld war voller Rauch und Flammen. Die Wipfel der großen Eichen brannten, und Funken stoben in die Luft. Hundert Meter entfernt – nahe genug, dass Roosevelt die Gesichter erkennen konnte –, rückte Baltimore unerbittlich auf sie zu.
    Dann sah er etwas.
    »Die Tunnel!«, stieß er hervor. »Baltimores Tunnel führen direkt zu ihrer Burg. Wir können sie nutzen und unter den Highlands durch.«
    »Ja.« Sky King nickte, drehte sich um und eilte zu dem zerstörten Rammbock.
    Roosevelt fand Regal Blue und zog ihn von der Front weg. Immer dichterer Rauch breitete sich auf dem Schlachtfeld aus, sodass man kaum

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