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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Sequenz abarbeitete. Nach einem Moment blinkte die Maschine erneut, und die Meldung »Sequenz nicht lesbar« erschien in der Luft.
    »Sequenz nicht lesbar? Was ist passiert?«, fragte Sanders.
    »Der Scanner kann die DNA nicht sequenzieren«, erklärte Arden.
    »Warum nicht?«
    »Weil die Segmente blockiert wurden.«
    »Von wem?«
    »Von dem, der den Transkriptor entworfen hat und der für das hier verantwortlich ist. Sämtliche großen Transkriptorenhersteller blockieren die DNA, um ihre Transkriptoren vor Genpiraten und Konkurrenzunternehmen zu schützen. Hättest du Millionen in die Entwicklung einer neuen Transkriptorenlinie gesteckt, hättest du auch etwas dagegen, dass jemand deine Arbeit kopiert.«
    »Dann war es ein Transkriptor?«, fragte Sanders.
    Arden starrte auf den verstorbenen Dr. Smalls und dessen Frau. »Sieht ganz so aus.«

Die Familie
    D as asiatisch-französische organische Restaurant am Union Square war gut gefüllt, als Roosevelt und Dolce eintrafen. In dem reservierten Hinterzimmer warteten Roosevelts Freunde und Mitarbeiter. Applaus brandete auf, als er den Raum betrat. Eine Hostess ließ sie auf Reismatten an einem niedrigen Tisch Platz nehmen. Die anderen Gäste des Restaurants waren zumeist Veganer in Hanfkleidung, die vielfach grün gefärbt war.
    Roosevelt hatte die Worte seines Vaters noch immer nicht ganz verdaut. Er würde der nächste Chef von Genico sein! Das war eine gewaltige Verantwortung.
    »Dein Bruder wird diesen Laden hier hassen«, bemerkte Dolce. »Auf dem Boden zu sitzen ist nicht sein Ding.«
    »Ich weiß.«
    Roosevelt kannte Dolce, seit sie Kinder waren. Sie und ihre Transkriptorennanny waren von den Saxtons aufgenommen worden, als Dolce acht Jahre alt gewesen war. Sie sprach nie von ihrer leiblichen Familie, aber Roosevelt wusste, dass Dolces Eltern nicht mehr lebten; ein paar Jahre bevor sie zu den Saxtons gekommen war, waren beide gestorben. Sie hatten mit Roosevelts Vater zusammengearbeitet und ihm sehr nahegestanden. Nach ihrem Tod schien es selbstverständlich gewesen zu sein, dass Saxton Senior sich um ihre Tochter kümmerte.
    Roosevelt hatte sich schon immer mit Dolce verbunden gefühlt. Er, sie und Phillip waren gemeinsam aufgewachsen und nur wenige Jahre auseinander. Roosevelt erinnerte sich noch, wie er Dolce in den ersten Jahren jedes Mal beschützt hatte, wenn die anderen sich auf die »Neue« stürzten. Später hatte er sie dann aus ganz anderen Gründen beschützt. Ohne dass Roosevelt es bemerkt hätte, war Dolce zu einer schönen jungen Frau herangewachsen. Sie hatte sanfte dunkle Augen, die perfekt zu ihrem glatten schwarzen Haar passten, und ihre Lippen glänzten, wenn sie lächelte. Ihre Haut war makellos, ihre Figur hinreißend. Roosevelt und Dolce waren sich immer nähergekommen, und schließlich – in dem Sommer, bevor er nach Miami auf die Universität gegangen war – hatte Dolce ihm gegeben, wovon jeder Junge an der Highschool nur geträumt hatte.
    Dolce war Roosevelt nicht nach Miami gefolgt; stattdessen hatte sie in New York Pädagogik studiert und war Lehrerin in der South Bronx geworden. Ihre Kinder hatten es geliebt, wenn Roosevelt zu Besuch gekommen war; viele von ihnen waren alt genug gewesen, um sich an den berühmten Footballstar zu erinnern. Dolce war Roosevelts älteste und engste Freundin, und als ihre Beziehung sich veränderte, hatten sie das als ganz natürlich empfunden.
    Aus dem vorderen Teil des Restaurants drang Lärm. Roosevelt sah, wie sein Bruder sich in einem pinkfarbenen Hemd durch die Menge drängte, die am Eingang stand. Saxton entdeckte seinen Bruder ebenfalls, winkte und zog dabei eine ernst dreinblickende Blondine hinter sich her. Unterwegs schnappte er sich zwei freie Stühle. Als er zum Tisch kam – wobei er um ein Haar über die Reismatte gestolpert wäre –, sagte er: »Ich hoffe, das hier ist keiner von deinen Bioläden.« Er stellte die Stühle ab und ließ sich auf einem davon nieder.
    »Das Essen hier wird in Südostasien von Bauern angebaut, die für faire Löhne arbeiten«, erklärte Roosevelt.
    Saxton verdrehte die Augen. »Okay. Nehmen wir uns an den Händen und singen Kumba ya.«
    »Grün ist im Augenblick total in«, sagte die Blondine, die nun ebenfalls Platz nahm. Sie trug einen mit Nerz abgesetzten Mantel von Missoni, dazu ein Tweedhemd, schwarze Leggins und Pumps von Christian Louboutin. Das blonde Haar hatte sie exakt gescheitelt und oben glatt gestrichen. Ihr Make-up verlieh ihr ein

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