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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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hageres, beinahe verhungertes Aussehen.
    »Du erinnerst dich an Michelle, nicht wahr?«, sagte Saxton, nahm die Hand der Frau und winkte damit Roosevelt und Dolce. Saxtons Bewegungen waren hektisch, und Michelle wirkte verärgert und verwirrt. »Michelle gibt Kurse in Kickboxen und macht Termingeschäfte an der Börse. Einmal hat sie sechzigtausend Dollar Gewinn in nur einer Stunde gemacht – netto! Ihr Held ist Warren Buffet, und sie glaubt, JP Morgan sei weich geworden.«
    »Oh!« Dolce tat ihr Bestes, interessiert zu wirken. »Das hört sich aufregend an.«
    »Und was machen Sie beruflich?«, fragte Michelle.
    »Ich unterrichte eine siebte Klasse in der Bronx …«
    Michelle zog ein Gesicht, als wäre sie gerade in einen Hundehaufen getreten; doch sie fasste sich rasch und lächelte.
    Dolce sagte nervös: »Ihre Bluse gefällt mir. Ist sie von Max Azria?«
    Michelle musterte Dolce erstaunt. »Ja.«
    Saxton hob die Hand. »Kriegen wir hier auch was zu essen? Gibt es hier Kellner oder so was? Arbeiten die auch zu fairen Löhnen? Wenn die nicht bald auftauchen, können die von mir aus dahin zurück, wo sie hergekommen sind, und für zwanzig Cent die Stunde Fußbälle für Nike nähen.«
    »Immer mit der Ruhe, Sax«, sagte Roosevelt und schaute seinen Bruder warnend an.
    Der Kellner brachte vier Gläser Champagner. Saxton hob das seine und sagte laut, sodass jeder im Raum ihn hören konnte: »Ein Toast auf meinen kleinen Bruder Roosevelt! Möge er die Welt retten, einen Transkriptor nach dem anderen!«
    Roosevelt verzog das Gesicht. Er sah, dass Saxton in der Stimmung für eine Auseinandersetzung war. Als Kinder hatten sie sich oft gestritten, und aus den nichtigsten Gründen; daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    »Wir sind für die Transkriptoren verantwortlich«, sagte Roosevelt.
    Saxton lächelte. »Verantwortlich? Ein Transkriptor ist wie ein Auto, ein Werkzeug oder ein Fernseher. Es gibt ihn nur, um uns das Leben zu erleichtern. Fühlst du dich etwa auch für deine Spülmaschine verantwortlich?«
    »Eine Spülmaschine ist keine Person.«
    »Transkriptoren auch nicht.«
    »He, ihr zwei, wir sind hier auf einer Geburtstagsparty«, sagte Dolce vermittelnd. »Streitet euch nicht.«
    »Wir streiten uns nicht, wir diskutieren«, korrigierte Saxton sie. »Roosevelt glaubt offenbar, dass ein lizensiertes und patentiertes Genico-Produkt Gefühle hat.«
    »Ich weiß nur«, sagte Michelle und breitete die Finger aus, »dass sie einen wunderbaren Job mit meinen Nägeln machen.«
    Dolce starrte sie fassungslos an, schwieg aber. Dann kamen die Kellner mit dem Essen, und für eine Erwiderung war keine Gelegenheit mehr.
    Saxton blickte Roosevelt und Dolce an. »Ihr wisst, dass es letzte Nacht zwei Morde gegeben hat, oder? Einer unserer Leute, Dr. Smalls, wurde getötet. Und seine Frau.«
    »Das ist ja furchtbar«, sagte Dolce.
    »Die Gesellschaft steht kurz vor dem Zusammenbruch.« Saxton zwinkerte.
    »Einige von uns glauben immer noch an das Gute im Menschen.« Roosevelt stand auf. »Na, ich werde mal ein bisschen herumgehen.«
    »Es ist dein Geburtstag. Du solltest dich entspannen.« Dolce berührte ihn am Arm.
    »Für Roosevelt kommen immer erst alle anderen«, sagte Saxton. »Das solltest du doch wissen. Er ist so was wie ein Heiliger.«
    »Ich kann mich später entspannen«, sagte Roosevelt. »Behalte mein Essen im Auge. Mein Bruder verschlingt sonst alles.«
    »Der Exzess ist unser Freund«, sagte Saxton lächelnd und beobachtete, wie Roosevelt zwischen den anderen Partygästen umherging. Er lehnte sich zurück, fingerte an einer Haarsträhne herum und wandte sich schließlich an Dolce.
    »Hat Roosevelt dir von Afrika und meinen Plänen mit General Washington erzählt?«
    Dolce runzelte die Stirn. »Ja. Sei vorsichtig. Roosevelt würde alles für dich tun. Zwing ihn nicht zu schlechten Entscheidungen.«
    »Ich würde nie …«
    »Eines Tages wirst du ihm wehtun.«
    »Er ist kein Kind mehr. Er kann auf sich selbst aufpassen.«
    Dolce seufzte. »Erinnerst du dich noch, wie Roosevelt einmal den ganzen Sommer lang Rasen gemäht hat, um sich diese alte, verrostete Karre kaufen zu können? Er hat sich liebevoll um den Wagen gekümmert, und der ist noch jahrelang gefahren. Dir hingegen hat dein Dad ein Auto geschenkt, und du hast es eine Woche später im besoffenen Kopf zu Schrott gefahren.«
    »Ja, ich erinnere mich. Worauf willst du hinaus?«, fragte Saxton gereizt.
    »Roosevelt weiß zu schätzen, was er hat«,

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