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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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letzten Minuten von NY1 an. New York hatte Pittsburgh in der Schlacht letzte Woche vernichtend geschlagen; in Brooklyn waren zwei Menschen erschossen worden, und morgen versprach ein sonniger Tag zu werden. Das Bild verschwand, und Sanders lehnte sich zurück.
    Nachdem er dem Detective Bureau Manhattan zugeteilt geworden war, hatte Arden sich mit Schießereien im Drogenmilieu der Transkriptorenzone Midtown beschäftigt. Wo einst die Reichen der Stadt gewohnt hatten, wimmelte es nun von illegalen Transkriptoren, von denen viele mit Drogen dealten, denn so konnte man besonders schnell zu Geld kommen. Ardens Job war nicht gerade glamourös, doch das hier – das wusste er – versprach eine große Sache zu werden. Wenn im Haus der Livingstons eine Maus in die Falle ging, stand das amnächsten Tag auf der Titelseite der Times , und drei Tote in diesem Haus waren für jeden Reporter der Hauptgewinn. Und die Aasgeier waren bereits da. Vier Übertragungswagen parkten auf der anderen Straßenseite; ihre Antennen ragten wie Wipfel ohne Laub gen Himmel.
    »Wie lange hast du noch bis zu deiner Pensionierung? Ein Jahr, stimmt’s?«, fragte Sanders.
    »Stimmt«, antwortete Arden. »In zwölf Monaten sitze ich am Strand und schlürfe Rum aus einer Kokosnuss.«
    »Und zwei wunderschöne Insulanerinnen massieren dir den Nacken.« Sanders blickte auf das Dienstabzeichen an seiner Jackentasche.
    Arden lächelte. Sie wussten beide, dass das nur Wunschdenken war. Vor ein paar Jahren wäre es vielleicht noch Realität gewesen; dann aber hatte Manna zugeschlagen, und Ardens Tochter war zusammen mit Tausenden anderer erkrankt. Nun war nicht mehr an Pensionierung zu denken. Arden musste im Dienst bleiben. Er brauchte das Geld, brauchte die Versicherungsbeiträge. Mindestens noch zehn Jahre musste er sich mit schlechtem Kaffee wach halten und sich verstümmelte Leichen anschauen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er und öffnete die Wagentür.
    Das Livingston-Haus nahm die gesamte Ecke 5th Avenue und 84th Street ein. Die Ziegelfassende war aufwendig mit Stuck verziert. Arden fühlte sich an eine Hochzeitstorte erinnert. Die gesamte 5th Avenue war abgesperrt. Am Rand des Parks wurden zwei große Scheinwerfertürme aufgebaut, während die Spurensicherung ihre Gerätschaften auspackte.
    Das Foyer des Stadthauses war genauso reich geschmückt wie die Fassade: Säulen und Fußboden waren aus rosa Marmor, und an den Wänden hingen Ölgemälde. Ein Detective der Nachtschicht stand vor einem dieser Bilder, das eine großeBurg zeigte, über der ein Blitz zuckte. Der Detective drehte sich um, als Arden und Sanders auf ihn zukamen.
    »Das würde in deinem Wohnzimmer toll aussehen«, bemerkte Arden und nickte in Richtung des riesigen Gemäldes.
    Mike Gutierrez lächelte. »Das hab ich mir auch gerade gedacht. Es passt prima zu meinem da Vinci.«
    »Oh, da hat wohl einer Kunstgeschichte studiert.« Arden schüttelte Gutierrez die Hand. »Was haben wir?«
    »Drei Tote.« Gutierrez ging voraus zum Aufzug. »Ein Ehepaar sowie ein Sicherheitsmann mit Namen Greeley. Er wurde in kleine Stücke gehackt.«
    »Was meinst du mit ›kleine Stücke‹?«
    »Du könntest sie als Köder beim Angeln benutzen.«
    »Wie nett.«
    Die Aufzugtür schloss sich, und die Kabine trug die drei Beamten nach oben.
    »Zu der Zeit hat hier eine Art Kostümball stattgefunden«, fuhr Gutierrez fort. »Die Leute haben Verstecken gespielt oder so was Ähnliches. Insgesamt waren dreißig, vierzig Gäste da. Dazu ein paar Sicherheitsleute sowie fünfzehn Kellnerinnen, Köche und so weiter. Alles Transkriptoren. Bis jetzt wollten sie nicht so recht mit uns reden.«
    »Illegale?«
    Gutierrez zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Die Sperrstunde auf Governor’s Island war jedenfalls längst vorbei.«
    »Am besten, wir schieben einem Transkriptor alles in die Schuhe und erklären den Fall für erledigt.« Sanders lächelte. »Schnappen wir uns einen der üblichen Verdächtigen.«
    Viele Mitarbeiter der Abteilung schlossen ihre Fälle tatsächlich so ab. Schnapp dir einen Transkriptor mit Vorstrafenregister, und die Sache ist abgehakt. Die Abteilung wollte Mordfällegelöst sehen, und Transkriptoren konnten sich selbst nicht verteidigen. Man musste sich nur einen greifen und die Beweise entsprechend zurechtdrehen. Das funktionierte immer, allerdings nicht in den wirklich wichtigen Fällen, wenn die Öffentlichkeit den wahren Täter vor Gericht sehen wollte.
    »Was habt ihr Jungs bis

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