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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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zugeben.«
    »Lass dich mit einem Wissenschaftler nie auf Diskussionen ein. Die sind klüger als du«, sagte Arden.
    Elsie lächelte. »Welcher kluge Mann hat Ihnen das denn gesagt?«
    Inzwischen wischte sie sich nicht mehr ständig Augen und Nase. Arden fiel auf, dass sie gar nicht mal so übel aussah. EinBesuch beim Friseur und eine Maniküre, und man könnte etwas mit ihr anfangen.
    »Das hat mein Vater immer gesagt«, antwortete Arden. »Über meine Mom. Sie hat für ein Pharmaunternehmen gearbeitet.«
    »Arbeitet Sie da immer noch?«, fragte Elsie, als der Aufzug hielt und die Tür sich öffnete.
    »Nein. Meine Eltern sind tot.« Arden trat ins Labor.
    Elsie schaute bekümmert drein. »Oh, tut mir leid.«
    »Es ist ja nicht Ihre Schuld«, erwiderte Arden, ohne sie anzuschauen. »Sie haben ja nicht die Brooklyn Bridge in die Luft gejagt.«
    Elsie blickte ihn seltsam an. Dann ging sie den Gang hinunter, vorbei an Schreibtischen mit eyeScreens und vereinzelten Topfpflanzen. Es war dunkel in dem Raum; nur ganz hinten brannte ein einzelnes Licht. Vermutlich machte dort jemand Überstunden.
    Elsie hielt direkt auf das erleuchtete Büro zu und schob die Tür auf. Drinnen saß ein Mann über seinen Schreibtisch gebeugt. Als Elsie und Arden das Büro betraten, richtete er sich auf. Er war Anfang dreißig, gutaussehend, und trug ein pinkfarbenes Izod-Hemd. Der unerwartete Besuch schien ihn zu überraschen.
    Elsie kannte den Mann offenbar und sagte entschuldigend: »Oh, tut mir leid, Mr. Saxton. Ich wollte nicht …« Sie hielt kurz inne und platzte dann heraus: »Vergangene Nacht wurde Dr. Smalls ermordet.«
    Der Mann mit Namen Saxton riss die Augen auf. »Das ist ja schrecklich! Wie ist es passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Er und seine Frau …« Elsie nickte in Richtung Arden, als hätte der alle Antworten. »Dieser Herr ist der ermittelnde Polizeibeamte.«
    »Oh«, sagte Saxton. Dann folgte eine lange Pause. Der Anstand gebot, dass Arden sich vorstellte; aber er blieb, wo er war, und schwieg. Unbehagen war der beste Freund des Polizisten. Manchmal sagten die Leute die dümmsten Dinge, nur um das Schweigen zu beenden.
    Schließlich war es Saxton, der vortrat und Arden die Hand reichte. »Ich bin Phil Saxton, Vizepräsident von Genico Trading und Sohn des Firmeneigentümers.«
    Als er Saxton aus der Nähe sah, erkannte Arden, dass der Mann bis obenhin zugekokst war: Seine Augen waren wässrig, und eine weiße Schicht klebte auf seinen Lippen, die er sich ständig leckte. Ardens Geld wäre in einer Socke unter dem Kopfkissen besser angelegt als bei einer Firma, die von diesem Junkie geführt wurde.
    »Sie sind Polizeibeamter?«, fragte Saxton.
    »Kriminalpolizei, um genau zu sein. Mein Name ist Arden.«
    »Klar, klar. Und Smalls ist letzte Nacht ermordet worden? Diese Stadt ist einfach nicht mehr sicher.«
    »Wir haben die Ermittlungen bereits aufgenommen.«
    »Und was ermitteln Sie? Ob er ermordet wurde, oder ob er tot ist?«
    Was für eine saudumme Frage. Arden mochte den Kerl jetzt schon nicht.
    »Schauen wir mal«, erwiderte er ebenso sinnlos und ging zu dem Schreibtisch, an dem der Name des Ermordeten stand.
    »Nun, wie auch immer, das sind schreckliche Neuigkeiten«, sagte Saxton und ging zur Tür. »Sollten Sie irgendetwas brauchen …«
    »Sie sind Phil Saxton, Vizepräsident von Genico Trading«, unterbrach Arden ihn. »Ich werde Sie schon finden, falls nötig.«
    »Ja, klar«, sagte Saxton und wandte sich zum Gehen.
    »Eine Frage«, sagte Arden. »Waren Sie und Dr. Smalls heute Abend verabredet?«
    »Sie meinen, warum ich in seinem Büro war?«
    Arden zuckte mit den Schultern.
    »Ich wollte zum Dinner. Mein Bruder hatte Geburtstag. Ich wollte nur schnell ein paar aktuelle Daten überprüfen. Unser Unternehmen ist stark von der Entwicklung neuer Produkte abhängig.«
    »Zum Beispiel von einem Heilmittel für Manna?«
    Saxton lachte. »Ich wollte, es gäbe eins. Aber eines Tages wird es so weit sein.«
    Arden ließ den Blick durch das Büro schweifen. Es war klein, bot einen schönen Blick auf den Hudson River und lag unmittelbar über den Schienen der Magnetschwebebahn. Der Schreibtisch war schlicht, hatte einen eyeScreen und einen schwarzen ergonomischen Stuhl.
    »Sind die wirklich so bequem, wie man sagt?«, fragte Arden und deutete auf den Stuhl.
    »Ich nehm’s an.«
    Arden setzte sich auf den Stuhl und spürte, wie dessen Form sich seinem müden Rücken anpasste. »Der ist wirklich toll.«
    Er drehte

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