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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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verdeckte den Blick auf die Mauer und die Spieler dahinter. Dann ertönte Dudelsackmusik, und die Zuschauer gerieten außer Rand und Band. Selbst im abgeschotteten VIP-Bereich war der Lärm ohrenbetäubend.
    Angetrieben von den Dudelsäcken, verließen die Braves ihre Deckung. Gemeinsam stürmten sie mit gesenkten Köpfen und vorgehaltenen Gewehren voran. Die Dudelsäcke spielten weiter, und die Menge grölte: »Vorwärts, vorwärts, VORWÄRTS!«
    Die Braves stürmten auf die Pittsburgher zu, die sich angesichts des nahenden Todes verzweifelt hinter ihre Deckungen duckten. Der Trainer von Pittsburgh brüllte über seine zerrissenen Linien hinweg, und langsam reagierte sein Team. Geschützt von der Steinmauer feuerten sie eine Salve auf die anstürmenden Braves, die jedoch wie eine angeschlagene Bestie weiterliefen.
    »Mein Gott, das ist ja furchtbar«, stieß Dolce hervor und schlug die Hand vor den Mund.
    »Das ist Entertainment«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    New York geriet leicht ins Wanken, doch mit einem Schrei erreichten die Angreifer die niedrige Mauer, sprangen darüber hinweg und durchbrachen die Linie von Pittsburgh.
    »Pittsburgh leistet tapfer Widerstand, hat aber nicht mehr genügend Leute, um die Schlacht zu überstehen«, sagte der Kommentator von ESPN. »Es würde mich überraschen, wenn Coach DiPassio weitere Männer in die Schlacht schickt. Es istnoch viel zu früh in der Saison, als dass er sich leisten könnte, so viele Spieler an einem einzigen Abend zu verlieren.«
    An der Seitenlinie starrte der Pittsburgh-Trainer inmitten seiner Assistenten über das Feld zur Kampflinie. Angewidert schüttelte er den Kopf, drehte sich zu seinem Verteidigungskoordinator um und fuhr sich mit dem Finger über den Hals.
    Ein Alarm ertönte auf dem Feld, das Signal für die Niederlage. Beide Mannschaften ließen ihre Waffen fallen, als Sharp, der New Yorker Trainer, mit seinen Assistenten aufs Feld joggte. Die schützende Plexiglasbarriere wurde gesenkt, und die Hitze der noch immer brennenden Hütten quoll auf die Zuschauerränge. Von den Flammen beleuchtet, drehten sich die blutverschmierten New Yorker Spieler zu den Zuschauern um und hoben triumphierend die Gewehre.
    Sharp und die anderen Trainer lächelten und klopften einander auf den Rücken, während die besiegten Pittsburgh-Spieler ihre Waffen auf dem Feld ließen und die Rampe zu ihrer Kabine hinunterschlurften.
    Das Spielfeld war nur noch eine Masse aus Schlamm, Trümmern und verbrannten Körpern. Ob Menschen oder nicht – Transkriptoren starben genauso.
    Dolce legte Roosevelt die Hand auf die Schulter. »Ich bin nicht in der Stimmung, noch mit jemandem zu reden«, sagte sie. »Lass uns nach Hause gehen.«
    Sie blinzelte und presste die Lippen aufeinander. Die Spiele waren für beide zu viel gewesen. Roosevelt drückte ihre Hand. »Ja«, sagte er. »Das ist nichts für uns. Gehen wir.«

Dekodiert
    T ommy Flynn vom Dezernat für Computerkriminalität wandte sich von seinem Monitor ab, als Arden hinter ihn trat und ihn mit dem Finger in den Nacken stieß. Flynn war Mitte vierzig und hatte langes grau meliertes Haar und einen struppigen Ziegenbart. Er und Arden waren vor Jahren Partner gewesen, damals, als sie noch in Midtown North Streife gegangen waren.
    Nun war Flynn Detective im Dezernat für Computerkriminalität, einer Einheit, die sich vornehmlich mit Computerbetrug und Hackern beschäftigte. Sie waren alle Cops, nur sahen sie nicht so aus.
    Arden zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Flynn gegenüber. Das Dezernat für Computerkriminalität war klein und im Keller eines der Reviere von Manhattan untergebracht. Nur wenige Detectives arbeiteten hier, jeder mit eigenem, direktem Netzanschluss. Zwar war die Computerkriminalitätsrate in New York gering, doch Flynn und seine Leute hatten mehr als genug zu tun.
    »Was führt dich hierher? Willst du ein bisschen Smalltalk machen?«, fragte Flynn.
    »Ich muss dich um einen großen Gefallen bitten«, sagte Arden und holte den Scanner aus seiner Tasche. »Ich möchte, dass du dir das mal ansiehst und mir sagst, was darauf ist.«
    »Wo hast du das her?«
    »Von einem Computer in den Genico-Laboren.«
    Flynn lehnte sich im Stuhl zurück und schaute verwirrt drein. »Sie haben dich eines ihrer Geräte scannen lassen?«
    »Nicht wirklich.«
    »Okay. Vergiss, dass ich gefragt habe.« Flynn schüttelte den Kopf und lächelte.
    »Was ist nun?«, fragte Arden. »Tust du mir den Gefallen oder

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