Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
Vom Netzwerk:
nicht?«
    Flynn atmete tief durch und verdrehte die Augen. »Gib mir den Scanner.«
    »Du bist ein guter Mann«, sagte Arden und drückte Flynn den Speicher in die Hand. »Lass dir nur von niemandem etwas wegen deinem langen Haar erzählen.«
    Flynn drehte sich um und schob den Scanner in sein eigenes Gerät.
    »Dir ist doch klar, dass ich sofort in meinen E-Trade-Account einloggen werde, wenn ich da irgendwelche Aktientipps finde, oder?«, sagte Flynn und legte die Finger auf die Tastatur.
    »Kein Problem, solange du mich mit fünfzig Prozent beteiligst.«
    Flynn machte sich an die Arbeit und ging die Daten durch. »Was genau suche ich eigentlich?«
    »Der Kerl, dem der Rechner gehört hat, von dem die Daten stammen, hat an einem Heilmittel gearbeitet.«
    »Einem Heilmittel für was?«
    »Manna.«
    »Oh …« Flynn räusperte sich verlegen. Er wusste von Ardens Tochter. »Dann wollen wir mal sehen, ob wir hier ein paar Antworten finden.« Neben seiner Exfrau gehörte Ardens alter Partner zu den wenigen Menschen, denen er erzählt hatte, dass seine Tochter erkrankt war.
    Ich lebe in der Vergangenheit, ging es Arden durch den Kopf. Exfrau, Expartner … Seine Tochter war das Einzige, das sich noch in der Gegenwart befand, und nun schwebte sie in Lebensgefahr, und er konnte nichts dagegen tun. Es trieb ihn beinahe in den Wahnsinn.
    Mit beeindruckender Schnelligkeit ging Flynn die Verzeichnisse und Dateien durch. Die Symbole flogen nur so über den Monitor.
    »Hmmm … Sie kommen demnächst mit einem neuen Heilmittel für Fettleibigkeit heraus«, sagte Flynn.
    »Was soll das sein? Eine Ermahnung, auf Mitternachtssnacks zu verzichten?«
    Flynn klopfte sich auf seinen runden Bauch und sagte: »Ist erblich bedingt. Einem Alkoholiker machst du ja auch keine Vorwürfe. Es ist eine Krankheit.«
    »Auch dafür habe ich eine Lösung: Hör mit dem Saufen auf.«
    »Seit wann bist du Mr. Empathie?«, erwiderte Flynn und hielt dann inne. »Hmmm …«
    Zwei Ordner schwebten auf dem Bildschirm.
    »Was ist?«
    Flynn öffnete die Ordner und ging den Inhalt durch. »Du hast doch gesagt, der Kerl habe an einem Heilmittel für Manna gearbeitet, nicht wahr?«
    »Jedenfalls haben mir das die Leute bei Genico gesagt.«
    »Offenbar hat er es bereits gefunden.«
    Arden schaute ihn verdutzt an. »Wie bitte?«
    Flynn nickte. »Hier steht es Schwarz auf Weiß. Sie haben das Heilmittel für Manna bereits. Sie haben es schon vor Monaten entdeckt.«
    Als Arden an diesem Abend an den Ruinen der Brooklyn Bridge vorbeifuhr, dachte er an den Tag zurück, an dem seine Tochter das Licht der Welt erblickt hatte. Er erinnerte sich an das schreckliche Gefühl, von den Ärzten und Krankenschwestern abhängig zu sein. Von Menschen, die er nicht kannte. Es war seltsam, sich völlig auf Fremde verlassen zu müssen. In seinem ganzen Leben hatte Arden sich nicht so hilflos gefühlt.
    Jahre später war sie dann krank geworden. Wieder saßen sie in diesen sterilisierten Räumen, und wieder kamen die Ärzte und Krankenschwestern, nur hatte diesmal keiner von ihnen eine Antwort. Und auch das Gefühl der Hilflosigkeit war zurückgekehrt. Arden hasste dieses Gefühl – fast so sehr wie die Krankheit, die seine Tochter umbrachte.
    Sie haben schon ein Heilmittel für Manna.
    Irgendjemand hatte ihn angelogen, und deshalb lag seine Tochter im Sterben.
    Dieses Mal fühlte Arden sich nicht hilflos, dieses Mal tobte die Wut in seinem Inneren.

Der Transkriptor
    L icht an. Dimmen.« Roosevelt schloss die Wohnungstür hinter sich, legte die Schlüssel auf den Küchentresen und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein. Der Monitor schob sich aus dem Boden, schaltete sich ein und zeigte stumme Bilder der heutigen Schlacht.
    »Mein Gott, ich weiß überhaupt nicht, wie die Menschen so viel Gewalt ertragen können«, bemerkte Dolce, als sie sich die Schuhe auszog.
    »Appetit auf Gewalt hat es schon immer gegeben. Denk nur an die Gladiatoren im Alten Rom. Die Menschen lieben blutige Spektakel. Ich weiß noch, wie man mich bei einem Spiel gegen Boston mal übel gefoult hat. Kurze Zeit war ich sogar bewusstlos. Ich hatte eine Woche später immer noch Kopfschmerzen. Aber dadurch habe ich es in jede Nachrichtensendung geschafft. Alle haben sich die Szene immer wieder angeschaut. Die Menschen lieben die Gewalt. Das liegt in unserer Natur.«
    »Willst du damit sagen, es ist genetisch bedingt?«, fragte Dolce.
    Roosevelt dachte kurz nach. »Vielleicht. Aber ich bin noch nicht bereit,

Weitere Kostenlose Bücher