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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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kein Brocken werden kann. Es würde mich töten. Hat Prophet dir auch davon erzählt?«
    Edoron nicke.
    »Weil du zu dem Zeitpunkt zu viel Angst vor deiner Magie hattest.«
    Ich wollte widersprechen, aber das wäre gelogen gewesen, also beschränkte ich mich darauf, mich zu enthalten.
    »Klammer dich nicht an Fehler, von denen du nicht weißt, ob es tatsächlich welche sind. Letzten Endes bist es schließlich doch du, der versucht die Welt zu verändern. So oder so. Und niemand hat je gesagt, dass das einfach ist.«
    Ich hab nie drum gebeten, dachte ich. Aber ich hatte es begonnen und zwar nicht nur wegen Silvana. Ich hätte mich weigern können. Auch nicht wegen irgendeiner dahergelaufenen Prophezeiung, die ich nicht mal kannte. Nein, ich hatte meine Reise angefangen, weil ich es satt hatte. Diese sinnlose Willkür des Mordens und außerdem wegen dem Buntschopf, von dem ich selbst behauptete, er wäre die Verkörperung der Magie, der alten Macht.
    Meine Zweifel wurden ausgelöscht. Ich wollte es zumindestens versuchen. Und wenn Edoron wirklich recht damit hatte, dass mein Formwandeln mich fast getötet hatte, weil ich mich gefürchtet hatte, dann sollte es nicht allzu schwer sein das zu vermeiden.
    »Na schön«, flüsterte ich. Das war Prophets Stichwort um davon zu flattern.
    Ich nahm mir einen Moment. Besann mich auf denjenigen, der ich einmal gewesen war. Diesen Natur liebenden, lebensbejahenden und meistens ganz schön unbedachten, naiven Brocken. Ich hatte Jahrhunderte so gelebt und vergessen hatte ich mich noch nicht. Ich atmete betont ruhig als das grüne Licht die Rückkehr dieses Tölpels verkündete. Der schwere Stein schien mich in dem Moment zu erdrücken, in dem ich mich vorm Formwandeln fürchtete. Ich schüttelte diese Angst ab, indem ich an meine schöne Zeit als Brocken erinnerte.

Ausbruch
    Die Formwandelung kostete mich mehr Zeit als sonst, aber es klappte. Loron und Edoron bekamen große Augen. Und obwohl sie doch gewusst haben mussten was passieren würde schienen sie überrascht. Ich las sogar ein wenig Furcht in Lorons Augen. Das war aber vielleicht gar nicht so schlecht.
    »Männer hierher!«, brüllte Edoron. Ich merkte, dass es Zeit für mich wurde zu handeln, aber ich wollte doch nichts kaputt machen! Edoron warf mir einen Blick zu, der mir deutlich machte mich jetzt bloß nicht zurückzuhalten. Beide zogen ihr Schwert und schneller als ich gucken konnte drängten die anderen Tsurpa ins Zelt. Draußen war es inzwischen dunkel geworden.
    »Brocken!«, schrie einer. Ich begann zu wüten. Zerriss hemmungslos das Zelt. Griff mir eine der Zeltstangen, das Tuch des Zeltes legte sich über uns. Ich schlug wild um mich. Flügelschläge, die hinter dem ehemaligem Zelt ertönten, verrieten mir, dass Boris da war.
    »Drache!«, schrien Männer draußen, nun vollends alarmiert. Ich zerfetzte den Stoff weiter und stürmte nach hinten hinaus. Die Männer folgten mir allen voran Edoron.
    Ich rannte zu Boris. Sobald er mich und Edoron nah genug bei sich wusste, spie er Feuer und erschuf eine gigantische Feuerwand, die die anderen Männer zurückdrängte und für einen Augenblick erblinden ließ, da das Feuer so grell leuchtete und eine gewaltige Hitze entfachte.
    Edoron trat an mich heran und drosch mit seinem Schwert auf mich ein, wohl wissend, dass er mich nicht verletzen konnte. Ich meinerseits schlug zurück, wohl etwas zu doll, denn Edoron wurde zurückgeschleudert. Doch bevor ich mir überhaupt Sorgen um ihn machen konnte, stürmte er kämpferisch auf mich zu. Einen Kampfschrei hinausbrüllend.
    Ich sah Wut in seinem Gesicht. Echte Wut. Noch nie hatte ich die Miene eines Mannes so erzürnt gesehen. Es war eine steinharte Grimasse voller Angriffslust. Wieder hielt ich gegen seinen Angriff stand und nochmals spuckte Boris Feuer.
    Mir wurde es eindeutig zu heiß. Ich packte Edoron kurzerhand, warf ihn mir über die Schulter und ließ nicht los. Währenddessen wehrte er sich mit aller Macht, so dass ich schon dachte, er hätte es sich anders überlegt.
    Zu spät, dachte ich. Er zappelte unaufhörlich und schlug weiter mit seinem nutzlosen Schwert auf mich ein. Augenscheinlich versuchte er, sich meinem Griff zu entwinden. Doch ich war zu stark, sogar wenn er es ernsthaft gewollt hätte. Ich kletterte einhändig auf Boris Rücken. Hoffentlich konnte er mein Gewicht tragen …
    Ein letzes Mal entfachte Boris sein Inferno, ehe er sich in die Luft erhob.
    Als ich sicher war, dass wir außer Sichtweite

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