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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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umzingelt. Sie waren ungeheuer stark, rangen beide nieder, töteten sie, zerrissen sie und behandelten sie wie ihre Jagdbeute.
    Ich riss erschrocken die Augen auf.
    »Boris, kannst du fliegen?«, fragte ich sofort.
    »Du bist momentan zu schwer.«
    »Ich rede nicht von mir. Ich möchte, dass du gemeinsam mit Edoron und Trunkfee, verschwindest.«
    »Was ist los?«, wollte Edoron wissen.
    »Weißt du etwas von menschenfressenden oder vielmehr allesfressenden Monstern, die hier leben sollen?«
    Ich sah, wie Edoron versteifte. Es gab sie also wirklich!
    »Also weißt du, wovon ich rede«, stellte ich nüchtern fest. »Wenn ihr hier bleibt, werden sie euch töten.«
    »Wir werden es wohl mit ein paar aufnehmen können.«
    »Auch mit ein paar Hundert, Edoron?« Edoron schüttelte den Kopf.
    »Dann müsst ihr gehen!«, forderte ich entschlossen. Ich sah den Widerwillen in Boris und Edorons Augen. Doch sie gehorchten schließlich und Edoron kletterte auf Boris‘ Rücken. Grimmig dachte ich daran, dass Edorons Vorstellungen so wohl nicht ausgesehen hatten.
    »Was sind das für Wesen?«, fragte ich Edoron und Boris noch, aber beide wussten es nicht.
    »Skoronos kennt ihr Geheimnis. Zu guter Letzt war der alte Knabe doch noch für etwas gut«, kicherte Trunkfee. »Aber er weilt nicht mehr unter uns. Ist abgenibbelt … Einfach so. Hat aber noch sein Geheimnis versteckt, damit du es finden kannst.« Ich sah die kleine Fee stirnrunzelnd an. Sie schien sich blendend zu amüsieren. Hatte sie sich etwa Quellwasser mitgeschmuggelt? Ihre Augen waren trüb und sie wirkte leicht angetrunken.
    »Die Zeit läuft ab. Die Hexe wird wiederkehren, doch der Magier bleibt verschwunden.« Trunkfee hatte mich eiskalt erwischt. Ich verstand beinah nichts von dem was sie da sagte. Doch war es nicht das erst Mal, dass ich das Gefühl hatte sie prophezeite mir etwas. Als ich mit Skorn aufgebrochen war, da hatte ich auch das Gefühl, dass sie mir etwas prophezeite und die Sache mit dem Splitter konnte als diese Prophezeiung gegolten haben.
    Konnte es sein, dass diese Fee, wenn sie betrunken war, die Zukunft sah? Bevor ich weitere Fragen stellen konnte, bewegten sich Schatten in der Dunkelheit. Ein eisiger Hauch streifte mich und ließ meine Seele gefrieren.
    »Verschwindet!«, schrie ich die anderen an. Sie hoben ab. Es dauerte nur Buchteile von Sekunden, ehe die Finsternis sie verschluckte.
    Ich spürte die Armee der Schatten anrücken. Ich war mir nicht schlüssig, ob sie mir etwas antun konnten. Da ich nicht scharf darauf war das am eigenen Leib zu erfahren, begann ich zu rennen. Ich hörte Prophet irgendwo flattern. Sie war bei mir. Ich hoffte nur, dass sie da oben sicher war.
    Während ich rannte, spürte ich durch den Boden, wie sie von allen Seiten angeströmt kamen. Mir wurde siedend heiß bewusst, dass sie schneller waren als ich. Ich kam zu einem jähen Halt, als sich auch vor mir die Schatten erhoben. Ich erkannte, wo ich war. Ich war genau an der Stelle, an der sie Boris und Edoron zerfleischt hatten.
    Sie hatten mich umkreist. Es gab keinen Weg an ihnen vorbei. Sie schnaubten, warteten auf eine Reaktion von mir. Ihr fauliger, heißer Atem hüllte mich ein.
    Der, der mir mit seiner Fratze am nächsten kam, bekam meine Faust zu spüren. Einen gewöhnlichen Mann hätte das umgehauen, aber dieses Vieh war nur ein Stück zurückgetaumelt, hatte sich geschüttelt wie ein Tier und kam wieder auf mich zu. Bevor ich überhaupt noch einmal reagieren konnte, sprang die ganze Schar mich an. Ihre massigen rot-lila farbigen Körper walzten mich nieder. Scharfe, lange Krallen ratschten über meinen schützenden Steinpanzer und hinterließen Rillen.
    Sie konnten mir was tun. Sogar sehr viel! Es war, als ob der Stein Butter oder eine zu schälende Mandarine wäre und nur den Moment hinauszögerte in dem sie ihn vollends durchdrangen und an mein Fleisch kämen. Stein brach berstend unter ihrem Angriff.
    Ich bekam es mit der Angst zu tun. Schlug wild geworden um mich, aber diese Biester waren zu viele und dabei noch so stark, dass ich nicht die geringste Chance hatte.
    Ihre überlauten Knurr-und Grolllaute taten mir in den Ohren weh. Ihre schwarzen Augen gierten gnadenlos nach mir. Geifer tropfte ihnen aus dem Mündern mit den messerscharfen, krummen und schiefen Zähnen, die mich spitz und lang anspotteten.
    Ich wehrte mich weiter erfolglos. Je mehr ich mich jedoch wehrte, desto mehr dieser Kreaturen schienen sich auf mich zu stürzen. In heller Panik

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