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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Angst.
    »Ich bin kein Eindringling«, versuchte ich ruhig zu erklären.
    »Ich - « weiter kam ich nicht, da ich mich von einer Gruppe Halbstarker bis junger Erwachsener umzingelt sah. Ich war unangenehm überrascht und es verärgerte mich, dass sie allesamt ihre Zauber bereithielten.
    Ich grummelte missgestimmt vor mich hin, vergrub meine Hände in den Taschen der zu kurzen Hose und wurde widerstandslos von diesen Grünschnäbeln in die Nähe von Silvanas Hütte eskortiert. Ich wäre zu gern aus der Haut gefahren.
    Jetzt, als ich wieder von Menschen umringt war, merkte ich erst wie schwer es mir fiel mich ihnen anzupassen. Ich kam gerade nicht auf so viele Menschen klar. So lange war ich allein gewesen, nicht lange in Hinblick auf mein Leben, aber lange genug, um eine gewisse Scheu zu entwickeln. Warum war ich bloß zurückgekommen? Weil irgendeine dahergelaufene Wölfin meinte mich auf den Pott setzen zu müssen? Blödsinn!
    Ich nahm mich an die Kandare, wobei ich nicht sicher zuordnen konnte, ob ich verärgert oder sehr verängstigt war. Sei’s drum.
    Man bedeutete mir zu warten. Der Großteil der Gruppe bewachte mich, während ein kleineres Grüppchen aus drei Personen mitsamt dem Knirps in Richtung Hütte marschierte.
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Konnte das denn wahr sein?!
    Ich schreckte alle damit auf, dass ich mich nur auf den Boden setzte. Vermaledeit, wäre ich heute doch nur nicht aufgestanden!
    Wenigstens versuchte ich den heutigen Ereignissen etwas Gutes abzugewinnen, so hatte ich heute beispielsweise bewiesen, wie gut ich meine Fähigkeiten derweil beherrschte. Von einem ins andere ohne groß zu denken, das war schon eine Leistung. An einem normalen Tag, an dem ich einfach nur meines Weges ging, wäre es mir gar nicht aufgefallen. Im Nachhinein wunderte ich mich selbst, wie sehr mir das Formwandeln nun schon zur zweiten Natur geworden war.
    Ich überprüfte mich. Ließ eine kleine unauffällige Flamme in meiner Hand sirren und Wasser dieses Flämmchen umschließen. Das funktionierte leicht wie das Atmen. Ein kleines Schmunzeln umspielte meine Mundwinkel. Meine Muskeln fühlten sich ungewohnt steif an, als würden sie Lächeln gar nicht mehr kennen.
    Ich seufzte.
    Durfte nicht darüber nachdenken, warum ich einfach verschwunden war. Denn gerade vermisste ich meine kleine Prophet mehr denn je. Einfach durch ihr Gefieder streicheln, um ruhiger zu werden oder ihren lieblichen Gesang hören, um abgelenkt zu sein. Auch nur das vertraute Flattern ihrer Flügel – egal was!
    Eine tiefe Männerstimme scheuchte mich aus meinen Gedanken. Ich identifizierte sie sofort als Diegos. Pah! Der Letzte, den ich hätte sehen wollen. Warum hatten sie den nicht unlängst rausgeschmissen?!
    Der Knirps erzählte ihm aufgebracht fiepsend, was sich zwischen uns zugetragen hatte.
    Der Menschenkreis um mich herum lichtete sich ein Stück zu einer Passage, damit Diego durchkommen konnte.
    Er sah mich mit harter Miene an. Für einen winzigen Moment entglitten ihm seine steinernen Züge, als er mich erkannte.
    »Was willst du hier?«, fragte er forsch.
    »Das gleiche könnte ich dich fragen!«, spuckte ich aus. Seine Augen durchstachen mich böse. Doch anders als damals hatte sein Blick keinen Effekt mehr auf mich. Stattdessen stellte ich mich auf meine Füße und starrte ihn ebenso stählern an wie er mich.
    »Ich werde dich nicht noch einmal fragen!«, mahnte er nach einigen Augenblicken des sturen Starrens.
    »Was geht es dich an?«, fragte ich verächtlich zurück. Diego führte seine Hand zu seinem Schwert in der Scheide an seinem Gürtel und machte einen entschlossen Schritt auf mich zu. Packte mich am Kragen und hielt mir das Schwert an die Kehle. Ich sah ihn nur ungerührt an.
    »War das also immer dein Begehr? Zu dumm nur, dass du mich nicht umbringen kannst!« Er presste sein Schwert ein wenig fester an meinen Hals mit einem Lächeln, das siegessicher sagen wollte: Das werden wir sehen!
    »Ich warne dich, Diego!«, mahnte ich giftig. Er lachte kühl.
    Da er anscheinend an Unterkühlung litt dachte ich, es wäre nur nett, wenn ich ihm ein wenig einheizte.
    Also kanalisierte ich die Hitze des Drachenfeuers zu einem geringen Buchteil in sein Schwert. Nur so sehr, dass er sich seine dreckigen Pfoten an seiner eigenen Waffe verbrannte.
    Ich begann meinerseits ein wenig gehässig zu lächeln, als ich merkte, wie die Hitze sich von der Schwertspitze zum Schaft vorarbeitete.
    »Verbrenn dich nicht!«, sagte ich noch

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