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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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doch sonst immer gemocht hatte.
    Eine ruhige Ecke in der ich mich zusammenkrümmen konnte und mich kein Geräusch belästigte. Wo mich nichts belästigte. An dem alles einfach war, weil alles was war ich war. Wo ich mich so klein und unbedeutend machen konnte, dass mich niemals irgendwer finden würde, so sehr derjenige auch suchte.
    Und ich formwandelte abermals in Kaliß, den Menschen, der die Hitze des Feuerkolosses innehatte und dessen Haut steinern war.
    Ich ließ mich wie ein Sack zu Boden fallen, schniefend und schluchzend. Immer unerbittlicher bis mir die Luft zum Atmen fast wegblieb und auch das lauteste, innigste Schluchzen und Weinen mich nicht befreien konnte. Ich hatte das Gefühl zerbrechen zu müssen, aber ein strengerer Teil von mir, den ich noch gar nicht kannte, ließ das nicht zu.
    Er forderte mich heraus einen Fuß vor den anderen zu setzen und weiterzugehen in der verlorenen Hoffnung irgendwo in dieser kalten Watte aus weichem Schnee etwas zu finden, das mich heilen konnte.
    Nebel vor mir, Nebel hinter mir, Nebel überall. Ich kam mir so verloren vor.
    Dennoch setzte ich meinen Weg fort, ohne eine bestimmte Richtung. Diesen Landstrich kannte ich nicht. Es gab also keine Wegbeschreibung an die ich mich hätte klammern können.
    Lief tief in einen Blizzard. Der Sturm pfiff ohrenbetäubend und ich machte mich wieder zum Brocken, um diesen Verhältnissen trotzen zu können. Weit sehen konnte ich nicht und obwohl ich anfangs dachte hier allein zu sein, vermeinte ich dann und wann jemanden im Sturm und Schnee tanzen zu sehen. Doch waren diese Erscheinung flüchtig und mehr einer Einbildung gleich als etwas Echtem.
    Immerzu wenn ich den Punkt erreicht hatte, an dem ich gedacht hatte so jemanden zu sehen, war dort nichts. Wenig später tanzte wieder etwas vor mir. Ich sah die kreisenden, eleganten Bewegungen, die mir vorkamen, als würde jemand dem Schnee begrüßen. Mir wurde klar, dass es, wenn es überhaupt etwas war, wohl nur die Schneegrazien gewesen sein konnten.
    Fortan mied ich die Erscheinungen und ging ihnen nicht mehr entgegen.
    Ich hatte kein Interesse auf irgendwen zu treffen. Wollte allein sein und in aller Ruhe in meinem Selbstmitleid schmoren. Als ich auf einen kleinen Felshügel traf, versuchte ich mich dort einzurollen und die Schotten vor der Welt zu verschließen. Dumm war nur, dass die Welt mich umgab, der ich entfliehen wollte und ich außerdem noch rastlos war. Ich hielt es nicht lange aus, dort einfach nur zu hocken, weil mich dann die Erinnerungen noch härter trafen. Also lief ich unruhig auf und ab. Schließlich begann ich, den Felshügel unermüdlich zu umrunden.
    Hey, da is ja der Trottel vom Dienst! Als unbeweglicher Haufen hast du mir besser gefallen, da musste ich dir wenigstens nicht hinterherschnüffeln! Was nebenbei bemerkt, bei diesem Witterungsverhältnissen nicht so leicht ist.
    Ich kam abrupt vor der schwarzen Gestalt der Wölfin zum Stehen. Ihr Fell glitzerte und starrte vor Eis. Ihre Ohren und ihre Nase waren ebenfalls betroffen.
    Was guckst du so blöd aus der Wäsche? Hast mich etwa schon vergessen?
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    Gut, dann muss ich ja wenigstens irgendeinen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen haben, Hohlbirne!
    »Bist du hier, um mich zu beleidigen? Verzieh dich!« Ich trat mit meinem Fuß in den Schnee, so dass die Wölfin einen Schwall abbekam.
    Ganz schön zickig heute , stellte sie nur nüchtern fest und schüttelte sich den Schnee vom Pelz. Sie rührte sich nicht und starrte mich nur unablässig an.
    »Verschwinde!«, brüllte ich sie an und trat dabei einen großen Schritt auf sie zu. Sie wich zwar zurück, aber nur, um aus meiner direkten Reichweite zu sein und schüttelte heftig ihren Kopf. Ihre klugen Augen sahen mich entschlossen an.
    Idiot! Du verleugnest und verrätst alles. Alles wofür deine "ach so geliebte Prophet" gelebt hat und letztlich gestorben ist. Ich zuckte bei Prophets Namen schmerzlich zusammen.
    »Woher willst du das wissen?«, schrie ich sie zornig an. Was bildete sich diese blöde Wölfin nur ein?!
    Du lässt ihr Opfer umsonst gewesen sein und das weißt du! Ich folge dir nun schon seit Monaten. Und nicht nur das: Auch deine Freunde lässt du im Stich. Während du ziellos durch die Gegend rennst, sind deine Freunde bemüht Magier zu finden. Haben sogar schon einige gefunden, doch ohne jemanden der einen Draht zu den Strömen hat ist das ein überaus schwieriges Unterfangen, aber all das interessiert dich ja

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