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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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kurz bevor Diego aufjaulte, sein Schwert fallen ließ und ungläubig seine Hand betrachtete.
    »Du!«, spie er aus.
    »Diego! Was ist da los?« Noch ehe Diego antworten konnte, sah ich mich mit Edoron konfrontiert. Auch er brauchte einen Moment um mich zu erkennen.
    »Golem …«, flüsterte er. Doch anders als Diego ließ er wirklich alle Gesichtszüge entgleisen und schaute mich rätselnd an. Als hätte ihn das an etwas erinnert, schaute er auf Diegos Hand. Er stellte den Kopf schräg, und suchte nach Antworten auf die etlichen Fragen in seinem Kopf. Ich nahm an, dass die lauteste war was aus mir geworden war.
    Ich senkte den Kopf und merkte gar nicht, dass mein ernstes Gesicht nichts von seinem Ernst verloren hatte.
    »Ich möchte zu Silvana«, sagte ich und hob dabei den Blick wieder auf Augenhöhe mit Edoron und aus irgendeinem Grund schüttelte er mit blanker Miene den Kopf.
    »Die Großmagierin ist nicht zu sprechen«, sagte er schließlich schlicht. Ich wurde das Gefühl nicht los dieser kuriosen Situation entfliehen zu müssen. Dennoch hielt ich mich selbst streng zurück.
    »So?«, fragte ich kalt.
    Edoron nickte bestätigend.
    »Sie ist derzeit abwesend«, sagte er.
    »Und wo kann ich sie finden?« Edoron sah zwar so aus, als hätte er diese Frage erwartet, aber erfreut wirkte er nicht.
    »Gar nicht. Sie ist derzeit nicht zu greifen.« Ich erschrak innerlich. War ihr etwas zugestoßen? Kalt erfasste mich die Klaue der Angst. Ich fröstelte und sah mich um. Diese ganzen Leute hier störten mich mehr denn je. Edoron bemerkte meinen Blick und setzte an sie fortzuschicken, doch ehe er überhaupt ein Wort sagen konnte, meinte ich nur in möglichst lässigem Tonfall:
    »Dann geh ich mal wieder.« Ich hatte einfach zu viel Angst nun auch noch schlechte Nachrichten über Silvana zu hören. Wenn ich sie nun auch noch verlor – wie sollte ich das ertragen?
    Edoron tat das richtige und ließ mich fliehen. Mit einem leichten Nicken entließ er mich. Als ich mich auf den Weg zum Waldesrand machte, hörte ich noch, wie er den anderen Anweisung gab mich passieren zu lassen, sollte ich noch Mal auftauchen.
    Kurz vorm Waldrand drehte ich ab. Ich wollte jetzt gerade keine Gesellschaft von der Wölfin. Ich wollte meine Ruhe und darum ging ich zur Quelle in der Hoffnung, dass nicht auch dort schon die Überbevölkerung Einzug gehalten hatte.
    Ich ließ mich an einem Baum nieder. Ruhe! Ein paar Mal atmete ich tief ein und aus und langsam kam die ersehnte Erleichterung. Mich hatte das Zusammentreffen mit so vielen Menschen erschöpft. Ich hatte ja auch nicht damit gerechnet, aber normal war das trotzdem nicht.
    Ich schloss die Augen und schluckte hart. Was war mit Silvana? Was nur? Diese Frage marterte mich und je länger ich grübelte, desto schlimmer wurden die Vorstellungen was mit ihr geschehen sein könnte .
    Ein knackender Zweig schreckte mich auf. Ich sah mich hektisch um. Weil niemand zu sehen war, schloss ich abermals die Augen und schob es auf die Nerven, doch nach einigen Augenblicken knackte es wieder. Es kam näher.
    Nochmals schaute ich mich um und stand schließlich müde auf. Zwischen den Zweigen eines Busches ganz in der Nähe sah ich einen braunen Schopf und bleiche, junge Haut durchschimmern. Es war der Knirps, ganz toll!
    Ich seufze und wisperte beschwörend zu mir selbst, dass er verschwinden möge. Dummerweise tat er das nicht. Seine tellergroßen Augen funkelten neugierig in meine Richtung. Kaum hatte ich ihn gesehen wurde mir schon wieder anders. War das noch zum Aushalten?
    »Ich seh dich«, rang ich mir schließlich zu sagen ab. Der Kleine zuckte deutlich sichtbar zusammen. Schüchtern schob er ein paar Blätter und Zweige seines Verstecks beiseite und sah mich einen Moment lang nur an.
    »Du?«, fragte er leise. Ich nickte. Worauf sollte das nun wieder hinauslaufen?
    »Kann ich zu dir kommen?« Es war eine ziemlich überflüssige Frage, wenn man bedachte, wie nah er schon an mir dran war.
    »Was willst du?«, fragte ich forsch, woraufhin er sich schnell wieder hinter dem Busch versteckte.
    »Wissen, wie du das gemacht hast, mit meinem Feuerball, mein ich. Und«, er seufzte und suchte nach seinem Mut, »… und woher du die Narbe in deinem Gesicht hast. Bist du ein Magierkrieger?«
    Ich ließ mich genervt auf den Boden plumpsen. Krieger? Ich und ein Krieger?! Wohl kaum, eher ein Flüchtling.
    Meine Finger betasteten kurz die Narben, die der Fäulnislebende in meinem Gesicht hinterlassen hatte. Die

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