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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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der der Hexe überschattete inzwischen machtvoll alle anderen. Ich erschrak. Wie konnten ein paar Monate so viel Unterschied machen? Versuchte mir einzureden, dass es nicht so wichtig war – noch nicht. Doch nun, da ich dessen gewahr war, ärgerte ich mich sehr über die verlorene Zeit.

Heimkehr
    Mir wurde schon anders, als ich die Steppe erblickte, die zu Silvana führte; ganz anders. Schlecht und als hätte ich einen Bauchschmerzen bereitenden Wurm im Bauch. Ich fühlte mich so unwohl. Hatte sie enttäuscht, besorgt und allein gelassen.
    Wahrscheinlich war es deshalb auch so schwer, weil ich sie enttäuscht und im Stich gelassen hatte und diese Enttäuschung nun zu sehen bekommen sollte.
    Ich versuchte diese Gedanken zu streichen, während wir die Steppe durchquerten. Je näher wir dem Wald allerdings kamen desto aufgeregter wurde ich. Am Wald hielt die Wölfin, die vorher noch schweigend neben mir her gelaufen war.
    »Was ist?«, fragte ich angespannt
    Ich werde auf dich warten. Denn insbesondere Edoron würde mich ansonsten auf der Stelle zu jagen beginnen und auch die anderen … Klingenwölfe haben eben keinen guten Ruf.
    »Aber – !«
    Ich weiß … Angst ist ziemlich leicht zu erschnüffeln, Tölpel.
    Ich formwandelte mich zum Menschen und wagte mich allein in die Höhle des Löwen. Schon lange bevor wir den Wald überhaupt erreicht hatten, war mir die Unruhe aufgefallen. Der Wald war nicht mehr so still und friedlich wie er sonst immer gewesen war. Ich hörte fremde Stimmen und stieß kurz nachdem ich den Fluss überquert hatte auf einige Zelte.
    Ich seufzte und hielt an. Wie konnte ich einfach zu den anderen gehen, als ob nichts geschehen war? Schon allein mit mir war etwas geschehen. Dann hier Zelte vorzufinden … Mein einstiges Heim war offenbar zu einem Unterschlupf geworden und einer notdürftigen Akademie für Magier. Vielleicht auch für Tsurpa?
    Ich wusste es nicht sicher, aber die Geräusche, die von Silvanas Hütte zu mir herüber wehten klangen, als würde jemand Zaubertechniken und Kampftechniken unterrichten.
    In aller Heimlichkeit stibitzte ich mir Kleidung aus einem der Zelte und versteckte mich im Wald. Wartete auf den Abend in der Hoffnung, dass es dann ruhiger wäre und nebenbei verzögerte ich so den Moment in dem ich meinen Freunden in die Augen blicken müsste. Fuhr mir nachdenklich mit der Hand durchs Gesicht. Wie sollte ich jenen begegnen, die ich vor Monaten das letzte Mal gesehen hatte? Wie würden sie reagieren?
    Ich erinnerte mich wieder und wieder daran, dass ich nichts verbrochen hatte, doch fühlte ich mich, als wäre ich ein hundsgemeiner Verbrecher, der nun zu seiner Urteilsverkündung antreten durfte.
    Ich hatte schon auf den Weg hierher dauernd darüber nachgedacht, wie ich meinen Freunden gegenübertreten sollte und auch da war mir nichts eingefallen. Ich beschloss es einfach auf mich zukommen zu lassen, denn was ich auf dem Weg hierher nicht geschafft hatte, würde ich auch nicht in ein paar Stunden erreichen.
    Dennoch war ich unglaublich nervös und wie ein Vorbote war mir übel und mein Hals war wieder die bekannte brennende Wüste. Je weiter der Tag voranschritt, desto schlimmer wurde das. Mit Anbruch der Dämmerung glaubte ich schon wieder umkehren zu müssen, doch wusste ich, dass ich kein Feigling sein wollte. Davon abgesehen, was hatte ich zu verlieren?
    Selbst jetzt drangen noch etliche Stimmen von Silvanas Hütte zu mir. Dennoch konnte ich nicht mehr warten, ansonsten verließ mich wohl möglich völlig der Mut.
    Kribbelig stand ich auf. Hatte den Knirps, der gerade an mir vorbeilaufen wollte, gar nicht bemerkt.
    »Eindringling!«, kreischte er alarmiert mit seiner piepsigen Knabenstimme. Seine Augen waren panisch weit aufgerissen und er war kreidebleich geworden. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, dass irgendwer in dieses Schutzzauber belegte Land eindringen könnte. Nach nur einem winzigen Augenblick hatte er sich wieder gefangen und mit kreisenden Bewegungen erschuf er zwischen seinen Händen einen Feuerball. Ich hob die Arme, um ihn zu bedeuten, dass ich keine Bedrohung darstellte, doch sah ich schnell, dass er das ganz anders sah.
    Blitzschnell machte ich meine menschliche Haut steinern. Gerade rechtzeitig, um nicht durch einen Feuerball ums Leben zu kommen. Abgesehen von abgefackelten Haaren, die furchtbar stanken, blieb ich unbeschadet. Das wiederum schien den Kleinen schrecklich zu beeindrucken, denn er erstarrte in grauenerfüllter

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