Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
den Tsurpa zu und setzte sich provokant auf dessen Schoß. Dieser ließ es widerwillig geschehen.
    »Mein lieber Skorn …« Sie hob sein Kinn mit der Rechten, so dass er ihr in die Augen sehen musste. Es lag noch immer dieser Tsurpa-Blick darin, aber auch den würde sie ihm austreiben. Sie hatte schließlich noch nie versagt, und erst recht nicht, wenn es darum ging jemanden zu brechen. Egal, ob es ein Krieger oder sonst irgendwer war. Es machte nur einen zeitlichen Unterschied.
    Spätestens wenn sie ihn zwang seine eigene Hexe zu töten und seine eigene Familie, würde er ewig ihrer sein. Alles was sie dafür tun müsste war, seinen Geist dauerhaft zu täuschen. Dann müsste sie diese Sykora aufzuspüren und seine Kinder mit seiner Frau. Sie lachte leise. Die Vorstellung wie Skorn völlig verzweifelt der Frage gegenüberstand, ob ihm Freund oder Feind ins Gesicht blickte und er sich letztlich für ihre Täuschung entschied, breitete ihr große Vorfreude. Seine ach so Geliebten würden durch seine eigene Hand sterben. Sobald er diesen Fehler erkannte, wäre er zerstört und sie könnte endlich seiner Macht habhaft werden. Tragisch, schön Tragisch!
    Sicherlich könnte sie ihn auch einfach durch eines ihrer Tore jagen, aber erstens würde ihr der ganze Spaß dann entgehen und zweitens waren sie nicht in der Nähe eines solchen.
    »Es muss nicht so laufen«, flüsterte sie und strich ihm mit der Hand über die Wange. Wo sie ihn berührte stoben Nadelfeine Stromstöße in seinen Körper. Skorn schrie lauthals auf.
    Tsurpa waren immer am empfänglichsten für die Waffen ihrer eigenen Hexen. Silvia schüttelte den Kopf und lachte vergnügt.
    Sie stand wieder auf und schritt zum Fenster.
    »Alles was ich von dir verlange ist eine winzige Information: Wer hat den Splitter meines Tores?« Von der Hexe ausgehende Dunkelheit verfinsterte den Raum bis ihn nur noch blaue Blitze durchzuckten und direkt auf Skorn zuschossen.
    Es waren alles nur Täuschungen, aber dabei verdammt echt. Skorn zitterte vom vorgegaukeltem Strom so sehr, dass er nicht mal mehr schreien konnte. Der Stuhl zerbarst unter ihm. Regungslos und völlig kraftlos blieb er am Boden liegen. Er japste und schnappte nach Luft.
    Seit Wochen erfuhr er nichts außer Folter. Tag für Tag. Und, dass die Blitze nur vorgetäuscht waren, machte keinen Unterschied mehr. Sie waren zu nah am Original.
    »Golem … hatte ihn«, keuchte er angestrengt »Aber … aber … er ging … verloren.« Tag für Tag erzählte er ihr dasselbe. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Nicht einmal den Wortlaut änderte er. Er war stur und dickköpfig.
    Ihr Gesicht nahm einen giftigen Ausdruck an.
    Von jedem hörte sie diese Geschichte. Doch war es schwer zu glauben, dass angeblich niemand etwas genaues wusste, wenn ihr zukünftiger Gefährte so mächtig wäre. Ungeduldig klopfte sie mit den Fingerkuppen auf den Fenstersims an den sie sich gelehnt hatte.
    Vielleicht konnte sie ihren Magier noch nicht finden. Aber vielleicht konnte dieser Skorn ihr noch nützlich sein. Wenn sie ihn vergiftete und dann ganz in der Nähe von Diego und diesen Narren aussetzte. Ein Gift, das nur durch starke Magie geheilt werden konnte …
    Wenn sie das tat, vielleicht bekam sie dann wenigstens heraus wie mächtig ihr Gegner jener namens Golem war.
    Sie lachte böse. Oh ja, das wäre eine Idee! Aber dieser Golem gab ja vor keine Kräfte mehr zu haben. Na, erst Mal würde sie die Unterredung mit dem Orakel abwarten, denn ihr verweigerte das Orakel ja jegliche Antworten. In der Zwischenzeit würde sie sich einen Weg ausdenken, wie sie diesen Edoron und diesen Wolf beseitigte.
    Ihre Gedanken sprangen zurück zu Skorn. Sie könnte ihn wahnsinnig machen. Ihn dazu bringen, dass er Realität und Täuschung nicht mehr unterscheiden konnte, Traum von Wirklichkeit. Oh ja!
    Sollten sie ihn dann von seiner Vergiftung retten, würde er auf sie losgehen. Sie würde gezielt Täuschungen in sein Hirn pflanzen und wenn sie ihn noch ein wenig länger hier behielt würde sie eine Verbindung zu ihm haben, die sogar dafür sorgte, dass sie ihn von Weitem Täuschen und foltern könnte. Vermutlich würde sie somit wenigstens einen der Gruppe erledigen und gleich mehrfach gewinnen.
    Während er fort wäre, würde sie all jene aufspüren, die für ihn von Bedeutung waren. Er würde zu ihr zurückkehren. Sie würde ihn zu ihrem untertänigen Diener machen.
    »Schafft ihn fort!«, befahl sie schneidend und kicherte wild über ihren

Weitere Kostenlose Bücher